[...] Zum Gegensatz von
‚ermutigender Pädagogik’ und ‚enttäuschter Erziehungswissenschaft’“
von FLITNER (Flitner (1991))).
In dieser Arbeit werde ich mich mit dem Theorie-Praxis-Verständnis von
Dietrich BENNER auseinandersetzen und näher beleuchten, in welchem
Verhältnis sein Konzept einer Allgemeinen Pädagogik zu dem Konzept
der lebensweltorientierten Pädagogik, wie sie beispielsweise Käte
MEYER-DRAWE oder Klaus MOLLENHAUER vertreten, steht.
Die Arbeit ist überschrieben mit „Der Praxeologiebegriff bei Dietrich
Benner und die Lebensweltorientierung“. Doch was bedeutet der Begriff
„Praxeologie“? Diese Frage versuche ich im zweiten Kapitel zu klären.
Dort wird zuerst eine allgemeine Definition gegeben, bevor auf die
Definitionen von Josef DERBOLAV und Dietrich BENNER eingegangen
wird. Josef DERBOLAV habe ich herangezogen, weil sich Benner in
seiner „Allgemeinen Pädagogik“ (Benner (2001), S. 22) auf ihn bezieht
und meines Erachtens seine Definition der Praxeologie auf DERBOLAVs
Differenzierung der menschlichen Gesamtpraxis in Einzelpraxen fußt.
Im dritten Kapitel gehe ich auf die prinzipiengerichtete Pädagogik
BENNERs ein, da BENNER mit einer auf Prinzipien beruhenden
Pädagogik sein Konzept der Praxeologie beschreibt. Pädagogik ist
seiner Meinung nach nur dann eine menschliche Pädagogik, wenn sie
ihre Praxis, aber auch ihre Theorie an den vier beschriebenen
Prinzipien ausrichtet und reflektiert. Deshalb sind die Prinzipien
grundlegend für das Verständnis des BENNERschen Praxeologiebegriffs.
Mit den Ansichten der lebensweltorientierten Pädagogik (insbesondere
mit den Ansichten von MEYER-DRAWE und MOLLENHAUER) beschäftigt sich das vierte Kapitel. Hier geht es darum, aufzuzeigen, mit welchen
Grundannahmen die Autoren ihre Pädagogik füllen und die Praxis
gestalten wollen. Ich werde explizit auf MEYER-DRAWEs Begriff des
Lernens eingehen, da ihr Bezug zur Lebenswelt an diesem Beispiel
deutlich wird. Aber auch der kommunikative Ansatz MOLLENHAUERs
weist Parallelen zur prizipiengeleiteten Pädagogik BENNERs auf, die ich
abschließend im fünften Kapitel darstelle. Dieses fünfte Kapitel widmet
sich abschließend dem Vergleich der Auffassungen der
lebensweltorientierten Pädagogik und den von BENNER aufgestellten
Prinzipien und seiner mit diesen Prinzipien entwickelten Pädagogik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „Praxeologie“
- Die Idee einer auf Prinzipien beruhenden Pädagogik
- Prinzip der Bildsamkeit
- Prinzip der Aufforderung zur Selbsttätigkeit
- Prinzip der Überführung gesellschaftlicher in pädagogische Determination
- Prinzip der nicht-hierarchischen und nicht-teleologischen Ordnung der menschlichen Gesamtpraxis
- Die Verbindung zur Praxeologie
- Darstellung der Theorie zur Lebensweltorientierung
- Der Lern-Ansatz von MEYER-DRAWE
- Der kommunikative Ansatz von MOLLENHAUER
- Die Verbindungslinien zwischen BENNERS Praxeologie und der lebensweltorientierten Pädagogik
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Theorie-Praxis-Verständnis von Dietrich Benner im Kontext der lebensweltorientierten Pädagogik. Sie beleuchtet den Begriff der „Praxeologie“ und analysiert dessen Verhältnis zu den Konzepten von Käte Meyer-Drawe und Klaus Mollenhauer. Das Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen BENNERS prinzipiengeleiteter Pädagogik und der lebensweltorientierten Pädagogik aufzuzeigen.
- Der Praxeologiebegriff bei Dietrich Benner
- Prinzipien einer prinzipiengeleiteten Pädagogik nach Benner
- Lebensweltorientierung in der Pädagogik (Meyer-Drawe und Mollenhauer)
- Vergleich der Konzepte von Benner und der lebensweltorientierten Pädagogik
- Theorie und Praxis in der Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Verhältnisses von Theorie und Praxis in der Pädagogik ein und nennt verschiedene Auffassungen dazu. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit: die Auseinandersetzung mit dem Theorie-Praxis-Verständnis von Dietrich Benner und dessen Verhältnis zur lebensweltorientierten Pädagogik, vertreten von Käte Meyer-Drawe und Klaus Mollenhauer. Die Arbeit kündigt die einzelnen Kapitel und deren Inhalte an, insbesondere die Klärung des Begriffs „Praxeologie“ und die Analyse der Prinzipien von BENNERS prinzipiengeleiteten Pädagogik im Vergleich zur lebensweltorientierten Pädagogik.
