Ausgelöst durch die dynamische Marktsituation wird von Führungskräften erwartet, dass sie auf die vielfältigen Anforderungen einer Organisation eingehen und sich der Unzufriedenheit ihrer Mitarbeiter stellen. Sie müssen ihre eigene Rolle klar definieren, stabiles Beziehungsmanagement
fördern und die Entwicklung psychosozialer Kompetenzen forcieren.
Insbesondere bei Umstrukturierungsmaßnahmen sind Führungskräfte gefordert, manchmal auch überfordert, sich in ihrer Rolle als Begleiter und Unterstützer ihrer Mitarbeiter flexibel zu
positionieren und konstruktiv mit Frustration und Widerständen umzugehen. Sie selbst müssen mit eigenen Befürchtungen, Widerständen und Frustrationen umgehen und gleichzeitig ihrer Vorbildfunktion als Führungskraft gerecht werden. (Schulze/Lohkamp 2004, 1)
Einer amerikanischen Studie zufolge benötigen Führungskräfte etwa ein Fünftel der Arbeitszeit für die Verhinderung, Aufdeckung oder Bearbeitung von Konflikten. Hierbei spielen vor allem Konflikte innerhalb (Intragruppenkonflikte) sowie zwischen verschiedenen Organisationseinheiten (Intergruppenkonflikte) eine Rolle. (Höher 2004, 12)
Um Konflikte zu bearbeiten, sich Ursachen bewusst zu werden, Perspektivwechsel zu vollziehen und Kommunikationsdefizite zu erörtern, kann das Gespräch mit Dritten förderlich
sein. Die Offenheit bei diesen Gesprächen ist von der zu erwartenden Empathie abhängig.
Daher ist die kollegiale Beratung als Instrument zur Konfliktbearbeitung eine Methode, bei der durch den Rollenwechsel und die Gleichrangigkeit der Teilnehmer, diese Offenheit genutzt
werden kann.
Als Wissensgrundlage für die Konfliktbearbeitung mittels kollegialer Beratung werden im ersten Kapitel die Merkmale und Arten sowie die Dynamik von Konflikten beschrieben. Im Folgenden werden die Grundlagen der kollegialen Beratung erarbeitet und anschließend einige Methoden vorgestellt. Abschließend wird der Nutzen für die Teilnehmer einerseits und für die Organisation andererseits erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Konflikte
- 2.1 Definition und Begriffsabgrenzung
- 2.2 Konfliktarten
- 2.2.1 Unterteilung nach Beteiligten
- 2.2.2 Unterteilung in heiße und kalte Konflikte
- 2.2.3 Unterteilung nach Inhalten
- 2.3 Konfliktpotential bei der Personalführung
- 2.4 Konfliktdynamik
- 3 Kollegiale Beratung
- 3.1 Begriffserklärung
- 3.2 Implementierung der kollegialen Beratung im Unternehmen
- 3.3 Ablauf einer kollegialen Beratung
- 4 Konfliktbearbeitung mit Hilfe der kollegialen Beratung
- 4.1 Konfliktbearbeitungsmethoden
- 4.1.1 Brainstorming und Kopfstand-Brainstorming
- 4.1.2 Actstorming und Kreuzverhör
- 4.1.3 Das Thomann-Schema
- 4.2 Nutzen der kollegialen Beratung
- 4.2.1 Nutzen für Teilnehmer
- 4.2.2 Nutzen für die Organisation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die kollegiale Beratung als Instrument zur Konfliktbearbeitung im Unternehmenskontext. Die Arbeit beleuchtet die Dynamik von Konflikten, insbesondere im Bereich der Personalführung, und analysiert die Anwendung und den Nutzen kollegialer Beratungsmethoden zur konstruktiven Konfliktlösung.
- Definition und Typologisierung von Konflikten
- Konfliktpotential in der Personalführung
- Grundlagen und Methoden der kollegialen Beratung
- Der Ablauf kollegialer Beratungsprozesse
- Nutzen der kollegialen Beratung für Individuen und Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und hebt die ambivalenten Aspekte von Konflikten hervor: Konflikte können sowohl hinderlich als auch förderlich für Entwicklung und Problemlösung sein. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit effektiver Konfliktbearbeitungsmethoden und leitet zur Betrachtung der kollegialen Beratung als Lösungsansatz über. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Ziele der Untersuchung.
