Diese Arbeit hat zum Gegenstand die städtebauliche Revitalisierung des Rheinauhafens in Köln, will die Planung und Entstehung dieses neuen Stadtviertels rekonstruieren und im Verhältnis von Planung und Realisierung beurteilen sowie dabei nach den Wirkungen auf die Gesamtstadt Köln fragen.[...]
Im Rahmen der thematischen Bearbeitung werde ich die Quellen der Stadt Köln (Bebauungsplan, Dokumentationen über die Wettbewerbe, Sozialbericht), einschlägige wissenschaftliche Arbeiten von Stadtsoziologen und fachverwandten Wissenschaftlern nutzen, die sich schwerpunktmäßig mit diesem Themenfeld beschäftigt haben. Kernaussagen werde ich vergleichend heranziehen und auswerten. Es geht in dieser Arbeit um die Nutzung bereits vorliegender Forschungsergebnisse unter einem neuen Frageansatz und theoretischen Bezugssystem3. Die Experteninterviews dienen dabei vornehmlich zur Vertiefung des thematischen Wissens, bezogen auf die Realisierung des Umbaus. Eine qualitative Inhaltsanalyse wird herbei nur sehr begrenzt
durchgeführt4.
Praktisch kann dieses Wissen auf Planungsprobleme angewandt werden. Wie kann die Veränderung von Stadtgebieten gezielt beeinflusst werden und welche Folgen entstehen, die gar nicht eingeplant waren.
[...]
3 Sekundäranalyse (vgl. Hillmann, 1994).
4 Dazu wäre auch der Personenkreis
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung (Moderne/Postmoderne im Städtebau/Urbanität/Projekte/Fragestellungen/Perspektiven)
- 2 Auf der Suche nach Orientierung – Leitbilder im Städtebau
- 2.1 Die Stadt im gesellschaftlichen Wandel
- 2.2 Der Leitbildbegriff in der Stadtplanung
- 2.3 Die Funktion von Leitbildern
- 2.4 Leitbilder im empirischen Feld
- 2.5 Leitbild 2020 der Stadt Köln
- 3 Revitalisierung des Rheinauhafens
- 3.1 Zur Entwicklung des Rheinauhafens
- 3.2 Städtebauliche Konzeption
- 3.2.1 Städtebaulicher Ideenwettbewerb
- 3.2.2 Realisierungswettbewerb Freiraumgestaltung
- 3.3 Planverwirklichung
- 3.3.1 Bebauungsplan von 2002
- 3.3.1.1 Inhaltliches Konzept
- 3.3.1.2 Umsetzung des Bebauungsplans
- 3.3.2 Soll-Ist-Vergleich, Korrekturen am Ausgangskonzept
- 3.3.1 Bebauungsplan von 2002
- 4 Der Rheinauhafen: stadtsoziologisch bedeutsame Folgewirkungen
- 4.1 Raumkonzepte in der Stadtforschung
- 4.2 Hypothesen zu möglichen Entwicklungen
- 4.2.1 Aufwertungshypothese
- 4.2.2 Segregationshypothese
- 4.2.3 Polarisierungshypothese
- 5 Der Rheinauhafen als Projekt der Postmoderne
- 5.1 Die sozialräumliche Situation in der postmodernen Stadt
- 5.1.1 Die „dreigeteilte Stadt“
- 5.1.2 Soziale und räumliche Polarisierungen in Köln
- 5.2 Perspektiven für die postmoderne Stadt
- 5.2.1 Neue Urbanität
- 5.2.2 Wandel in der Stadtpolitik – die Europäische Stadt
- 5.1 Die sozialräumliche Situation in der postmodernen Stadt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht die soziologischen Auswirkungen der Revitalisierung des Kölner Rheinauhafens. Ziel ist es, anhand dieses postmodernen Stadtprojekts die Folgewirkungen städtebaulicher Maßnahmen auf das soziale Gefüge der Stadt zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Interaktion zwischen Stadtplanung, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Folgen.