Definition „Praxeologie“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Praxeologie“. Es beginnt mit einer etymologischen Betrachtung und führt dann die Definitionen von Josef Derbolav und Dietrich Benner an. Derbolav unterscheidet zwischen Erkenntnis- und praktischen Wissenschaften, wobei Praxeologie als wissenschaftlich fundierte Reflexionsform für die Praxis verstanden wird. Benner betont die Bedeutung der Praxeologie als handlungsleitende und orientierende Instanz für die erzieherische Praxis, die eine reflexive Überprüfung der Praxis ermöglicht. Der Duden-Begriff wird als zu eng kritisiert.
Die Idee einer auf Prinzipien beruhenden Pädagogik: Dieses Kapitel erläutert BENNERS prinzipiengeleitete Pädagogik. Es beschreibt die vier von Benner formulierten Prinzipien (Bildsamkeit, Selbsttätigkeit, Überführung gesellschaftlicher in pädagogische Determination, nicht-hierarchische und nicht-teleologische Ordnung der menschlichen Gesamtpraxis) als Grundlage seines Praxeologiebegriffs. Die detaillierte Erläuterung dieser Prinzipien verdeutlicht, wie Benner Pädagogik als eine praxisorientierte und reflexionsgeleitete Wissenschaft versteht, die sich an diesen Prinzipien orientieren muss, um als menschliche Pädagogik zu gelten. Die enge Verknüpfung der Prinzipien mit dem Praxeologiebegriff wird hervorgehoben.
Darstellung der Theorie zur Lebensweltorientierung: Dieses Kapitel präsentiert die Ansätze der lebensweltorientierten Pädagogik, insbesondere die von Käte Meyer-Drawe und Klaus Mollenhauer. Es beleuchtet MEYER-DRAWES Lernbegriff und seinen Bezug zur Lebenswelt sowie MOLLENHAUERS kommunikativen Ansatz. Die Kapitel beschreibt die Grundannahmen beider Autoren und wie diese die Gestaltung der pädagogischen Praxis beeinflussen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der zentralen Konzepte der Lebensweltorientierung, um später den Vergleich mit BENNERS Ansatz zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Praxeologie, Dietrich Benner, Lebensweltorientierung, Käte Meyer-Drawe, Klaus Mollenhauer, Prinzipiengeleitete Pädagogik, Theorie-Praxis-Verhältnis, Pädagogik, Erziehungswissenschaft, Handlungstheorie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Prinzipiengeleitete Pädagogik im Vergleich zur Lebensweltorientierung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Theorie-Praxis-Verständnis von Dietrich Benner im Kontext der lebensweltorientierten Pädagogik. Sie beleuchtet den Begriff der „Praxeologie“ und analysiert dessen Verhältnis zu den Konzepten von Käte Meyer-Drawe und Klaus Mollenhauer. Das Ziel ist der Vergleich von BENNERS prinzipiengeleiteter Pädagogik mit der lebensweltorientierten Pädagogik.
Was ist Praxeologie im Kontext dieser Arbeit?
Die Arbeit klärt den Begriff „Praxeologie“, beginnend mit einer etymologischen Betrachtung und unter Einbezug der Definitionen von Josef Derbolav und Dietrich Benner. Derbolav versteht Praxeologie als wissenschaftlich fundierte Reflexion der Praxis, während Benner sie als handlungsleitende und orientierende Instanz für die erzieherische Praxis betont, die eine reflexive Überprüfung ermöglicht. Der Duden-Begriff wird als zu eng kritisiert.
Welche Prinzipien kennzeichnen BENNERS prinzipiengeleitete Pädagogik?
BENNERS prinzipiengeleitete Pädagogik basiert auf vier Prinzipien: Bildsamkeit, Selbsttätigkeit, Überführung gesellschaftlicher in pädagogische Determination und eine nicht-hierarchische und nicht-teleologische Ordnung der menschlichen Gesamtpraxis. Diese Prinzipien bilden die Grundlage seines Praxeologiebegriffs und zeigen seine praxisorientierte und reflexionsgeleitete Sicht auf Pädagogik.
Wie wird die Lebensweltorientierung in der Pädagogik dargestellt?
Die Arbeit präsentiert die Ansätze der lebensweltorientierten Pädagogik nach Käte Meyer-Drawe und Klaus Mollenhauer. Es werden MEYER-DRAWES Lernbegriff und sein Bezug zur Lebenswelt sowie MOLLENHAUERS kommunikativer Ansatz erläutert. Die zentralen Konzepte der Lebensweltorientierung werden dargestellt, um den späteren Vergleich mit BENNERS Ansatz zu ermöglichen.
Wie werden Benner's Ansatz und die Lebensweltorientierung verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen BENNERS prinzipiengeleiteter Pädagogik und der lebensweltorientierten Pädagogik von Meyer-Drawe und Mollenhauer. Der Vergleich fokussiert auf die Theorie-Praxis-Verhältnisse beider Ansätze und analysiert die jeweiligen Konzepte im Detail.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Praxeologie, Dietrich Benner, Lebensweltorientierung, Käte Meyer-Drawe, Klaus Mollenhauer, Prinzipiengeleitete Pädagogik, Theorie-Praxis-Verhältnis, Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Handlungstheorie.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von „Praxeologie“, ein Kapitel zur prinzipiengeleiteten Pädagogik nach Benner, ein Kapitel zur Lebensweltorientierung (Meyer-Drawe und Mollenhauer), ein Kapitel zum Vergleich der Konzepte und ein Literaturverzeichnis.
- Quote paper
- Jan Versteegen (Author), 2003, Der Praxeologiebegriff Dietrich Benners und die Lebensweltorientierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18712