Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Körperkult im Zuge der antiken und der modernen Olympischen Spiele. Die gestellten Fragen sind, ob und inwieweit der Körperkult in der modernen Zeit Parallelen zu dem der Antike aufweist und welche Bedeutung der Körper in der Gesellschaft einnimmt. Durch die hermeneutische
Bearbeitung dieser Forschungsfragen konnte festgestellt werden, dass es noch Analogien zwischen den beiden Epochen gibt – so galt damals wie heute ein jugendlicher, sportlicher Körper als ästhetisch.
Die Besonderheit des Körperkults in der Antike ist, dass ab ca. 720 v. Chr. die Athleten in den gymnischen Sportarten – wie der Lauf, die Kampfsportarten und der Fünfkampf – nackt auftraten. Die Athleten ölten sich großzügig ein, was die Zurschaustellung ihrer perfekten Körper noch unterstrich. Selbstbeherrschung und
rituelle Enthaltsamkeit zeigte sich für die Griechen in einem athletischen Körper. Die Formung desselben wurde in die Erziehung integriert – so wurden die Knaben im Jugendalter ins Gymnasium geschickt. Dort wurde die Muskelbildung durch gezieltes Training forciert – außerdem wurden die jungen Griechen im Gymnasium mit der Nacktheit konfrontiert: Sie trainierten nackt und lernten so ‚wie man nackt war‘.
In der heutigen Zeit gerät der Körper des Athleten durch die Mediatisierung immer mehr zum ‚social body‘ – der Athletenkörper ist ein ‚soziales Gebilde‘. Der Zuschauer sieht ihn als Bild in der Fernsehübertragung, er kann an den Gefühlen und Emotionen des Sportlers direkt teilhaben. Ebenso wie im antiken Griechenland kann
auch heutzutage ein gewisser Mesomorphismus beobachtet werden: Der muskulöse und fettarme Körper wird mit Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Selbstkontrolle, Disziplin, Effektivität, Gesundheit und Schönheit gleichgesetzt.
In der Bachelorarbeit werden Parallelen und Unterschiede zwischen den Olympischen Spielen der Antike und der modernen Zeit aufgezeigt und die Lücke in der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas Körperkult‘ in den der Olympischen Spielen geschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
- Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Abstract
- Einleitung
- Problemstellung und Ziel der Arbeit
- Forschungsfragen
- Forschungsstand und Relevanz der Arbeit
- Methodisches Vorgehen
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Kurzbeschreibung der antiken Olympischen Spiele
- Zeitablauf und Zeitabgrenzung – Antike Olympische Spiele
- Kurzbeschreibung der modernen Olympischen Spiele
- Zeitabgrenzung – Moderne Olympische Spiele
- Moderner Olympismus
- Coubertin's „religio athletae“
- Körperkult der westlichen Gesellschaft
- Die antiken Olympischen Spiele
- Die Bedeutung der Olympischen Spiele in der Antike
- Bedeutung des Sports in Griechenland
- Teilnehmer der antiken Olympischen Spiele
- Griechische Erziehung in Bezug auf den Körper
- Dichotomie
- Körperkult und Nacktheit
- Darstellung des Körpers
- Reale Nacktheit im täglichen Leben
- Reale Nacktheit im Sport und bei den Olympischen Spielen
- Die Lehre der Körperwärme
- Körperbau, Sportart und Darstellung des Körpers
- Die modernen Olympischen Spiele
- Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele
- Baron Pierre de Coubertin und seine Idee
- Köper, Sport und Olympische Spiele seit 1896
- Der „social body“
- Olympische Spiele 1936
- Die NSDAP und die Olympischen Spiele
- Propaganda und die Olympischen Spiele
- Die Inszenierung der Olympischen Spiele 1936 durch Leni Riefenstahl
- Beantwortung der Forschungsfragen
- Zusammenfassung und kritische Reflexion
- Zusammenfassung der Arbeit
- Kritische Reflexion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Körperkult im Kontext der antiken und modernen Olympischen Spiele. Ihr Ziel ist es, Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Epochen aufzudecken und die Bedeutung des Körpers in der Gesellschaft zu analysieren.
- Die Bedeutung des Körpers in der antiken griechischen Gesellschaft
- Der Körperkult in den antiken Olympischen Spielen
- Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele im 19. Jahrhundert
- Der Körperkult in der modernen Gesellschaft
- Der Einfluss von Medien auf die Wahrnehmung des Athletenkörpers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Forschungsfragen der Arbeit definiert. Anschließend stellt sie den theoretischen Bezugsrahmen vor, der die antiken und modernen Olympischen Spiele sowie den modernen Olympismus beleuchtet. Im dritten Kapitel werden die antiken Olympischen Spiele näher betrachtet, insbesondere der Körperkult, die Bedeutung des Sports und die Rolle der Nacktheit im Sport. Das vierte Kapitel analysiert die modernen Olympischen Spiele, fokussiert auf die Wiederbelebung der Spiele durch Baron Pierre de Coubertin und den Wandel des Körperkults in der modernen Gesellschaft. Die Arbeit endet mit einer Beantwortung der Forschungsfragen, einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einer kritischen Reflexion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt den Körperkult im Kontext der antiken und modernen Olympischen Spiele. Zu den wichtigsten Schlüsselwörtern zählen: Antike Olympische Spiele, Moderne Olympische Spiele, Körperkult, Nacktheit, Sport, Erziehung, Medien, „social body“, Mesomorphismus, Propaganda, Leni Riefenstahl.
- Quote paper
- Martina Unterberger (Author), 2011, Die antiken Olympischen Spiele als Referenzrahmen für die modernen Olympischen Spiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187021