Obwohl die erste Universität – die King Saud University – 1957 in Saudi-Arabien gegründet wurde und die zweite bereits 1966 in Kuwait folgte, gilt Hochschulbildung in 2010 immer noch als ‚newcomer' in den GCC-Staaten (Alkhozai 2008:144). Die Defizite der Golfstaaten im tertiären Bildungsbereich sind seit Jahren erkannt. So wurden mit enormem finanziellem Aufwand Reformen im Hochschulsektor initiiert. Die UNDP-Regionalbüros der arabischen Staaten unterstützt eine Initiative, die dazu beiträgt, dass die lokale und vor allem globale Wettbewerbsfähigkeit der arabischen Hochschulen, und somit denen der Golfstaaten, gesteigert wird. Mit internationalen Standards und Normen – wie z.B. dem ISCED – werden die Universitäten und Hochschulen in ihrer Qualität beurteilt und dienen so einem internationalen Vergleich. Allerdings besteht anhaltend die Notwendigkeit in Aktualisierung und Überarbeitung der Statistiken, denn die künftigen Trends in den verschiedenen Regionen der Welt entwickeln und verändern sich ständig: die Vielfalt an Bildungsanbietern sowie die verschiedenen Formen beruflicher Bildung und Ausbildung wächst enorm, ferner herrscht eine zunehmende Inanspruchnahme von Fernunterricht und auf Grundlage neuer Technologien entstehen fortan neue Formen digitaler Lernmedien.
Da immer noch Defizite in der Hochschul- und Forschungsinfrastruktur der Golfstaaten im internationalen Vergleich bestehen, hat sich seit Mitte der neunziger Jahre ein neuer Trend, der Errichtung sogenannter ‚Wissensparks', entwickelt. Beispielsweise gründete Katar die Education City, Dubai folgte mit dem Knowledge Village und Bahrain hat für 2010 seine Higher Education City angekündigt.
Immer mehr arabische Jugendliche streben nach erstklassigen Hochschulausbildungen sowohl vor Ort als auch im gesamten Raum der Golfstaaten. Die Nachfrage ist enorm groß, weil die Bevölkerung jung und hoch motiviert ist und gleichzeitig die Einreise- und Studienmöglichkeiten in Europa durch die politische Situation immer stärker eingeschränkt werden. Solche internationalen Kooperationen sind von essentieller Bedeutung, um Bildungsinhalte und Studiengänge weiterzuentwickeln.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Golfstaaten - eine geographische Einordnung
3. Vom traditionellen Bildungssystem zur Hochschulpolitik - ein historischer Hintergrund am Beispiel des Sultanats Oman
4. Jntemationalisierung der Hochschulbildung': ein Definitionsversuch der International Association of Universities (IAU)
5. Definition des tertiären Bildungsbereichs nach ISCED
5.1 Level 5: first stage of tertiary education
5.2 Level 6: second stage of tertiary education
6. Internationalisierung im tertiären Bildungssystem am Beispiel der Golfstaaten
6.1 Entwicklung eines nationalen Hochschulkonzeptes für den internationalen Vergleich: Omans "National Qualifications Framework"
6.2 Der tertiäre Bildungsbereich im Spiegel der Statistik - Beispiele aus den Golfstaaten
6.3 ALECSO-Bildungsreform: „A vision for the future of education in the Arab world”
6.4 Neue Trends: „Wissensparks„ am Golf entstehen - zwei Beispiele: Education City in Doha (Katar) und Knowledge Village in Dubai (VAE)
6.5 Förderung der EU-GCC-Kooperation im tertiären Bildungswesen am Beispiel der German University of Technology in Oman
7. Fazit
Literaturverzeichnis
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