In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das allgemeine Bild vom Autismus als eine
faszinierende Einzelerscheinung und Besonderheit gewandelt. Allen voran zeigten die
USA auf, dass Autismus nicht nur eine seltene Entwicklungsstörung ist, sondern
vielmehr im Kontext der „developmental disabilities“ derzeit am stärksten zunimmt
(vgl. Theunissen/Paetz, 2011, S. 9). In Großbritannien wird Autismus vier bis fünf Mal
häufiger diagnostiziert als noch vor 40 Jahren (vgl. Bernhard-Opitz, 2006, S. 18, 31).
Statistiken des US Centers for Disease Control and Prevention benennen, dass sich die
Anzahl der 6 bis 21 Jährigen die Hilfen im Bezug auf Autistic Spectrum Disorders
erhalten von 22.664 Fällen im Jahre 1994 zu 193.637 Fällen in 2005 erhöht hat (vgl.
Epp, 2008, S. 28). Auch in Deutschland steigt die Zahl der diagnostizierten Fälle stetig
an. So geht man heute von einer Häufigkeit von sechs bis sieben Fällen von Autismus
pro 1000 Kindern aus (vgl. Herpetz-Dahlmann, 2009, S. 45). Nun kann hierbei neben
einem tatsächlichen Anstieg der Krankheits-häufigkeit auch von einem Trend zur
„schneller erteilten“ Diagnose ausgegangen werden. Zwar gilt Autismus im Vergleich
mit anderen Störungsbildern als selten. Nichtsdestotrotz lässt sich ein vielfach erhöhter
Bedarf an Hilfen und Unterstützungen verzeichnen, der nicht nur Psychotherapeuten
betrifft, sondern auch immer mehr ins Arbeitsfeld von Sozialpädagogen &
Sozialarbeitern, Lehrer/Innen, Erzieherinnen und anderen greift.
Daher möchte ich mich im folgenden mit dem TEACCH-Ansatz und dem Konzept
einer positiven Verhaltensunterstützung zur Hilfe von Kindern und Jugendlichen mit
dem Asperger-Syndrom beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Asperger-Syndrom
- Symptomatik
- Diagnose
- Positive Verhaltensunterstützung
- Der TEACCH-Ansatz als Konzept positiver Verhaltensunterstützung
- Interventionsplan: Strukturierung als Kern der Intervention
- Strukturierung des Raums
- Strukturierung der Zeit
- Strukturierung der Arbeit/der Aufgaben
- Strukturierung von Materialien
- Aufbau von Routinen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem TEACCH-Ansatz als Konzept positiver Verhaltensunterstützung für Kinder und Jugendliche mit dem Asperger-Syndrom. Sie beleuchtet die Besonderheiten des Asperger-Syndroms, beschreibt die Prinzipien der Positiven Verhaltensunterstützung und zeigt auf, wie der TEACCH-Ansatz in der Praxis umgesetzt werden kann.
- Das Asperger-Syndrom und seine Auswirkungen auf das soziale Verhalten und die Lebenswelt von Betroffenen
- Die Grundprinzipien der Positiven Verhaltensunterstützung
- Der TEACCH-Ansatz als strukturierter Ansatz zur Unterstützung von Menschen mit Asperger-Syndrom
- Die Bedeutung von Strukturierung in den verschiedenen Lebensbereichen
- Die Anwendung des TEACCH-Ansatzes in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet den Wandel des allgemeinen Bildes vom Autismus und die steigende Zahl der Diagnosen in den letzten Jahrzehnten. Sie zeigt die wachsende Bedeutung von Hilfestellungen für Menschen mit Autismus und stellt den Fokus der Arbeit auf den TEACCH-Ansatz und die positive Verhaltensunterstützung dar.
2. Asperger-Syndrom
Dieses Kapitel beschreibt das Asperger-Syndrom als eine Form des Autismus und unterscheidet es vom frühkindlichen Autismus. Es erläutert die Symptomatik, die diagnostischen Kriterien und die Abgrenzung zu anderen Störungen.
3. Positive Verhaltensunterstützung
In diesem Kapitel wird das Konzept der Positiven Verhaltensunterstützung vorgestellt. Es werden die sechs Bezugspunkte des Konzepts erläutert und die Unterschiede zu anderen Ansätzen innerhalb der Heilpädagogik und Psychotherapie hervorgehoben.
4. Der TEACCH-Ansatz als Konzept positiver Verhaltensunterstützung
Dieses Kapitel stellt den TEACCH-Ansatz als ein konkretes Beispiel für die Umsetzung der Positiven Verhaltensunterstützung vor. Es beschreibt die zentralen Prinzipien und Ziele des Ansatzes.
5. Interventionsplan: Strukturierung als Kern der Intervention
Das Kapitel fokussiert auf die Bedeutung von Strukturierung als Kern der Intervention im TEACCH-Ansatz. Es beleuchtet verschiedene Aspekte der Strukturierung, wie die Strukturierung des Raums, der Zeit, der Arbeit/der Aufgaben, der Materialien und den Aufbau von Routinen.
Schlüsselwörter
Asperger-Syndrom, TEACCH-Ansatz, Positive Verhaltensunterstützung, Strukturierung, Intervention, Autismus, soziale Interaktion, Entwicklungsstörung, pädagogisch-therapeutisches Konzept, Lebenswelt, Empowerment.
- Arbeit zitieren
- Britt Fender (Autor:in), 2011, Hilfe von Kindern und Jugendlichen mit dem Asperger-Syndrom durch den TEACCH-Ansatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187719