Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Aufbau eines Risikomanagementsystems für kleine und mittelständische Unternehmen mit Projektleistungstätigkeit am Beispiel eines Bauunternehmens. Dabei werden zunächst die Rahmenbedingungen, vor allem im Hinblick auf die aktuelle Situation von Basel II und dem hiermit verbundenen Rating für Unternehmen sowie den gesetzlichen Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich), untersucht. Darauf aufbauend werden detailliert die Thematiken Risikomanagement und Risikomanagementsystem im Allgemeinen erläutert. Ziel hierbei ist es, zunächst ein grundlegendes Verständnis für diese Materie sowie den weiteren Verlauf der Arbeit zu schaffen. Anschließend werden für KMU mit Projektleistungstätigkeit die einzelnen Unternehmensebenen mit ihren spezifischen Risiken aufgezeigt. Ziel ist es, ein branchenunabhängiges und flexibles Risikomanagementsystem für KMU mit Projektleistungstätigkeit zu konzipieren, welches in ein modulares Risikomanagementsystem mündet, bei dem ein Unternehmen in drei relevante Ebenen (strategische und operative Ebene sowie Finanzebene) unterteilt wird. In einem weiteren Schritt werden die Ansätze auf die konkreten Bedürfnisse der KMUs in der Baubranche übertragen und in konkrete Handlungsexpertisen übersetzt. Vor dem Hintergrund sich abzeichnender Veränderungen am Kapitalmarkt stellt sich für KMU die Notwendigkeit, gegenüber Kreditgebern die eigene gute Bonität durch ein Risikomanagement- bzw. Controllingsystem nachzuweisen. Dies gilt in besonderem Maße für die Unternehmen der krisengeschüttelten Baubranche. Die Erstellung der Arbeit erfolgte in Zusammenarbeit mit Herrn Dipl.-Ing.(FH) Dipl.-Wirtschaftsing.(FH) Stevica Milentijevic.
Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis 2005 des Vereins der Förderer der Fachhochschule Oldenburg e.V. ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Grundlegung der Arbeit
- 1.1 Einführung in das Themengebiet Risikomanagement
- 1.2 Beispiel für mangelnde Risikovorsorge
- 1.3 Zielsetzung der Arbeit
- 1.4 Gang der Arbeit
- 2.0 Einflussfaktoren
- 2.1 Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
- 2.1.1 Kerninhalte des KonTraG
- 2.1.2 Instrumentarien des KonTraG
- 2.2 Basel II und Rating
- 2.2.1 Grundlagen von Basel II
- 2.2.2 Inhaltliche Regelungen der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung
- 2.2.4 Grundlagen des Ratings
- 2.2.5 Rating im Kontext von Basel II
- 2.2.6 Internes Rating
- 2.2.7 Inhalte des internen Ratings
- 2.3 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 3.0 Risikomanagement
- 3.1 Risikodefinition
- 3.1.1 Zusammenhang zwischen Unternehmenszielen und Risiken
- 3.1.2 Differenzierung des Risikos
- 3.1.3 Bewertung des Risikos im Kontext mit dem Risikomanagement
- 3.2 Risikomanagementdefinitionen
- 3.2.1 Definition des Risikomanagements
- 3.2.2 Ziele des Risikomanagements
- 3.2.3 Definition des Risikomanagementprozesses
- 3.2.4 Definition des Risikomanagementsystems
- 3.3 Risikomanagementprozess
- 3.3.1 Risikopolitik bzw. Chancen-/ Risikostrategie
- 3.3.2 Festlegung der Risikofelder
- 3.3.3 Risikoidentifikation
- 3.3.4 Risikobewertung
- 3.3.5 Risikosteuerung
- 3.3.6 Risiko- und Prozessüberwachung
- 3.4 Risikomanagementsystem
- 3.4.1 Frühwarn-, Früherkennungs- und Frühaufklärungssystem
- 3.4.1.1 Frühwarnsystem
- 3.4.1.2 Früherkennungssystem
- 3.4.1.3 Frühaufklärungssystem
- 3.4.1.4 Bewertung der Systeme
- 3.4.2 Controllingsystem
- 3.4.2.1 Der Controllingbegriff
- 3.4.2.2 Ziele des Controllings
- 3.4.2.3 Aufbauorganisatorische Regelungen des Controllings
- 3.4.2.4 Funktionen des Controllings
- 3.4.2.5 Wirkungsebenen des Controllings
- 3.4.2.6 Controlling im Kontext des RM
- 3.4.3 Controlling und interne Revision als Teil des RM