- Stadtmodernisierung und Revitalisierung von Industriebrachen
- Leitbilder im Städtebau und deren Umsetzung in der Praxis
- Soziale Segregation und Gentrification im Kontext des Rheinauhafen-Projekts
- Räumliche und soziale Polarisierung in der Stadt Köln
- Perspektiven für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung (Moderne/Postmoderne im Städtebau/Urbanität/Projekte/Fragestellungen/Perspektiven): Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Kontext des Rheinauhafens als postmodernes Stadtprojekt im Kontext des Wettbewerbs um die „kreative Klasse“ beschreibt. Sie stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor, die sich mit den sozioökonomischen und sozialräumlichen Folgen der Revitalisierung befassen. Die Arbeit untersucht, ob das Projekt tatsächlich einen „innovativen Start in die Zukunft“ darstellt oder primär ökonomische Ziele verfolgt. Die methodischen Ansätze und die Struktur der Arbeit werden ebenfalls umrissen.
2. Auf der Suche nach Orientierung – Leitbilder im Städtebau: Dieses Kapitel analysiert Leitbilder im Städtebau, beginnend mit der Entwicklung des Stadtbegriffs in der Soziologie. Es beschreibt den Wandel von der Funktionstrennung zur Funktionsmischung als prägendes Leitbild der modernen Stadtplanung und untersucht das Leitbild 2020 der Stadt Köln, um die Ziele und Konzepte der Stadtentwicklung zu beleuchten. Der Kapitelverlauft verfolgt den historischen und theoretischen Kontext der jeweiligen Leitbilder.
3. Revitalisierung des Rheinauhafens: Dieses Kapitel zeichnet die historische Entwicklung des Rheinauhafens nach, von seiner Entstehung als Güterumschlagplatz bis zur Planung und Umsetzung seiner Revitalisierung. Es beschreibt den städtebaulichen Ideenwettbewerb und den Realisierungswettbewerb, die städtebauliche Konzeption des Bebauungsplans von 2002 und den Vergleich zwischen Planung und Umsetzung. Der Fokus liegt auf der Analyse der städtebaulichen Konzepte und deren soziologische Relevanz.
4. Der Rheinauhafen: stadtsoziologisch bedeutsame Folgewirkungen: Dieses Kapitel untersucht die stadtsoziologischen Folgen des Rheinauhafen-Projekts. Es präsentiert drei Hypothesen – Aufwertung, Segregation und Polarisierung – um die Auswirkungen auf die angrenzenden Stadtviertel und die soziale Struktur der Stadt zu analysieren. Der theoretische Rahmen wird durch die Diskussion verschiedener Raumkonzepte in der Stadtsoziologie gelegt und die jeweiligen Hypothesen werden mit empirischen Beispielen und Analysen belegt.
5. Der Rheinauhafen als Projekt der Postmoderne: Dieses Kapitel ordnet den Rheinauhafen als Projekt der Postmoderne ein. Es analysiert die sozialräumliche Situation in der postmodernen Stadt anhand des Modells der „dreigeteilten Stadt“ und untersucht die sozialen und räumlichen Polarisierungen in Köln. Der Abschnitt beleuchtet das Konzept der „neuen Urbanität“ und diskutiert den Wandel in der Stadtpolitik sowie europäische Konzepte der nachhaltigen Stadtentwicklung, um zukünftige Perspektiven aufzuzeigen. Die Diskussion bezieht sich auch auf die Leitbilder der Funktionsmischung und der „Urbanität durch Dichte“.
