Im Vergleich zu Fehlern ist Fehlerkorrektur nicht Gegenstand vieler Untersuchungen
in letzter Zeit gewesen. Kleppin & Königs (1993) konzentrieren sich auf Fehlerkorrektur
in verschiedenen Kontexten. Die Autoren beziehen sich auf verschiedene empirische
Untersuchungen von mündlicher Fehlerkorrektur: detaillierte Analysen von
Fremdsprachenkursen in deutschen höheren Schulen; Beobachtungen und Befragungen
in einem brasiliansichen Fremdsprachenunterricht; Beobachtungen und offene
Befragungen an einer deutschen, einer chinesischen und einer marokkanischen Universität.
Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, Licht auf die Lernerbeurteilungen
von Fehlerkorrekturen und den möglichen Einfluß von kulturgebundenen Lerntraditionen
auf diese Beurteilungen zu werfen. Die Resultate dieser Untersuchung zeigen,
daß einige den Beurteilungen zugrundeliegenden Normen selbst in unterschiedlichen
kulturellen Kontexten gültig sind. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß sich die
Lerner öfter bezüglich der Menge ihrer Beurteilungen von einem Kontext zum anderen
und weniger hinsichtlich der Qualität ihrer Beurteilungen unterscheiden. Soweit dies auf der Basis der verfügbaren Resultate beurteilt werden kann, ist die Einstellung
der Lerner gegenüber dem Phänomen von mündlicher Fehlerkorrektur eher eine globale,
mit gewissen kulturgebundenen Unterschieden.
Page 2
dies auf der Basis der verfügbaren Resultate beurteilt werden kann, ist die Einstellung der Lerner gegenüber dem Phänomen von mündlicher Fehlerkorrektur eher eine globale, mit gewissen kulturgebundenen Unterschieden.
1. Einleitung
Lange Zeit stand der Fehler als lernpsychologisch zu interpretierendes Produkt im Zentrum unterrichtlich ausgerichteter Forschung. Nachdem seine Bedeutung als wichtiges Erklärungsinstrument für unterschiedliche Prozesse beim Lernvorgang erkannt worden war, sah man ihn weniger als lästiges Übel, das es zu vermeiden galt, sondern vielmehr als hilfreiches Diagnoseinstrument für den Lehrer. Konkrete Fehleranalysen anhand von Lerneräußerungen sind zahlreich. Forschungen zur Fehler-korrektur schließen sich Mitte der siebziger Jahre an. Diese Arbeiten hatten vor allem den wichtigen Effekt, für die Problematik überhaupt zu sensibilisieren und Forschungsrichtungen aufzuzeigen. Konkrete, empirisch abgesicherte Beobachtungen darüber, wie Lehrer dem Fehler im Unterricht tatsächlich begegnen, existieren allerdings kaum. Soweit Empfehlungen zur Fehlerbehandlung gegeben werden, scheinen sie zum großen Teil auf Erfahrungen von Unterrichtspraktiken zu beruhen. Auch in Fremdsprachenvermittlungsmethoden lassen sie sich meist eher auf lernpsychologische Gesamtkonzepte zurückführen als auf konkrete Beobachtungen, wie sich ein spezifisches Korrekturverhalten (Zeitpunkt, Art und Weise der Korrektur etc.) im Unterricht tatsächlich auswirkt und wie Lerner darauf reagieren. Kleppin & Königs (1993) möchten in diesem Beitrag einige Ergebnisse aus verschiedenen von ihnen durchgeführten Untersuchungen zur mündlichen Fehlerkorrektur vorstellen. Die Au-toren beschränken sich dabei auf den Aspekt des Lernerurteils über das mündliche Korrekturverhalten von Fremdsprachenlehrern. Die unterschiedlichen Untersuchungen, die die Autoren dazu heranziehen sind - dies sei einschränkend bereits an dieser Stelle festgestellt - in ihrer Untersuchungsmethodik nur sehr bedingt miteinander zu vergleichen. Es handelt sich dabei um
Page 5
5) Mit der Folgefrage sollte ermittelt werden, welche Art der Korrektur für die effek-
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.