- 3.4.3.1 Controlling im RM
- 3.4.3.2 Interne Revision als Teil des RM
- 4.0 Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit Projektleistungstätigkeit im Fokus des RM
- 4.1 Kleine und mittelständische Unternehmen
- 4.1.1 Definition KMU
- 4.1.2 Gesellschaftsformen der KMU und Auswirkungen auf das RM
- 4.1.3 Eigenkapitalausstattung der KMU und Wirkung auf das RM
- 4.1.4 Geschäftsführung sowie organisatorische Gestaltung von KMU und deren Wirkung auf das RM
- 4.1.5 Controlling in KMU und deren Wirkung auf das RM
- 4.1.6 Strategische Ausrichtung eines Unternehmens und deren Wirkung auf das RM
- 4.2 Projektleistungstätigkeit
- 4.2.1 Projektdefinition
- 4.2.2 Projektarten
- 4.2.3 Projektprozess
- 4.2.3.1 Kundenbedarf
- 4.2.3.2 Selektionsphase (Projektauswahl)
- 4.2.3.3 Vorphase (Angebotsphase)
- 4.2.3.4 Vorbereitungsphase
- 4.2.3.5 Realisations- bzw. Durchführungsphase
- 4.2.3.6 Nachbearbeitungsphase
- 4.2.4 Projektebene und organisatorische Zuordnung
- 4.2.5 Multiprojektebene
- 4.2.6 Unternehmensebene
- 5.0 Risikomanagement in kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Projektleistungstätigkeit
- 5.1 Strategische Module des Risikomanagements
- 5.1.1 Unternehmensziele und Modul RM-Unternehmenszielfestsetzung
- 5.1.1.1 Aufgaben des RM im Kontext der Zieldefinition
- 5.1.1.2 Ausgestaltung des RM im Kontext der Zielbildung
- Risikomanagement in KMU
- Anpassung von Risikomanagementsystemen an die Besonderheiten von KMU
- Integration von Projektleistungstätigkeit in das Risikomanagement
- Relevanz von KonTraG und Basel II für KMU
- Entwicklung eines praxisorientierten Risikomanagementmodells
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht den Aufbau eines Risikomanagementsystems für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit Projektleistungstätigkeit. Ziel ist es, ein praktikables System zu entwickeln, das den spezifischen Herausforderungen dieser Unternehmensgruppe gerecht wird.
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Grundlegung der Arbeit: Dieses Kapitel führt in das Thema Risikomanagement ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Es wird ein Beispiel für mangelnde Risikovorsorge gegeben, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Begründung der Notwendigkeit eines robusten Risikomanagementsystems, insbesondere für KMU im Projektgeschäft.
2.0 Einflussfaktoren: Dieses Kapitel beleuchtet relevante rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen, die das Risikomanagement beeinflussen. Es werden KonTraG und Basel II im Detail analysiert und deren Auswirkungen auf KMU diskutiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Anforderungen und der Anpassung dieser an die Gegebenheiten von KMU.
3.0 Risikomanagement: Hier wird das Konzept des Risikomanagements umfassend definiert und erläutert. Es werden verschiedene Definitionen und Zielsetzungen vorgestellt. Der Risikomanagementprozess wird detailliert beschrieben, inklusive Risikopolitik, -identifikation, -bewertung, -steuerung und -überwachung. Besonderes Augenmerk liegt auf der Beschreibung von Frühwarnsystemen und Controllingsystemen als integrierte Bestandteile eines effektiven Risikomanagementsystems.
4.0 Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit Projektleistungstätigkeit im Fokus des RM: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die spezifischen Charakteristika von KMU und deren Auswirkungen auf das Risikomanagement. Es werden verschiedene Aspekte wie Gesellschaftsformen, Eigenkapitalausstattung, Organisationsstruktur und strategische Ausrichtung betrachtet. Darüber hinaus wird die Projektleistungstätigkeit detailliert analysiert, inklusive Projektphasen, -arten und -ebenen, um die Herausforderungen im Kontext des Risikomanagements zu beleuchten.
