Kleine und mittlere deutsche Unternehmen sehen sich bereits seit Mitte der 1990er
Jahre exponentiell wachsenden Risiken ausgesetzt. Dazu beigetragen haben stetige
oder teilweise plötzliche Veränderungen der Wettbewerbssituation durch die
zunehmende Globalisierung der Märkte, ein immer komplexeres und dynamischeres
Unternehmensumfeld durch die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien
sowie der sich immer rasanter entwickelnde Wertewandel in
Arbeitswelt und Gesellschaft. Hinzu kommt eine bisweilen als „mittelstandsfeindlich“
bezeichnete Wirtschaftspolitik und entsprechende Gesetzgebung auf nationaler und
europäischer Ebene. In diesem Zusammenhang seien nur das Publizitätsgesetz,
die Auswirkungen der Einführung des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich auf mittelständische GmbHs und die beabsichtigte Einführung
international einheitlicher Rechnungslegungsvorschriften erwähnt. Die gesamtwirtschaftlich
prekäre Lage der vergangenen 18 Monate tat ein Übriges, so
dass die Zahl der Insolvenzen in Deutschland im Jahr 2002 neue Rekordhöhen
erreichte, wobei die Größenklasse der kleinen und mittleren Unternehmen zu den
Hauptbetroffenen zählte.
Der Mittelstand hat jedoch durch seine verspätete oder bisweilen sogar ausbleibende
Reaktion auf die veränderten ökonomischen, technologischen und gesellschaftlichen
Anforderungen sowie seine Verhaftung in antiquierten Denkweisen und
Organisationsstrukturen in nicht unbeträchtlichem Umfang selbst zu seiner momentan
schwierigen Situation beigetragen.
Erschwerend kommt für kleine und mittlere Unternehmen die Einführung der zweiten
Baseler Eigenkapitalrichtlinie Ende 2006 mit den bereits heute deutlich spürbaren
Veränderungen in der Kunde-Bank-Beziehung hinzu. Auch sie zwingt die stark
von der Kreditfinanzierung abhängigen Klein- und Mittelbetriebe zum Umdenken.
Die Kreditvergabe unterliegt künftig strengeren Richtlinien und fordert dahingehend
eine Anpassung des Mittelstands an die veränderten Vorgaben. Ansonsten droht
vielen deutschen Unternehmen mit ihrer im internationalen Vergleich niedrigen Eigenkapitalbasis
mangels zur Verfügung gestelltem Fremdkapital die Illiquidität bzw.
das finanzielle Aus. Es gilt, sich für die Kreditgeber transparenter zu machen, sich
zukunftsfähiger und –orientierter auszurichten.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Darstellungsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Aktualität des Themas
- Intention und Aufbau der Arbeit
- Kleine und mittlere Unternehmen
- Zum Verständnis des Mittelstandsbegriffes
- Quantitative Merkmale kleiner und mittlerer Unternehmen
- Qualitative Merkmale kleiner und mittlerer Unternehmen
- Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland
- Finanzierungsverhalten kleiner und mittlerer Unternehmen
- Basel II - Der neue Baseler Eigenkapitalakkord
- Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht
- Entwicklung von Basel I zu Basel II
- Inhalte und Ziele der neuen Baseler Eigenkapitalübereinkunft
- Rating
- Definition des Ratingbegriffes
- Ratingansätze im Rahmen der Basel II-Reform
- Vor- und Nachteile des externen und internen Ratings für KMU
- Inhalte des bankinternen Ratingverfahrens
- Auswirkungen von Basel II auf das Finanzierungsverhalten von KMU
- Vorbereitungsstand der KMU auf Basel II
- Ergebnisse verschiedener Untersuchungen
- PWC Deutsche Revision-Studie „Fit für Rating"
- Untersuchungsobjekte und Datenbasis
- Inhalte und Ergebnisse der Studie
- Risiko
- Definition des Risikobegriffes
- Unternehmensrisiken
- Spezielle Risiken kleiner und mittlerer Unternehmen
- Unternehmerrisiko
- Personalrisiko
- Marktrisiko
- Finanzierungsrisiko
- Risikomanagementprozess
- Definition des Risikomanagementbegriffes
- Phasen des Risikomanagementprozesses
- Modell des iterativen Regelkreises
