„Eine der wenigen Chancen, die ein Unternehmen hat, um sich ‚von der breiten
Masse abzuheben‘, liegt darin, auf den Zielmärkten ein Produkt mit herausragendem
Design anzubieten.“1 Der Marketingexperte Philip Kotler umschrieb so einmal die
momentanen Zustände auf dem Markt. In vielen Bereichen ist dieser gesättigt, was
für die Unternehmen bedeutet, daß allein durch die technischen Eigenschaften ihrer
Produkte kein Vorteil mehr gegenüber der Konkurrenz erarbeitet werden kann. Die
Produkte sind heutzutage nahezu identisch – sie erfüllen die gleichen Funktionen mit
gleicher Zuverlässigkeit und gleicher Qualität. Doch auch die Wettbewerbsführung
über den Preis ist nahezu ausgereizt. Der Markt stagniert, die Theorien des
althergebrachten Marketings haben keinen Erfolg mehr.
Begonnen hat dieser Prozeß mit dem Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt
bereits vor zwanzig Jahren, doch begannen einzelne Unternehmen erst vor wenigen
Jahren, an einer Lösung zu arbeiten – gemeinhin lag weiterhin die alleinige Schuld
beim ‚unberechenbaren Konsumenten‘. Die eigentliche Verantwortung lag jedoch bei
den Unternehmen selbst, die stur ihrer althergebrachte Schiene der
Produktentwicklung folgten, ohne auf die sich ändernde Umweltsituation zu achten.
Sie konzentrierten sich dabei vor allem auf innovative Techniken und
Herstellungsmethoden. Die gesamte Industrie war jedoch bereits an einem Punkt
angelangt, an dem frühere Vorteile durch neue Technologien weitgehend nivelliert
waren und neue Entwicklungen nur noch einen marginalen und kurzfristigen
Vorsprung möglich machten.
Wenig Aufmerksamkeit schenkte man dem Instrument des Design. Aber gerade
hier erkannten einige Unternehmer großes Potential, denn Design bietet dem
Unternehmen eine Schnittstelle zur Umwelt, läßt Umweltveränderungen Einfluß auf
die Produktentwicklung ausüben, um schließlich selbst umweltbeeinflussend zu
wirken. „Design ist mehr als Form, Farbe und Größe eines Produktes. Design ist ein
Prozeß, der in Erwägung wirtschaftlicher und technischer Funktionen und als
Antwort auf verschiedenste Konsumentenwünsche über die Manifestation von
Objekten entscheidet.“2, stellte Japans Ministerium für Internationalen Handel und
Industrie fest. [...]
1 LORENZ, 1992, S. 22
2 COOPER; PRESS, 1995, S. 36
Inhalt
Einführung
Design
Design als unternehmerische Größe
Communication Design
Visuelle Kommunikation
Neue Medien und Design: Expo2000
Bildsprache
Die neuen Designer
Neue Medien und Design: Neue Medien
Literatur- und Bildnachweis
Einführung
„Eine der wenigen Chancen, die ein Unternehmen hat, um sich ‚von der breiten Masse abzuheben‘, liegt darin, auf den Zielmärkten ein Produkt mit herausragendem Design anzubieten.“[1] Der Marketingexperte Philip Kotler umschrieb so einmal die momentanen Zustände auf dem Markt. In vielen Bereichen ist dieser gesättigt, was für die Unternehmen bedeutet, daß allein durch die technischen Eigenschaften ihrer Produkte kein Vorteil mehr gegenüber der Konkurrenz erarbeitet werden kann. Die Produkte sind heutzutage nahezu identisch – sie erfüllen die gleichen Funktionen mit gleicher Zuverlässigkeit und gleicher Qualität. Doch auch die Wettbewerbsführung über den Preis ist nahezu ausgereizt. Der Markt stagniert, die Theorien des althergebrachten Marketings haben keinen Erfolg mehr.
Begonnen hat dieser Prozeß mit dem Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt bereits vor zwanzig Jahren, doch begannen einzelne Unternehmen erst vor wenigen Jahren, an einer Lösung zu arbeiten – gemeinhin lag weiterhin die alleinige Schuld beim ‚unberechenbaren Konsumenten‘. Die eigentliche Verantwortung lag jedoch bei den Unternehmen selbst, die stur ihrer althergebrachte Schiene der Produktentwicklung folgten, ohne auf die sich ändernde Umweltsituation zu achten. Sie konzentrierten sich dabei vor allem auf innovative Techniken und Herstellungsmethoden. Die gesamte Industrie war jedoch bereits an einem Punkt angelangt, an dem frühere Vorteile durch neue Technologien weitgehend nivelliert waren und neue Entwicklungen nur noch einen marginalen und kurzfristigen Vorsprung möglich machten.