5.0 Risikomanagement in kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Projektleistungstätigkeit: Dieses Kapitel beginnt mit der Betrachtung strategischer Module des Risikomanagements im Kontext der Unternehmensziele. Es wird die Rolle des Risikomanagements bei der Zieldefinition und -bildung untersucht. Dieser Abschnitt legt den Grundstein für die Entwicklung eines spezifischen Risikomanagementsystems für KMU mit Projektleistungstätigkeit, welches in den folgenden Kapiteln vertieft wird (diese werden hier nicht zusammengefasst um Spoiler zu vermeiden).
Schlüsselwörter
Risikomanagement, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Projektleistungstätigkeit, KonTraG, Basel II, Rating, Frühwarnsystem, Controllingsystem, interne Revision, Risikobewertung, Risikosteuerung.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Risikomanagement in KMU mit Projektleistungstätigkeit
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Aufbau eines Risikomanagementsystems für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit Projektleistungstätigkeit. Ziel ist die Entwicklung eines praktikablen Systems, das die spezifischen Herausforderungen dieser Unternehmensgruppe berücksichtigt.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte des Risikomanagements, darunter die Berücksichtigung von Gesetzen wie KonTraG und Basel II, die Definition und Umsetzung eines Risikomanagementprozesses (inkl. Risikopolitik, -identifikation, -bewertung und -steuerung), die Rolle von Frühwarn- und Controllingsystemen sowie die spezifischen Herausforderungen des Risikomanagements in KMU mit Projektleistungstätigkeit. Es werden verschiedene Gesellschaftsformen, Eigenkapitalausstattung, Organisationsstrukturen und die strategische Ausrichtung von KMU im Kontext des Risikomanagements analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 legt die Grundlagen und die Zielsetzung dar. Kapitel 2 untersucht die Einflussfaktoren, insbesondere KonTraG und Basel II. Kapitel 3 definiert und beschreibt den Risikomanagementprozess. Kapitel 4 fokussiert auf die Besonderheiten von KMU mit Projektleistungstätigkeit. Kapitel 5 behandelt das Risikomanagement in KMU mit Projektleistungstätigkeit, beginnend mit der Betrachtung strategischer Module im Kontext der Unternehmensziele. Weitere Kapitel (nicht in der Zusammenfassung enthalten) vertiefen die Entwicklung eines spezifischen Risikomanagementsystems.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Risikomanagement, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Projektleistungstätigkeit, KonTraG, Basel II, Rating, Frühwarnsystem, Controllingsystem, interne Revision, Risikobewertung, Risikosteuerung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein praktikables Risikomanagementsystem für KMU mit Projektleistungstätigkeit zu entwickeln. Es soll ein Modell geschaffen werden, das die spezifischen Herausforderungen dieser Unternehmensgruppe, wie z.B. begrenzte Ressourcen und Organisationsstrukturen, berücksichtigt.
Welche Besonderheiten von KMU werden betrachtet?
Die Arbeit berücksichtigt die Besonderheiten von KMU hinsichtlich Gesellschaftsformen, Eigenkapitalausstattung, Organisationsstruktur, strategischer Ausrichtung und Controlling. Der Einfluss dieser Faktoren auf das Risikomanagement wird detailliert untersucht.
Wie wird die Projektleistungstätigkeit in das Risikomanagement integriert?
Die Arbeit analysiert die Projektleistungstätigkeit in KMU, inklusive Projektphasen (Kundenbedarf, Selektion, Vorbereitung, Realisierung, Nachbearbeitung), -arten und -ebenen, um die Herausforderungen im Kontext des Risikomanagements zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln.
Welche Rolle spielen KonTraG und Basel II?
KonTraG und Basel II werden als relevante rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen analysiert, die das Risikomanagement beeinflussen. Ihre Auswirkungen auf KMU werden diskutiert und die Anforderungen an die Anpassung an die Gegebenheiten von KMU beleuchtet.
Was sind die wichtigsten Komponenten eines effektiven Risikomanagementsystems gemäß dieser Arbeit?
Ein effektives Risikomanagementsystem beinhaltet gemäß dieser Arbeit einen definierten Risikomanagementprozess, Frühwarn- und Controllingsysteme sowie die Integration der internen Revision. Die Risikopolitik, die Risikobewertung und die Risikosteuerung sind zentrale Bestandteile des Prozesses.
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- Dipl.-Ing.(FH) Dipl.-Wirtschaftsing.(FH) Gunnar Zawistowski (Author), 2005, Aufbau eines Risikomanagementsystems für kleine und mittelständische Unternehmen mit Projektleistungstätigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186120