Das Konzept der engagierten Literatur, das Jean- Paul Sartre in dem berühmten Aufsatz Was ist Literatur? aus dem Jahr 1947 und zahlreichen weiteren Essays und Vorträgen formuliert hat, ist in über sechs Jahrzehnten auf mannigfaltige Weise ausgelegt und zum Teil kontrovers diskutiert worden. Die gleichermaßen von Philosophen und Literaturwissenschaftlern betriebene Auseinandersetzung mit der Literaturtheorie Sartres hält bis heute an. Die Beschäftigung mit dem Konzept der „littérature engagée“ steht grundsätzlich vor der Schwierigkeit einer angemessenen Deutung des Begriffs des Engagements im Bereich der Literatur: Mag zwar die vor allem in den Nachkriegsjahren vertretene Auffassung, die Theorie einer engagierten Literatur verfolge die ideologische Indienstnahme der Literatur und ihre Unterordnung unter politische Zwecke, mittlerweile überwiegend als verfehlt angesehen werden, so stellt sich doch immer noch die Frage, wie Literatur und Leben unter dem Begriff der engagierten Literatur als zusammenhängend gedacht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsstand
- 3. Das Engagement der Literatur in die Welt
- 3.1. Das faktische Engagement der Literatur in die Welt
- 3.2. Die normative Forderung der literarischen Engagements
- 3.2.1. Die Verantwortung des Schriftstellers
- 3.2.2. Die Literatur des Endlichen
- 3.2.3. Die literarische Verwendung der Sprache
- 3.2.3.1. Die Bezeichnungsfunktion der Sprache in der literarischen Prosa
- 3.2.3.2. Poesie und Prosa
- 3.2.3.3. Die Materialität der Sprache in der literarischen Prosa
- 4. Das Problem der Überzeitlichkeit der Literatur
- 5. Freiheit als Ursprung, Struktur und Gegenstand der Literatur
- 5.1. Literatur als freie Schöpfung von Autor und Leser
- 5.2. Die wechselseitig-appellative Struktur der Literatur
- 5.3. Freiheit als Gegenstand der Literatur
- 6. Die verwirklichte Freiheit: Das literarische Engagement und die Universalität der Literatur
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jean-Paul Sartres Konzept der engagierten Literatur, wie es in seinen Schriften formuliert wurde. Sie analysiert die verschiedenen Interpretationen dieses Konzepts und prüft dessen Gültigkeit für ein philosophisches Verständnis von Literatur. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Spannungsverhältnis zwischen der historisch-nationalen Gebundenheit und der Universalität literarischer Werke.
- Sartres Definition von „engagierter Literatur“ und ihre verschiedenen Auslegungen.
- Das Verhältnis von Literatur und Wirklichkeit im Werk Sartres.
- Die Rolle von Freiheit und Verantwortung im Kontext der literarischen Produktion und Rezeption.
- Der Zusammenhang zwischen historischer Bedingtheit und der Universalität literarischer Werke.
- Die Bedeutung der Sprache und ihrer Verwendung in der Literatur.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in das Thema und die Problematik um Sartres Konzept der engagierten Literatur. Kapitel 2 (Forschungsstand): Überblick über die bisherigen Auseinandersetzungen mit Sartres Literaturtheorie. Kapitel 3 (Das Engagement der Literatur in die Welt): Unterscheidung zwischen dem faktischen und dem normativen Aspekt des Engagements. Kapitel 4 (Das Problem der Überzeitlichkeit der Literatur): Auseinandersetzung mit der Frage, wie zeitgebundene Literatur dennoch universalen Anspruch erheben kann. Kapitel 5 (Freiheit als Ursprung, Struktur und Gegenstand der Literatur): Analyse der Rolle der Freiheit in Sartres Literaturverständnis. Kapitel 6 (Die verwirklichte Freiheit: Das literarische Engagement und die Universalität der Literatur): Verbindung der bisherigen Argumentationsstränge und Versuch einer Synthese.
Schlüsselwörter
Engagierte Literatur, Jean-Paul Sartre, Literaturtheorie, Freiheit, Verantwortung, Wirklichkeit, Universalität, Sprache, Existentialismus, Rezeption.
- Quote paper
- Marion Schwenne (Author), 2011, Das Konzept der engagierten Literatur bei Jean-Paul Sartre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186868