Die Religionspsychologie setzt voraus, dass Individuen ihren Glauben an Gottheiten bekennen, verleugnen oder verneinen und dementsprechendes Verhalten zeigen. Grom (1992) sieht die Aufgabe der Religionspsychologie darin, „das Erleben, Erkennen und Verhalten, in dem sich Menschen zu etwas Übermenschlichem in Beziehung glauben, erfahrungswissenschaftlich zu beschreiben sowie nach seinen psychosozialen und intrapsychischen Bedingungen zu erklären“ (S. 368). So gesehen ist die Religionspsychologie der Psychologie zuzuordnen. Sie befasst sich z.B. mit Fragen, welche Motive religiösem Verhalten zugrunde liegen, wie es zur Entwicklung von Religiosität im menschlichen Seelenleben kommt und sich im Laufe dieser Entwicklung verändert, welche Funktion Religion für das Individuum in der Gemeinschaft ausübt, und sie beschäftigt sich mit der Entstehung pathologischer, seltener und psychohygienischer Formen von Religiosität. Gerade der Erkundung religiöser Einstellungen und deren Einfluss auf das psychische Wohlbefinden sollte nach Grom (1992) seitens der Religionspsychologie besondere Beachtung geschenkt werden. Nicht in den Aufgabenbereich der Religionspsychologie fällt, beobachtbare Phänomene nach theologischen Prinzipien zu interpretieren bzw. religiöse Behauptungen, Erfahrungen und Erlebnisse zu verifizieren oder falsifizieren; wohl aber sollte/muss im Rahmen psychologischer Forschungstätigkeit der religiöse Aspekt berücksichtigt und ernstgenommen werden (vgl. Grom, 1992).
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMHINTERGRUND
- Religiosität
- Aufgaben der Religionspsychologie
- Historisches
- Begriffsbestimmung
- Von Religion, Religiosität und Spiritualität - zur Komplexität der
- Spiritualität versus Religiosität
- Theorien und Modelle zu Religion und Religiosität
- Sigmund Freud: Religion als Illusion
- Carl Gustav Jung: Gott als Wirklichkeit der Seele
- Ansätze einer Glaubensentwicklung
- Strukturgenetische Stufentheorie von Fowler
- Stufen der religiösen Entwicklung nach Oser und Gmünder (1984)
- Ansätze zur Erfassung von Religiosität bzw. religiösen Phänomenen
- Das Konzept der extrinsischen und intrinsischen Religiosität
- Mehrdimensionale Ansätze zur Erfassung religiöser Einstellungen
- Religiosität und Gesundheit - ein historischer Abriss
- Modell einer integralen Gesundheit am Gesundheitsmodell Schwarzers
- Einige empirischer Forschungsergebnisse
- Suizidalität - Lösung zum höchsten Preis
- Historische Betrachtung des Phänomens Suizid
- Zur Begriffsbestimmung und Komplexität
- Suizid versus Suizidversuch
- Epidemiologie
- Einige Zahlen
- Risikogruppen suizidalen Verhaltens
- Suizidalität und Religiosität
- Erklärungsmodelle suizidalen Verhaltens
- Erklärungsmodelle suizidalen Verhaltens Jugendlicher
- Zusammenhang zwischen Selbstwert, Perfektionismus und Spiritualität und jugendlicher Depressivität und Suizidalität
- Einfluss von Vertrauenspersonen auf die Ausprägung der genannten Variablen
- Religiosität und Suizidalität
- Erklärungsmodelle suizidalen Verhaltens bei Jugendlichen
- Epidemiologie und Risikofaktoren suizidalen Verhaltens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Selbstwert, Perfektionismus und Spiritualität als Korrelate jugendlicher Depressivität und Suizidalität fungieren. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, ob und in welchem Ausmaß das Fehlen bzw. Vorhandensein einer Vertrauensperson im Leben Jugendlicher die Ausprägung der einzelnen Variablen beeinflusst.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich dem Themenbereich der Religiosität. Es werden die Aufgaben der Religionspsychologie, die historische Entwicklung des Forschungsfeldes sowie die Begriffsbestimmung von Religion, Religiosität und Spiritualität beleuchtet. Die Kapitel behandelt verschiedene Theorien und Modelle zu Religion und Religiosität, darunter die Ansätze von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung. Des Weiteren werden Ansätze einer Glaubensentwicklung, wie die Strukturgenetische Stufentheorie von Fowler und die Stufen der religiösen Entwicklung nach Oser und Gmünder, vorgestellt. Abschließend wird der Zusammenhang zwischen Religiosität und Gesundheit anhand eines historischen Abrisses und des Modells einer integralen Gesundheit am Gesundheitsmodell Schwarzers beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Phänomen der Suizidalität. Es werden die historische Betrachtung des Suizids, die Begriffsbestimmung und Komplexität des Themas sowie die Unterscheidung zwischen Suizid und Suizidversuch behandelt. Die Kapitel beleuchtet die Epidemiologie des Suizids, insbesondere die Risikogruppen suizidalen Verhaltens. Der Zusammenhang zwischen Suizidalität und Religiosität wird ebenfalls untersucht. Abschließend werden verschiedene Erklärungsmodelle suizidalen Verhaltens, insbesondere im Hinblick auf Jugendliche, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Selbstwert, Perfektionismus, Spiritualität, Depressivität, Suizidalität, Religiosität, Vertrauenspersonen, Jugend, Erklärungsmodelle, Epidemiologie, Risikofaktoren, Einflussfaktoren, psychische Gesundheit, Lebensqualität.
- Quote paper
- Sigrid Pichler (Author), 2004, Selbstwert, Perfektionismus und Spiritualität als Korrelate jugendlicher Depressivität und Suizidalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185974
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