Im Laufe der letzten Jahre nahm das Ausmaß des sogenannten „Land Grabbing“ immer mehr zu. Durch die Vorteile der Investoren, besonders im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach Agrarprodukten, ist der Handel mit Landflächen zunehmend attraktiv geworden. Auch die Gastländer, die ihre landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung stellen, profitieren von diesem Handel.
Für Investoren bietet sich die Möglichkeit neue Märkte zu erschließen, bestehende zu sichern, günstiger Produkte zu fertigen und sich Zugang zu Ressourcen zu sicherstellen. Gastländer profitieren von dem eingebrachten Kapital, Verbesserungen in der Infrastruktur, teilweise selbstinduzierten Verbesserungen im Humankapital und vor allem vom Technologietransfer.
Diese Vorteile haben das weltweite Volumen von ausländischen Direktinvestitionen, wovon „Land Grabbing“ eine Sonderform ist, stetig seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts steigen lassen. „Land Grabbing“, der großflächige Landhandel, finden in jüngerer Zeit vermehr statt. Landflächen sind lohnende Investitionen, da sie durch den stetigen Ressourcenbedarf und bei guter Pflege auf lange Sicht nicht an Wert verlieren dürfte.
Positive Effekte auf das Gastland, das Land, das die Landfläche zur Verfügung stellt, sind dabei an Vorgaben gebunden, die, bei nicht einhalten, negative Folgen haben können. Technologische Lücken und Einkommensverteilungen im Gastland sollten in einem gewissen Rahmen liegen, damit die Vorteile maximal ausgeschöpft werden können.
Um diesen Rahmen einhalten zu können fehlt es an allgemeinen Regeln für Investoren und Gastländer. Viele Handelsabkommen beziehen die lokale Bevölkerung nicht mit ein, die direkt betroffen ist und bei großen Flächen auch enorme Probleme bekommt. Von schlechten Aussichten auf einen Arbeitsplatz, über die u.a. daraus resultierenden sozialen Konfliktpotentiale bis hin zu Umweltproblemen. Bei erhöhter Transparenz und internationalen Regeln würde der gesamtgesellschaftliche Gewinn vermutlich höher ausfallen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Vorgehensweise
- 2 Gegenwärtige Situation von ausländischen Direktinvestitionen und Landnahme
- 2.1 Definition von ausländischen Direktinvestitionen und Landnahme
- 2.2 Entwicklung von ADI und Landnahme weltweit
- 2.3 Ausgewählte Länderbeispiele
- 2.3.1 China
- 2.3.2 Saudi-Arabien
- 2.3.3 Äthiopien
- 2.4 Zwischenfazit
- 3 Beweg- und Bestimmungsgründe für Landnahme und ADI
- 3.1 Theoretische Grundlagen
- 3.2 Motivation der Investoren
- 3.2.1 Bevölkerungswachstum und Landknappheit
- 3.2.2 Ressourcenbedarf
- 3.2.3 Investitionspotential
- 3.3 Motivation der Gastländer
- 3.3.1 Wirtschaftliche Vorteile
- 3.3.2 Technologietransfer
- 4 Auswirkungen von Landnahme und ADI auf die beteiligten Länder
- 4.1 Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung
- 4.1.1 Auswirkungen auf Export
- 4.1.2 Auswirkungen auf Import
- 4.1.3 Technologietransfer
- 4.1.4 Einfluss auf die Arbeitsmärkte
- 4.2 Soziale und ökologische Auswirkungen in den betroffenen Regionen
- 4.2.1 Humankapital
- 4.2.2 Soziales Konfliktpotential
- 4.2.3 Effekte auf die Umwelt
- 4.3 Folgen für die Nahrungsmittelsicherheit
- 4.4 Mangelnde Partizipation der lokalen Bevölkerung
- 4.1 Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung
- 5 Fazit, Ausblick und abschließende Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert das Phänomen des "Land Grabbing", seine Ursachen und Auswirkungen. Ziel ist es, die gegenwärtige Situation des großflächigen Landhandels zu beleuchten und die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen für beteiligte Länder zu untersuchen. Die Arbeit berücksichtigt sowohl die Perspektiven der Investoren als auch der Gastländer.
- Definition und Entwicklung von Land Grabbing und ausländischen Direktinvestitionen (ADI)
- Motive von Investoren und Gastländern beim Landhandel
- Wirtschaftliche Auswirkungen von Land Grabbing auf Export, Import und Arbeitsmärkte
- Soziale und ökologische Folgen, inklusive Konfliktpotential und Auswirkungen auf die Umwelt
- Die Rolle der lokalen Bevölkerung und der Mangel an Partizipation
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des "Land Grabbing" ein, beschreibt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Vorgehensweise erläutert, die der Autor zur Analyse des Themas verfolgt.
