Thema
Der Werte- und Normenwandel vergangener Jahrzehnte hat zu einer Ausbildung neuer Lebensstile und Lebensformen geführt.
Gleichzeitig wird eine zunehmende soziale und infrastrukturelle Isolierung und ökonomische Destabilisierung einzelner Bevölkerungsteile und Räume prognostiziert.
Die Folgen dieses demographischen und gesellschaftlichen Wandels stellen vor allem berufstätige Eltern, aber auch den steigenden Anteil an Senioren, vor strukturelle Probleme. Daneben kommt es zu einer Ausdifferenzierung von Wohnwünschen, die nicht alle in traditionellen Wohnformen umgesetzt werden können. Kollektive Wohnformen werden in diesem Zusammenhang als zukunftsfähige Wohnformen erachtet und erleben aktuell einen Nachfrageboom.
Ziel
Das Ziel dieser Untersuchung war eine Bewertung, inwieweit Mehrgenerationenwohnprojekte als eine Form kollektiver Wohnformen den veränderten Wünschen und Anforderungen der Bewohner in Deutschland gerecht werden können und welche Lösungen sie für die strukturellen Probleme der Gesellschaft bieten. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage für praxisorientierte Hinweise für Praktiker.
Methode
Die Grundlage dieser qualitativen Untersuchung bildet ein handlungstheoretisches Konzept. Neben einer Betrachtung der gesellschaftlichen Hintergründe wurden individuelle Hand-lungshintergründe und Folgen der Wohnraumwahl untersucht. Mittels einer Sekundäranalyse von Wohnprojekten in Nachbarländer wurden nähere Hinweise auf die langfristige Entwicklung der Wohnformen ermittelt. Die Befragungsdaten verschiedener Personengruppen (Experten, Bewohner kollektiver und herkömmlicher Wohnformen) aus verschiedenen Ländern und Jahrzehnten und die Kombination verschiedener Methoden (Einzel-, Experten und Gruppeninterviews, Sekundäranalyse) gewährleistet eine hohe Validität der Ergebnisse. Gewinner des Dr. Prill-Preis 2007
Gesellschaft für Erdkunde Köln
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine sozialgeographische Betrachtung von kollektivem Wohnen
- Die Wohnungsmarktforschung in der Sozialgeographie
- Der Fokuswechsel von der Raum- zur Handlungswissenschaft
- Kritische Betrachtung des handlungstheoretischen Ansatzes nach Benno WERLEN
- Kollektives Wohnen aus einer handlungstheoretischen Perspektive
- Veränderte Wohnanforderungen einer individualisierten Gesellschaft
- Ein Konzept der individualisierten Gesellschaft
- Demographische Veränderungen in Deutschland
- Die Entwicklung neuer Lebens- und Haushaltsformen
- Exkurs: Das Lebensstilkonzept in der Wohnungsmarktforschung
- Auswirkungen der gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen auf die Wohnbedürfnisse
- Kollektive Wohnformen als Reaktion auf eine veränderte Gesellschaft
- Die Entwicklung kollektiver Wohnformen
- Heutige kollektive Wohnformen in Deutschland
- Der erwartete Nutzen kollektiver Wohnformen in einer individualisierten Gesellschaft
- Die Untersuchung generationsübergreifender Wohnprojekte
- Generationsübergreifende Wohnprojekte als Untersuchungsgegenstand
- Entwicklung der empirischen Forschungsfragen
- Forschungsdesign
- Methodische Vorgehensweise
- Auswahl der Interviewpartner
- Datenerhebung: qualitative, leitfadengestützte Interviews
- Datenanalyse: Inhaltsanalyse mit thematischer Kodierung
- Methodendiskussion
- Generationsübergreifende Wohnformen in deutschen Nachbarländern
- Soziodemographischer Hintergrund der untersuchten Nachbarländer
- Entwicklung und Gestaltung kollektiver Wohnformen in Dänemark, Schweden und den Niederlanden
- Bewohnerzusammensetzung
- Motive für die Wahl kollektiver Wohnformen
- Entwicklung generationsübergreifender Wohnformen
- Die Bewertung des gemeinschaftlichen Wohnalltags
- Zwischenfazit: Chancen und Grenzen kollektiver und generationsübergreifender Wohnformen in deutschen Nachbarländern
- Empirische Ergebnisse generationsübergreifender Wohnformen in Deutschland
- Untersuchte Wohnprojekte
- Charakterisierung des Interessenten und Bewohner generationsübergreifende Wohnprojekte
- Motive für die Wahl generationsübergreifender Wohnformen
- Wohnwünsche der Bewohner traditioneller Wohnformen und ihre Vorstellungen von generationsübergreifenden Wohnprojekten
- Das generationsübergreifende Wohnprojekt in der Praxis
- Die Bewertung generationsübergreifender Wohnformen aus Sicht der Bewohner und Experten
- Empfehlungen der Bewohner und Experten für zukünftige Wohnprojekte
- Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse
- Chancen und Grenzen generationsübergreifender Wohnformen
- Der individuelle und gesellschaftliche Wert generationsübergreifender Wohnformen
- Praxisorientierte Handreichung zur Förderung generationsübergreifender Wohnformen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Anhang
- Anhang I: Projektbeschreibungen
- Anhang II: Frageleitbogen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema des kollektiven Wohnens in einer individualisierten Gesellschaft. Die Arbeit analysiert die Entwicklung kollektiver Wohnformen in Deutschland und untersucht insbesondere generationsübergreifende Wohnprojekte. Ziel ist es, die Chancen und Grenzen dieser Wohnform in einer individualisierten Gesellschaft zu beleuchten und praxisorientierte Empfehlungen für die Förderung generationsübergreifender Wohnformen zu entwickeln.
