Wenn man bedenkt, wie viele unterschiedliche Faktoren (beispielsweise die Herkunft,
das unterschiedliche Weltwissen, der soziale Hintergrund etc.) in eine Unterhaltung
hineinspielen, ist es eigentlich verwunderlich, dass Kommunikation doch so einfach
zustande kommt. Scheinbar muss es ein universelles Prinzip geben, das Kommunikation
ermöglicht.
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist es sicherlich Herbert Paul Grices Modell, für
das sich eine nähere Untersuchung hinsichtlich dieses Gedankens lohnt.
Im Folgenden will ich mich also mit seinem Kooperationsprinzip und seiner Implikaturtheorie
beschäftigen, um demonstrieren zu können, nach welch grundsätzlich anwendbaren,
aber dennoch simplen Prinzipien Kommunikation aus seiner Sicht funktioniert. Grice geht davon aus, dass zwischen allen Gesprächsteilnehmern quasi eine stillbare
Vereinbarung zur Teilnahme an einem Gespräch bestehe. Schließlich verfolge man
dasselbe Ziel - das Ziel einer gemeinsamen Unterhaltung. Dies bedeutet nicht, dass
man auch inhaltlich übereinstimmen muss. Beispielsweise während eines Streits sind
beide Streitparteien gegeneinander destruktiv, verfolgen aber insoweit dasselbe, als sie
beide streiten „wollen“.
Außerdem bestehe zwischen ihnen eine gegenseitige Abhängigkeit. Damit ein
Gespräch weitergehen kann und nicht zu einem Ende kommt, müssen beide Seiten
ihren Teil dazu beitragen, damit die Fortsetzung gewährleistet ist.
Und auch eine gemeinsame Basis müsse bestehen. Denn wenn Person A an einem
Gespräch über Schmetterlinge, Person B aber an einer Fußballdiskussion interessiert
ist, kann kein Gespräch erfolgreich zustande kommen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Das Kooperationsprinzip
- 1.1 Allgemeines zum Kooperationsprinzip
- 1.2 Die Konversationsmaximen
- 1.3 Beispiele für die Maximen
- 1.3.1 Die Maxime der Qualität
- 1.3.2 Die Maxime der Quantität
- 1.3.3 Die Maxime der Relation
- 1.3.4 Die Maxime der Art und Weise (Modalität)
- 2 Die Implikaturtheorie
- 2.1 Konversationelle Implikaturen
- 2.2 Generelle Implikaturen
- 3 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument befasst sich mit dem Kooperationsprinzip und der Implikaturtheorie von Herbert Paul Grice. Es untersucht, wie diese Prinzipien die Grundlage für erfolgreiche Kommunikation bilden, indem sie ein gemeinsames Verständnis zwischen den Gesprächsteilnehmern gewährleisten.
- Das Kooperationsprinzip als Grundlage für erfolgreiche Kommunikation
- Die Konversationsmaximen als Leitlinien für kooperatives Verhalten in Gesprächen
- Die Implikaturtheorie und die Bedeutung von impliziten Botschaften in der Kommunikation
- Die Rolle von Weltwissen und sozialem Kontext in der Interpretation von Äußerungen
- Die Herausforderungen der Kommunikation angesichts unterschiedlicher Faktoren wie Herkunft, Weltwissen und sozialem Hintergrund
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema des Dokuments ein und stellt die Relevanz des Kooperationsprinzips und der Implikaturtheorie für die Sprachwissenschaft dar. Sie beleuchtet die Komplexität der Kommunikation und die Notwendigkeit eines universellen Prinzips, das diese ermöglicht.
1. Das Kooperationsprinzip
Dieses Kapitel untersucht das Kooperationsprinzip von Herbert Paul Grice und seine Bedeutung für die Kommunikation. Es erläutert die Grundprinzipien des Kooperationsprinzips und stellt die Konversationsmaximen vor, die als Leitlinien für kooperatives Verhalten in Gesprächen dienen.
2 Die Implikaturtheorie
Dieses Kapitel befasst sich mit der Implikaturtheorie und erklärt die Bedeutung von impliziten Botschaften in der Kommunikation. Es unterscheidet zwischen konversationellen und generellen Implikaturen und beleuchtet die Faktoren, die zur Interpretation von impliziten Botschaften beitragen.
3 Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die zentralen Erkenntnisse des Dokuments zusammen und hebt die Bedeutung des Kooperationsprinzips und der Implikaturtheorie für die Kommunikation hervor.
Schlüsselwörter
Kooperationsprinzip, Konversationsmaximen, Implikatur, Kommunikation, Sprachwissenschaft, Gesprächsteilnehmer, Weltwissen, sozialer Kontext, implizite Botschaften.
- Quote paper
- Christina König (Author), 2003, Kooperationsprinzip und Implikatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18580