2 Gegenwärtige Situation von ausländischen Direktinvestitionen und Landnahme: Das Kapitel definiert "Land Grabbing" und ausländische Direktinvestitionen (ADI) und untersucht deren weltweite Entwicklung. Es werden ausgewählte Länderbeispiele (China, Saudi-Arabien, Äthiopien) präsentiert, um die unterschiedlichen Facetten und Auswirkungen des Phänomens zu veranschaulichen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der aktuellen Situation und der Größenordnung des Landhandels. Das Zwischenfazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und leitet zum nächsten Kapitel über.
3 Beweg- und Bestimmungsgründe für Landnahme und ADI: Dieses Kapitel beleuchtet die Motivationen sowohl der Investoren als auch der Gastländer. Es werden theoretische Grundlagen diskutiert und Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Ressourcenbedarf und Investitionspotential für Investoren analysiert. Für Gastländer werden wirtschaftliche Vorteile und Technologietransfer als zentrale Motive hervorgehoben. Das Kapitel bietet einen detaillierten Einblick in die komplexen Ursachen des "Land Grabbing".
4 Auswirkungen von Landnahme und ADI auf die beteiligten Länder: Dieser Abschnitt analysiert die Folgen von "Land Grabbing" und ADI auf die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder. Es werden die Auswirkungen auf Export und Import, den Technologietransfer und die Arbeitsmärkte untersucht. Darüber hinaus werden die sozialen und ökologischen Konsequenzen, wie das Konfliktpotential und die Auswirkungen auf die Umwelt, ausführlich behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Folgen für die Nahrungsmittelsicherheit und dem Problem der mangelnden Partizipation der lokalen Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Land Grabbing, Ausländische Direktinvestitionen (ADI), Landnahme, Agrarpolitik, Ressourcenknappheit, ökonomische Entwicklung, soziale Auswirkungen, ökologische Folgen, Konfliktpotential, Nahrungsmittelsicherheit, Technologietransfer, Partizipation, Ländervergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Ausländische Direktinvestitionen und Landnahme
Was ist der Inhalt dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert das Phänomen des "Land Grabbing", untersucht dessen Ursachen und Auswirkungen auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene. Sie beleuchtet die aktuelle Situation des großflächigen Landhandels und berücksichtigt dabei die Perspektiven sowohl der Investoren als auch der Gastländer. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine Darstellung der gegenwärtigen Situation, eine Analyse der Motive von Investoren und Gastländern, eine Untersuchung der Auswirkungen auf die beteiligten Länder und abschließend ein Fazit mit Ausblick.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Definition und Entwicklung von Land Grabbing und ausländischen Direktinvestitionen (ADI); Motive von Investoren und Gastländern beim Landhandel; Wirtschaftliche Auswirkungen auf Export, Import und Arbeitsmärkte; Soziale und ökologische Folgen, einschließlich Konfliktpotential und Umweltauswirkungen; Rolle der lokalen Bevölkerung und der Mangel an Partizipation.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 bietet eine Einleitung mit Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise. Kapitel 2 beschreibt die gegenwärtige Situation von ADI und Landnahme weltweit, inklusive Länderbeispiele (China, Saudi-Arabien, Äthiopien). Kapitel 3 analysiert die Beweggründe von Investoren und Gastländern. Kapitel 4 untersucht die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen. Kapitel 5 enthält das Fazit, den Ausblick und eine abschließende Beurteilung.
Welche Länder werden als Beispiele verwendet?
Die Arbeit verwendet China, Saudi-Arabien und Äthiopien als Fallbeispiele, um die unterschiedlichen Facetten und Auswirkungen von Land Grabbing und ausländischen Direktinvestitionen zu veranschaulichen.
Welche Motive von Investoren und Gastländern werden untersucht?
Für Investoren werden Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Ressourcenbedarf und Investitionspotential analysiert. Für Gastländer werden wirtschaftliche Vorteile und Technologietransfer als zentrale Motive betrachtet.
Welche Auswirkungen von Land Grabbing werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung (Export, Import, Arbeitsmärkte, Technologietransfer), soziale Folgen (Konfliktpotential, Humankapital), ökologische Folgen (Umweltauswirkungen) und die Folgen für die Nahrungsmittelsicherheit. Der Mangel an Partizipation der lokalen Bevölkerung wird ebenfalls behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Land Grabbing, Ausländische Direktinvestitionen (ADI), Landnahme, Agrarpolitik, Ressourcenknappheit, ökonomische Entwicklung, soziale Auswirkungen, ökologische Folgen, Konfliktpotential, Nahrungsmittelsicherheit, Technologietransfer, Partizipation, Ländervergleich.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die wichtigsten Punkte und den Inhalt jedes Abschnitts beschreibt.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und richtet sich an Personen, die sich mit dem Thema Land Grabbing, ausländischen Direktinvestitionen und deren Auswirkungen befassen.
- Quote paper
- Alexander Gottschling (Author), 2010, Analyse und Bewertung des "Land Grabbing", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187077