Schlüsselwörter
Rheinauhafen, Köln, Stadtmodernisierung, Postmoderne, Stadtplanung, Leitbilder, Funktionsmischung, Segregation, Gentrification, Polarisierung, Soziale Ungleichheit, Revitalisierung, Brachflächen, „dreigeteilte Stadt“, Neue Urbanität, Europäische Stadt, Soziale Stadt.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Soziologische Auswirkungen der Revitalisierung des Kölner Rheinauhafens
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die soziologischen Auswirkungen der Revitalisierung des Kölner Rheinauhafens. Sie analysiert die Folgen städtebaulicher Maßnahmen auf das soziale Gefüge der Stadt und beleuchtet die Interaktion zwischen Stadtplanung, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Folgen. Der Rheinauhafen dient als Fallbeispiel für ein postmodernes Stadtprojekt.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Stadtmodernisierung und Revitalisierung von Industriebrachen, Leitbilder im Städtebau und deren praktische Umsetzung, soziale Segregation und Gentrification im Kontext des Rheinauhafens, räumliche und soziale Polarisierung in Köln sowie Perspektiven für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung. Die Analyse betrachtet den Rheinauhafen im Kontext der postmodernen Stadtentwicklung und der Debatte um die „kreative Klasse“. Methodisch werden Leitbilder im Städtebau analysiert, und es werden Hypothesen zu Aufwertung, Segregation und Polarisierung der sozialen Strukturen im Umfeld des Projekts geprüft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfragen vor. Kapitel 2 (Leitbilder im Städtebau) analysiert Leitbilder in der Stadtplanung und deren Wandel, inklusive des Leitbilds 2020 der Stadt Köln. Kapitel 3 (Revitalisierung des Rheinauhafens) beschreibt die historische Entwicklung und die städtebauliche Konzeption des Projekts. Kapitel 4 (Stadtsoziologische Folgewirkungen) untersucht die soziologischen Auswirkungen des Projekts anhand von Hypothesen zu Aufwertung, Segregation und Polarisierung. Kapitel 5 (Der Rheinauhafen als Projekt der Postmoderne) ordnet den Rheinauhafen in den Kontext der postmodernen Stadtentwicklung ein und diskutiert zukünftige Perspektiven.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rheinauhafen, Köln, Stadtmodernisierung, Postmoderne, Stadtplanung, Leitbilder, Funktionsmischung, Segregation, Gentrification, Polarisierung, Soziale Ungleichheit, Revitalisierung, Brachflächen, „dreigeteilte Stadt“, Neue Urbanität, Europäische Stadt, Soziale Stadt.
Welche Methodik wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative und vergleichende Methode. Sie analysiert bestehende Planungsdokumente, untersucht das Leitbild der Stadt Köln und analysiert die sozioökonomischen Folgen anhand von drei Hypothesen (Aufwertung, Segregation, Polarisierung). Empirische Beispiele und Analysen belegen die jeweiligen Hypothesen. Der theoretische Rahmen wird durch die Diskussion verschiedener Raumkonzepte in der Stadtsoziologie gelegt.
Welche konkreten Forschungsfragen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht, ob das Rheinauhafen-Projekt tatsächlich einen „innovativen Start in die Zukunft“ darstellt oder primär ökonomische Ziele verfolgt. Sie analysiert die Interaktion zwischen Stadtplanung, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Folgen. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Revitalisierung auf das soziale Gefüge der Stadt und die Entstehung von sozialer Segregation oder Gentrification.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Arbeit lassen sich aus dem bereitgestellten Text nicht direkt ableiten. Die Zusammenfassung der Kapitel deutet jedoch darauf hin, dass die Arbeit eine kritische Analyse der sozioökonomischen Auswirkungen des Rheinauhafen-Projekts vornimmt und die komplexen Wechselwirkungen zwischen Stadtplanung, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Folgen beleuchtet. Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen einer sozial ausgewogenen Stadtentwicklung im Kontext der postmodernen Stadt und im Kontext europäischer Stadtentwicklungskonzepte.
- Quote paper
- M.A. Joachim Schallock (Author), 2008, Der "Rheinauhafen" in Köln - von der Industriebrache zum gemischt genutzten Industrie- und Arbeitsquartier - Ein postmodernes Stadtprojekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186632