- Risikostrategie
- Risikoidentifikation
- Risikoanalyse und -bewertung
- Risikosteuerung
- Risikoüberwachung
- Überwachung des Risikomanagementprozesses
- Systematisches Risikomanagement in KMU
- Notwendigkeit eines Risikomanagements in KMU
- Magisches Dreieck
- Basel II
- KonTraG
- Bestandteile eines Risikomanagementsystems in KMU
- Restriktive Faktoren und Basisanforderungen
- Controlling
- Mindestanforderungen
- Risikocontrolling
- Internes Überwachungssystem
- Früherkennung
- Ausgestaltungsansatz auf Basis des Balanced Scorecard-Prinzips
- Balanced Scorecard
- Risiko Scorecard für KMU
- Notwendigkeit eines Risikomanagements in KMU
- Schlussbetrachtung und Ausblick
- Anhang
- Ergänzende Informationen zu Kapitel 2
- Ergänzende Informationen zu Kapitel 3
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Einführung eines Risikomanagements in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen von Basel II. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Implementierung eines Risikomanagementsystems in KMU zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis zu entwickeln.
- Die Bedeutung von Risikomanagement für KMU
- Die Anforderungen von Basel II an KMU
- Die Herausforderungen bei der Einführung eines Risikomanagements in KMU
- Die Gestaltung eines Risikomanagementsystems für KMU
- Die Rolle von Controlling und internen Überwachungssystemen im Risikomanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Aktualität und Relevanz des Themas. Sie beschreibt die Intention und den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff des Mittelstands und beleuchtet die quantitativen und qualitativen Merkmale kleiner und mittlerer Unternehmen. Es wird die Bedeutung des Mittelstands in Deutschland dargestellt und das Finanzierungsverhalten von KMU analysiert.
Kapitel 3 widmet sich dem neuen Baseler Eigenkapitalakkord Basel II. Es werden die Entwicklung von Basel I zu Basel II, die Inhalte und Ziele der neuen Eigenkapitalübereinkunft sowie die Auswirkungen von Basel II auf das Finanzierungsverhalten von KMU erläutert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Rating und den verschiedenen Ratingansätzen im Rahmen der Basel II-Reform. Die Vor- und Nachteile des externen und internen Ratings für KMU werden diskutiert und die Inhalte des bankinternen Ratingverfahrens werden vorgestellt.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Begriff des Risikos und den verschiedenen Arten von Unternehmensrisiken. Es werden die spezifischen Risiken kleiner und mittlerer Unternehmen, wie z.B. Unternehmerrisiko, Personalrisiko, Marktrisiko und Finanzierungsrisiko, näher beleuchtet.
Kapitel 5 definiert den Begriff des Risikomanagements und beschreibt die verschiedenen Phasen des Risikomanagementprozesses. Es werden Modelle und Ansätze zur Gestaltung eines Risikomanagementsystems vorgestellt.
Kapitel 6 analysiert die Notwendigkeit eines Risikomanagements in KMU und stellt die Bestandteile eines Risikomanagementsystems in KMU vor. Es werden die restriktiven Faktoren und Basisanforderungen, die Rolle von Controlling und internen Überwachungssystemen sowie die Bedeutung der Früherkennung im Risikomanagement beleuchtet. Der Ausgestaltungsansatz auf Basis des Balanced Scorecard-Prinzips wird vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Risikomanagement, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Basel II, Rating, Finanzierungsverhalten, Controlling, internes Überwachungssystem, Balanced Scorecard.
- Arbeit zitieren
- Jörg Naumann (Autor:in), 2003, Möglichkeiten und Grenzen der Einführung eines Risikomanagements in kleinen und mittleren Unternehmen unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen von Basel II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185860
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