- Entwicklung kollektiver Wohnformen in Deutschland
- Generationsübergreifende Wohnprojekte als Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen
- Motive und Bedürfnisse der Bewohner generationsübergreifender Wohnprojekte
- Bewertung der Chancen und Grenzen generationsübergreifender Wohnformen
- Praxisorientierte Empfehlungen für die Förderung generationsübergreifender Wohnformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des kollektiven Wohnens in einer individualisierten Gesellschaft ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Sie stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit vor.
Kapitel 2 bietet eine sozialgeographische Betrachtung von kollektivem Wohnen. Es werden die Entwicklung der Wohnungsmarktforschung in der Sozialgeographie, der Fokuswechsel von der Raum- zur Handlungswissenschaft sowie die kritische Betrachtung des handlungstheoretischen Ansatzes nach Benno Werlen beleuchtet. Abschließend wird kollektives Wohnen aus einer handlungstheoretischen Perspektive betrachtet.
Kapitel 3 analysiert die veränderten Wohnanforderungen einer individualisierten Gesellschaft. Es werden die Konzepte der individualisierten Gesellschaft und der demografischen Veränderungen in Deutschland vorgestellt. Die Entwicklung neuer Lebens- und Haushaltsformen sowie die Auswirkungen der gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen auf die Wohnbedürfnisse werden diskutiert.
Kapitel 4 beleuchtet die Entwicklung kollektiver Wohnformen als Reaktion auf eine veränderte Gesellschaft. Es werden die Entwicklung kollektiver Wohnformen, die heutigen kollektiven Wohnformen in Deutschland sowie der erwartete Nutzen kollektiver Wohnformen in einer individualisierten Gesellschaft dargestellt.
Kapitel 5 widmet sich der Untersuchung generationsübergreifender Wohnprojekte. Es werden die generationsübergreifenden Wohnprojekte als Untersuchungsgegenstand definiert und die empirischen Forschungsfragen entwickelt.
Kapitel 6 beschreibt das Forschungsdesign der Arbeit. Es werden die methodische Vorgehensweise, die Auswahl der Interviewpartner, die Datenerhebung und -analyse sowie die Methodendiskussion erläutert.
Kapitel 7 beleuchtet generationsübergreifende Wohnformen in deutschen Nachbarländern. Es werden der soziodemographische Hintergrund der untersuchten Nachbarländer, die Entwicklung und Gestaltung kollektiver Wohnformen in Dänemark, Schweden und den Niederlanden, die Bewohnerzusammensetzung, die Motive für die Wahl kollektiver Wohnformen, die Entwicklung generationsübergreifender Wohnformen, die Bewertung des gemeinschaftlichen Wohnalltags sowie die Chancen und Grenzen kollektiver und generationsübergreifender Wohnformen in deutschen Nachbarländern dargestellt.
Kapitel 8 präsentiert die empirischen Ergebnisse generationsübergreifender Wohnformen in Deutschland. Es werden die untersuchten Wohnprojekte, die Charakterisierung des Interessenten und Bewohner generationsübergreifender Wohnprojekte, die Motive für die Wahl generationsübergreifender Wohnformen, die Wohnwünsche der Bewohner traditioneller Wohnformen und ihre Vorstellungen von generationsübergreifenden Wohnprojekten, das generationsübergreifende Wohnprojekt in der Praxis, die Bewertung generationsübergreifender Wohnformen aus Sicht der Bewohner und Experten, die Empfehlungen der Bewohner und Experten für zukünftige Wohnprojekte sowie die Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse dargestellt.
Kapitel 9 analysiert die Chancen und Grenzen generationsübergreifender Wohnformen. Es werden der individuelle und gesellschaftliche Wert generationsübergreifender Wohnformen sowie praxisorientierte Handreichungen zur Förderung generationsübergreifender Wohnformen vorgestellt.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen kollektives Wohnen, individualisierte Gesellschaft, generationsübergreifende Wohnformen, Wohnungsmarktforschung, Sozialgeographie, Handlungstheorie, Wohnbedürfnisse, demografischer Wandel, Lebens- und Haushaltsformen, Chancen und Grenzen, Praxisorientierte Empfehlungen.
- Quote paper
- Celine Zahn (Author), 2006, Wohnen im Wandel: Kollektives Wohnen in einer individualisierten Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186361
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.