2 Konflikte: Dieses Kapitel definiert Konflikte und differenziert zwischen verschiedenen Konfliktarten nach Beteiligten (Intragruppen-, Intergruppenkonflikte), Intensität (heiße, kalte Konflikte) und Inhalten. Es beleuchtet das Konfliktpotential speziell in der Personalführung und analysiert die Konfliktdynamik, um ein tieferes Verständnis der Herausforderungen zu schaffen, die durch Konflikte entstehen.
3 Kollegiale Beratung: Dieses Kapitel beschreibt die kollegiale Beratung als Methode zur Konfliktbearbeitung. Es erläutert den Begriff, seine Implementierung in Unternehmen und den typischen Ablauf eines kollegialen Beratungsprozesses. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines sicheren Raumes für offene Kommunikation und Perspektivwechsel.
4 Konfliktbearbeitung mit Hilfe der kollegialen Beratung: Das Kapitel präsentiert verschiedene Methoden der Konfliktbearbeitung im Rahmen der kollegialen Beratung, wie Brainstorming, Actstorming und das Thomann-Schema. Es analysiert den Nutzen der kollegialen Beratung sowohl für die beteiligten Personen als auch für die Organisation als Ganzes, indem es die positiven Auswirkungen auf die Teamarbeit und die Unternehmenskultur beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kollegiale Beratung, Konfliktbearbeitung, Konfliktmanagement, Personalführung, Konfliktarten, Konfliktdynamik, Brainstorming, Actstorming, Thomann-Schema, Teamarbeit, Organisationsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Kollegiale Beratung als Instrument der Konfliktbearbeitung
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die kollegiale Beratung als Methode zur konstruktiven Konfliktlösung im Unternehmen. Sie beleuchtet die Dynamik von Konflikten, insbesondere im Bereich der Personalführung, und analysiert den Nutzen kollegialer Beratungsmethoden. Der Inhalt umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Konflikten (Definition, Arten, Dynamik), zur kollegialen Beratung (Begriff, Implementierung, Ablauf) und zur Konfliktbearbeitung mithilfe kollegialer Beratung (Methoden, Nutzen).
Welche Arten von Konflikten werden behandelt?
Die Arbeit differenziert zwischen verschiedenen Konfliktarten: nach Beteiligten (Intragruppen-, Intergruppenkonflikte), Intensität (heiße, kalte Konflikte) und Inhalten. Der Fokus liegt auf dem Konfliktpotential in der Personalführung.
Was ist kollegiale Beratung und wie wird sie implementiert?
Kollegiale Beratung wird als Methode zur Konfliktbearbeitung beschrieben. Die Seminararbeit erläutert den Begriff, ihre Implementierung in Unternehmen und den Ablauf eines kollegialen Beratungsprozesses. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung eines sicheren Raumes für offene Kommunikation und Perspektivwechsel.
Welche Methoden der Konfliktbearbeitung werden im Rahmen der kollegialen Beratung vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Methoden vor, darunter Brainstorming, Kopfstand-Brainstorming, Actstorming, Kreuzverhör und das Thomann-Schema.
Welchen Nutzen hat die kollegiale Beratung für Individuen und Organisationen?
Die Seminararbeit analysiert den Nutzen der kollegialen Beratung sowohl für die beteiligten Personen (z.B. verbesserte Kommunikationsfähigkeit, Perspektivwechsel) als auch für die Organisation als Ganzes (z.B. verbesserte Teamarbeit, positive Unternehmenskultur).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Kollegiale Beratung, Konfliktbearbeitung, Konfliktmanagement, Personalführung, Konfliktarten, Konfliktdynamik, Brainstorming, Actstorming, Thomann-Schema, Teamarbeit, Organisationsentwicklung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Konflikte, Kollegiale Beratung und Konfliktbearbeitung mit Hilfe der kollegialen Beratung. Jedes Kapitel fasst seine Inhalte zusammen und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, die kollegiale Beratung als effektives Instrument zur Konfliktbearbeitung im Unternehmenskontext zu untersuchen und ihren Nutzen für Individuen und Organisationen aufzuzeigen.
- Quote paper
- Julia Schulz (Author), 2011, Kollegiale Beratung als Instrument zur Konfliktbearbeitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186853