In unserer Wissensgesellschaft sehen sich Individuen ständig mit neuen
Herausforderungen konfrontiert – Bildung wird daher als höchstes Gut angesehen. Die
erste PISA-Studie zu Beginn des 21.Jahrhunderts hatte die Mängel des deutschen
Bildungssystems deutlich aufgezeigt – seitdem haben wir uns aber kontinuierlich
verbessert. Doch droht jetzt ein neuer Bildungsnotstand? Medien wie das Internet
durchdringen längst unseren Alltag – ein Leben ohne soziale Netzwerke wie Facebook
ist für viele (junge) Menschen unvorstellbar. Aber wie sieht es in Deutschland mit der
Medienbildung an Schulen aus? Auf dem ersten medienpädagogischen Kongress vor
wenigen Monaten in Berlin tauschten sich Experten aus Bildung und Wissenschaft über
die derzeitige Lage aus. Das ernüchternde Fazit: Im Vergleich mit anderen europäischen
Ländern besteht enormer Aufholbedarf – mehr als eine Mittelfeldposition nimmt
Deutschland derzeit nicht ein. In der schulischen Praxis hat sich bis dato noch kein
Selbstverständnis von kontinuierlicher Medienbildung etabliert – Forderungen nach
umfassenden medienpädagogischen Maßnahmen werden oft erst nach Aufsehen
erregenden Zwischenfällen laut. Derzeit plant beispielsweise Berlin Projekte zum
Thema >Mobbingfreie Schule< – eine Reaktion auf das in den vergangenen Monaten
ausartende Cybermobbing, das zahlreiche Jugendliche in den Selbstmord trieb. Ohne
Frage: Solche Maßnahmen sind wichtig, aber ohne ein langfristiges Konzept wird
Deutschland den Rückstand nicht aufholen können. Aber wie können wir uns
verbessern? Darüber wird derzeit kontrovers diskutiert.
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