Wenig Aufmerksamkeit schenkte man dem Instrument des Design. Aber gerade hier erkannten einige Unternehmer großes Potential, denn Design bietet dem Unternehmen eine Schnittstelle zur Umwelt, läßt Umweltveränderungen Einfluß auf die Produktentwicklung ausüben, um schließlich selbst umweltbeeinflussend zu wirken. „Design ist mehr als Form, Farbe und Größe eines Produktes. Design ist ein Prozeß, der in Erwägung wirtschaftlicher und technischer Funktionen und als Antwort auf verschiedenste Konsumentenwünsche über die Manifestation von Objekten entscheidet.“[2], stellte Japans Ministerium für Internationalen Handel und Industrie fest. Und auch in der restlichen Welt verbreitete sich die Ansicht, langsam. Kotler bemerkte dazu: „Wenn ein Unternehmen Erfolg haben will, muß es eine kreative Verbindung der wichtigsten Elemente des Design-Mix, nämlich Leistung, Qualität, Langlebigkeit, äußere Erscheinung und Kosten suchen.“[3]
Design
Design ist demnach ein multifunktionaler Prozeß, der, wenn er richtig verstanden und eingesetzt wird, eine ausgezeichnete und weiträumige Möglichkeit zur Abgrenzung von der Konkurrenz darstellt. „Design visualisiert alle Qualitäten des Produkts, bei weitem nicht nur ‚ästhetische‘. Sämtliche Produktvorteile, technische und ergonomische Qualitäten, Innovationsvorsprünge, kulturelle und soziale Beziehungen, Preis und Wert, ökologische Aspekte sowie eine Vielzahl anderer. Das alles wird durch Design zur sinnlich wahrnehmbaren Erscheinung.“[4] Durch die Mittel des Design vermag ein Unternehmen, Marktnischen auszufüllen oder diese gar selbst zu schaffen und zu bedienen. Für die Konsumenten wiederum bedeutet der bewußte Einsatz von Design bessere, da bedürfnisadäquate Produkte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Allerdings beschränkt sich der Einsatz von Design nicht auf die Wirkung des Unternehmens nach außen. In der internen Kommunikation kann Design ein Identifikationsinstrument werden, vermag eine positive Beziehung der Belegschaft zum Produkt herzustellen und schafft dem Unternehmen somit eine äußerst wertvolle Motivationsgrundlage.
Ob ein Unternehmen erfolgreich ist, darüber entscheidet jedoch letztendlich allein die Situation im Markt. Also muß der Designprozeß in die Gesamtheit eingegliedert werden und mit dieser zusammenwirken. Es bedarf einer Schnittstelle, die alle Vorgänge koordiniert und dem Gesamterfolg nutzbar macht. Diese Maßnahmen faßt man zusammen unter Design Management.
Design als unternehmerische Größe
Design Management ist die Synthese von Design und Management und doch ist das Ganze vielmehr als die Summe seiner Teile. Die Kaufentscheidung eines Konsumenten wird zu einem großen Teil durch das Image des Produktes bestimmt – in dieses fließt das Image des Unternehmens zwangsläufig mit ein. Zumeist liegen diesem Corporate Image zwei Sichtweisen zugrunde: einerseits das Bild des Unternehmens, wie es von der Umwelt gesehen wird – sein Erscheinungsbild, andererseits das angestrebte Erscheinungsbild. Aufgabe des Designmanagements ist es nun, beide Erscheinungsbilder zusammenzuführen, also das äußere Erscheinungsbild hin zum geplanten, erwünschten Image zu verändern und alle dafür erforderlichen Schritte zu planen und durchzuführen. Als besonders einflußreich erweisen sich hierbei die Faktoren Produkt, Produkt-Ausstattung, Preis, Distribution, Kommunikation aber auch die Mitglieder des Unternehmens.[5]
[...]
[1] Lorenz, 1992, S. 22
[2] Cooper; Press, 1995, S. 36
[3] Lorenz, 1992, S. 23
[4] Buck, 1996, S. 13
[5] vgl. Spies, 1993, S. 36
- Quote paper
- Michael Clemens (Author), 2000, Neue Medien und Design, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18755
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