Der Text führt ein in die Beziehungen des Osmanischen Reiches und Rußlands im 17. Jahrhundert.
[...]
Die Beziehungen Moskaus zum Osmanischen Reich lassen sich nicht isoliert betrachten. Beide Reiche standen in vielfältigen Beziehungen zu anderen Staaten. Die Moskauer Außenpolitik im 17. Jahrhundert behandelte Konflikte mit Schweden um die Ostseehäfen, mit Polen-Litauen um die Ukraine, mit China um die Amur-Grenze (Veltrag von Nercinsk 1689), mit dem Krim-Chanat um die Süd-Grenze und mit dem Osmanischen Reich, das das Krimchanat um 1475 in seine Abhängigkeit gebracht hatte. Die Osmanische Außenpolitik hatte noch zahlreichere Berührungspunkte mit anderen Staaten. Der Aufstieg des Osmanischen Reiches vollzog sich in der Periode der Mongolenzeit (13.-15. Jhdt.). Mit der Eroberung Konstantinopels (1453) - beendete das Byzantinische Reich - und der Eroberung Syriens und Ägyptens (1516-17) - beendete den Mamlukenstaat - wurde das Osmanische Reich die Großmacht des Vorderen Orients. I In der Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte man die größte Ausdehnung (Süleyman 1.): Osmanische Truppen stehen entlang der Nordafrikanischen Küste von Oran bis Kairo, an den Küsten des gesamten östlichen Mittelmeeres sowie entlang des Schwarzen und des Asowschen Meeres.
Man beherrschte zudem die Balkanhalbinsel bis Budapest. Man kämpfte
mit Habsburg um Wien, mit Polen um die Ukraine, mit den Safawiden um den Iran, mit Venedig um Kreta. Hinzu kamen Revolten in schon eroberten und eingegliederten Gebieten wie z.B. im Krim-Chanat, das zweimal gegen die osmanische Oberhoheit rebellierte?
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rußland und das Osmanische Reich
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Beziehungen zwischen Russland und dem Osmanischen Reich im 17. Jahrhundert. Sie beleuchtet die komplexen außenpolitischen Herausforderungen beider Reiche und deren Interaktionen, ohne dabei die Beziehungen zu anderen europäischen Mächten zu ignorieren.
- Die Außenpolitik Moskaus im 17. Jahrhundert und seine Konflikte mit verschiedenen Nachbarn.
- Die Rolle des Krim-Khanats und die osmanische Oberhoheit.
- Die Bedeutung der Handelsbeziehungen zwischen Russland und dem Osmanischen Reich, insbesondere über Asow.
- Die militärischen und diplomatischen Aspekte der Beziehungen.
- Die innenpolitischen Faktoren, die die Außenpolitik Moskaus beeinflussten.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert den Kontext der russisch-osmanischen Beziehungen im 17. Jahrhundert, indem sie die vielfältigen außenpolitischen Herausforderungen Moskaus, einschließlich der Konflikte mit Schweden, Polen-Litauen, China und dem Krim-Khanat, beleuchtet. Der Aufstieg des Osmanischen Reiches und seine weitreichenden territorialen Ansprüche werden ebenfalls kurz dargestellt.
Rußland und das Osmanische Reich
Dieses Kapitel analysiert die direkten und indirekten Kontakte zwischen Russland und dem Osmanischen Reich. Es beschreibt die Rolle von Asow als wichtigen Handelsplatz und die damit verbundenen Herausforderungen, wie die Behandlung russischer Händler, Steuerungerechtigkeiten und Überfälle von Kosaken und Tataren. Die unterschiedlichen Perspektiven beider Seiten auf Kosaken und Krimtataren werden hervorgehoben, ebenso wie die Bemühungen, die Handelswege zu schützen.
Schlüsselwörter
Moskau, Osmanisches Reich, 17. Jahrhundert, Außenpolitik, Krim-Khanat, Asow, Handelsbeziehungen, Kosaken, Tataren, Andrussower Vertrag, militärische Präsenz, diplomatische Beziehungen.
- Quote paper
- Juan Bar (Author), 1999, Rußland und das Osmanische Reich im 17. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186802