Seit einigen Jahren ist ein negativer Trend am Kapitalmarkt zu beobachten. Dieser Trend betrifft alle Teile des Kapitalmarktes und wurde durch die Finanzkrise 2007 ausgelöst. Viele private Anleger verloren Millionen am Kapitalmarkt und risikobehaftete Anlagen wurden erst einmal gemieden. Dies betraf auch und insbesondere den nicht organisierten Kapitalmarkt, welcher nicht der staatlichen Aufsicht oder Regulierungen unterliegt. Besonders die Immobilien- und Unternehmensbeteiligungen mussten unter der Finanzkrise leiden.
Den Markt für Unternehmensbeteiligungen, auch Venture-Capital-Markt genannt, schien dieser Schlag besonders schwer zu treffen. Nach Meinung junger Existenzgründer war es in der Folge nur schwer möglich, Venture Capital zu erhalten, was ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft hatte. Dabei waren sich viele Marktteilnehmer sicher, dass der Abschwung nach der New Economy vorbei sei und sich der Venture-Capital-Markt erholt. Die New-Economy-Blase, welche 2000 platzte, hatte den Venture-Capital-Markt zum ersten Mal in eine tiefe Krise gestürzt.
Auch heute sind wieder viele Marktteilnehmer der Meinung, dass sich der Venture-Capital-Markt von den Turbulenzen der Finanzkrise erholt hat. Diese Meinung ist jedoch sehr umstritten. Bei den Unternehmensbeteiligungen wird zwischen drei Finanzierungsphasen unterschieden, dabei scheinen sich einige schneller zu regenerieren als andere. Während sich etablierte Unternehmen bereits scheinbar steigender Beteiligungen erfreuen können, spüren junge, innovative Unternehmen und Existenzgründer weiterhin die Folgen der jüngsten Krise. Der negative Trend, welcher den gesamten Kapitalmarkt in die Krise geführt hat, ist an vielen Teilen des Marktes bereits rückläufig oder gänzlich verschwunden. Dieser Trend ist auch auf dem Venture-Capital-Markt zu beobachten, doch scheinen weitere Faktoren junge Unternehmen und auch Existenzgründer daran zu hindern, Unternehmensbeteiligungen zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Thematik und Problemstellung
- Zielsetzung
- Aufbau und Struktur
- Grundlagen
- Venture Capital
- Definition von Venture Capital
- Abgrenzung zum Begriff des Private Equity
- Venture-Capital-Markt
- Deutschland
- Global Player am Venture-Capital-Markt
- Großbritannien als europäischer Venture-Capital-Primus
- USA als global größter Venture-Capital-Markt
- Akteure am Venture-Capital-Markt
- Venture-Capital-Geber
- Private Investoren
- Industrielle Investoren
- Institutionelle Investoren
- Relevanz von Venture-Capital-Gesellschaften
- Funktionen von Venture-Capital-Gesellschaften
- Ziele von Venture-Capital-Gesellschaften
- Finanzierungsphasen
- Kapitalnehmer
- Early Stage
- Seed Capital
- Start-up Capital
- Expansion Stage
- Later Stage
- Bridge Phase
- Management-Buy-in
- Management-Buy-out
- Überblick der Risiken
- Exit-Strategien
- Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften
- Fundraising
- Diversifikationsstrategie
- Reduktion des diversifizierbaren Risikos
- Economy of scale and economy of scope
- Spezialisierungsstrategie
- Reduktion unsystematischer Risiken
- Economy of scale and economy of scope
- Entwicklung des Venture-Capital-Marktes in Deutschland
- Analyse der Venture Capital Investitionen
- VC-Investitionen nach Phasen
- Investitionen in Unternehmen der unterschiedlichen Phasen
- Entwicklung der Unternehmensanzahl
- Investition pro Unternehmen
- Vergleich mit den europäischen Konkurrenten
- Zwischenfazit
- Potenzielle Gründe für eine zunehmend zurückhaltendere Investitionsbereitschaft in der Early-Stage-Phase
- Einflüsse vergangener Wirtschaftskrisen auf Venture-Capital-Investitionen
- Platzen der New-Economy-Blase
- Entstehung der New Economy
- Platzen der New-Economy-Blase
- Auswirkungen auf den Venture-Capital-Markt
- Die Finanzkrise
- Entstehung und Gründe der Finanzkrise
- Auswirkungen auf den Venture-Capital-Markt
- Risikoaversion bei Venture-Capital-Gebern
- Defizite bei innovativen Gründungen
- Innovationsindikator
- Definitionen von Innovation und des Indikators
- Berechnung des Innovationsindikators
- Deutschland im internationalen Vergleich
- Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft in der Early-Stage-Phase
- Vernachlässigung des Unterindikators Gründungsfinanzierung
- Hohes Ausfallrisiko des Investments
- Begrenzte Möglichkeit der Diversifikation
- Fehlende innovative Ideen von Existenzgründern
- Fazit
- Analyse der Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften
- Untersuchung der Entwicklung des deutschen Venture-Capital-Marktes
- Identifikation der Gründe für die zurückhaltende Investitionsbereitschaft in der Early Stage
- Bewertung des Einflusses vergangener Wirtschaftskrisen
- Analyse von Risiken und Chancen im Early-Stage-Investment
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften und untersucht die Gründe für eine zunehmende Zurückhaltung bei Investitionen in der Early-Stage-Phase junger Unternehmen. Die Arbeit beleuchtet den deutschen Venture-Capital-Markt im internationalen Kontext.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der zunehmend zurückhaltenden Investitionsbereitschaft von Venture-Capital-Gesellschaften in der Early-Stage-Phase ein. Sie definiert die Problemstellung und benennt die Zielsetzung der Arbeit, welche darin besteht, die Ursachen dieser Zurückhaltung zu analysieren. Der Aufbau und die Struktur der Arbeit werden ebenfalls vorgestellt.
Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse. Es definiert Venture Capital, grenzt es von Private Equity ab und beschreibt den Venture-Capital-Markt in Deutschland und im internationalen Vergleich (Großbritannien und USA). Es werden die Akteure (Geber und Nehmer), Finanzierungsphasen (Early, Expansion, Later Stage), Risiken und Exit-Strategien detailliert erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf den Investmentstrategien (Diversifikation und Spezialisierung).
Entwicklung des Venture-Capital-Marktes in Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des deutschen Venture-Capital-Marktes, insbesondere die Investitionen nach Phasen (Early, Expansion, Later Stage) und die Entwicklung der Unternehmensanzahl und Investitionen pro Unternehmen. Ein Vergleich mit europäischen Konkurrenten wird durchgeführt, um den deutschen Markt im internationalen Kontext einzuordnen. Ein Zwischenfazit fasst die zentralen Ergebnisse zusammen.
Potenzielle Gründe für eine zunehmend zurückhaltendere Investitionsbereitschaft in der Early-Stage-Phase: Dieses Kapitel untersucht die potenziellen Gründe für die beobachtete Zurückhaltung. Es analysiert den Einfluss vergangener Wirtschaftskrisen (New-Economy-Blase und Finanzkrise) auf den Venture-Capital-Markt, die Rolle der Risikoaversion bei Venture-Capital-Gebern, Defizite bei innovativen Gründungen in Deutschland (unter Verwendung eines Innovationsindikators im internationalen Vergleich), das hohe Ausfallrisiko von Early-Stage-Investments und die begrenzten Diversifikationsmöglichkeiten. Weiterhin wird der Mangel an innovativen Ideen von Existenzgründern diskutiert.
Schlüsselwörter
Venture Capital, Early Stage, Investmentstrategien, Risikoaversion, Wirtschaftskrisen, Innovationsindikator, Deutschland, Finanzierung, Existenzgründung, Diversifikation, Spezialisierung, Exit-Strategien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften und die Zurückhaltung bei Early-Stage-Investitionen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit analysiert die Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften und untersucht die Gründe für eine zunehmende Zurückhaltung bei Investitionen in der Early-Stage-Phase junger Unternehmen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem deutschen Venture-Capital-Markt im internationalen Vergleich.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse der Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften, Entwicklung des deutschen Venture-Capital-Marktes, Ursachen für die zurückhaltende Investitionsbereitschaft in der Early Stage, Einfluss vergangener Wirtschaftskrisen, Risiken und Chancen im Early-Stage-Investment, und einen Vergleich mit internationalen Märkten (Großbritannien und USA).
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit ist strukturiert in Einleitung, Grundlagen, Entwicklung des Venture-Capital-Marktes in Deutschland, Potenzielle Gründe für Zurückhaltung bei Early-Stage-Investitionen und Fazit. Die Einleitung beschreibt die Problemstellung und Zielsetzung. Die Grundlagen definieren wichtige Begriffe wie Venture Capital und Private Equity und erläutern die Akteure, Finanzierungsphasen und Investmentstrategien. Das Kapitel zur Marktentwicklung analysiert den deutschen Markt und vergleicht ihn mit europäischen Konkurrenten. Das Kapitel zu den Gründen für Zurückhaltung untersucht den Einfluss von Wirtschaftskrisen, Risikoaversion, Innovationsdefizite und weitere Faktoren. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Akteure am Venture-Capital-Markt werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet sowohl Venture-Capital-Geber (Private Investoren, industrielle Investoren, institutionelle Investoren, einschließlich Venture-Capital-Gesellschaften) als auch Kapitalnehmer (Unternehmen in verschiedenen Finanzierungsphasen: Seed Capital, Start-up Capital, Expansion Stage, Later Stage).
Welche Investmentstrategien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Diversifikations- und Spezialisierungsstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften und deren Auswirkungen auf das Risiko.
Welche Finanzierungsphasen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Early Stage (Seed Capital, Start-up Capital), Expansion Stage und Later Stage (Bridge Phase, Management-Buy-in, Management-Buy-out).
Welche Wirtschaftskrisen werden im Kontext der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der New-Economy-Blase und der Finanzkrise auf den Venture-Capital-Markt und die Investitionsbereitschaft.
Welche Rolle spielt der Innovationsindikator?
Der Innovationsindikator wird verwendet, um Defizite bei innovativen Gründungen in Deutschland im internationalen Vergleich zu analysieren und dessen Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft in der Early-Stage-Phase zu bewerten.
Welche Risiken von Early-Stage-Investments werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert das hohe Ausfallrisiko, die begrenzten Diversifikationsmöglichkeiten und den Mangel an innovativen Ideen von Existenzgründern als potenzielle Gründe für die Zurückhaltung bei Early-Stage-Investitionen.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet einen Überblick über die identifizierten Gründe für die zunehmende Zurückhaltung bei Early-Stage-Investitionen im deutschen Venture-Capital-Markt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Venture Capital, Early Stage, Investmentstrategien, Risikoaversion, Wirtschaftskrisen, Innovationsindikator, Deutschland, Finanzierung, Existenzgründung, Diversifikation, Spezialisierung, Exit-Strategien.
- Quote paper
- Stefan Petzolt (Author), 2010, Investmentstrategien von Venture-Capital-Gesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187016