Die Arbeit beginnt mit der Untersuchung des Begriffes des Unternehmenskaufs und seiner Eingrenzung auf den Anwendungsbereich des § 50c EStG. Anschließend wird die Zielsetzung des Käufers eines KapG-Anteils dargestellt. Gegenstand des zweiten Kapitels ist die Analyse der Zielsetzung der Vorschrift sowie die Darstellung deren Einführung und Änderungen. Darauf aufbauend werden in Kapitel 3 die Regelungsinhalte der Grund- und der Sonderfälle des § 50c EStG untersucht. Neben den einzelnen Tatbestandsvoraussetzungen und der damit verbundenen Rechtsfolge werden die Auswirkungen der Vorschrift auf das Kombinations- und das Umwandlungsmodell dargestellt. Am Ende des dritten Kapitels werden Gestaltungsüberlegungen untersucht, die die Rechtsfolgen des § 50c EStG vermeiden sollen. Im vierten Kapitel wird die Bedeutung der Erweiterung des § 50c EStG um den Abs. 11 analysiert. Hierzu werden, entsprechend Kapitel 3, neben den Tatbestandsvoraussetzungen und der Rechtsfolge auch die Auswirkungen für den Unternehmenskauf und diesbezüglich entwickelte Gestaltungen untersucht. Das vierte Kapitel schließt mit kritischen Anmerkungen zur Einführung des Abs. 11. Eine Schlußbetrachtung beendet die Arbeit in Kapitel 5.
Eine bisher nur vereinzelt anzuwendende Vorschrift gewinnt seit kurzer Zeit in bestimmten Fällen des Unternehmenskaufs erheblich an Bedeutung. Um die Einmalbesteuerung der Gewinne unbeschränkt steuerpflichtiger KapG sicherzustellen, verbietet die Vorschrift des § 50c EStG die steuerliche Berücksichtigung ausschüttungsbedingter Gewinnminderungen. Ursprünglich sollte die Vorschrift lediglich das körperschaftsteuerliche Anrechnungsverfahren gewährleisten und war daher nur bei bestimmten Anteilsübertragungen zu beachten. Seit der Einführung des Abs. 11 muß § 50c EStG nunmehr ausnahmslos bei allen Erwerben von Anteilen an inländischen KapG beachtet werden. Da diese Gesetzesnorm beim Erwerber ansetzt, muß er bei derartigen Investitionsentscheidungen immer die Vorschrift des § 50c EStG beachtet werden. Die Untersuchung des § 50c EStG und seiner vielfältigen Auswirkungen beim Unternehmenskauf stellen den Schwerpunkt dieser Arbeit dar. Desweiteren werden Probleme bezüglich der Anwendung der Vorschrift und die Wirksamkeit von Gestaltungsmaßnahmen zur Umgehung der Rechtsfolgen dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- SYMBOLVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Problemdarstellung
- 1.2 Die Eingrenzung des Begriffs Unternehmenskauf
- 1.3 Die steuermindernde Berücksichtigung der Anschaffungskosten
- 1.3.1 Die Abschreibung der Beteiligung auf den Teilwert
- 1.3.2 Die Schaffung von Afa-Potential
- 2. DIE EINORDNUNG DES § 50C ESTG IN DAS STEUERRECHT
- 2.1 Der Sinn und Zweck des § 50c EStG
- 2.1.1 Das körperschaftsteuerliche Anrechnungsverfahren
- 2.1.2 Die Grundsätze des § 50c EStG
- 2.2 Die historische Entwicklung des § 50c EStG
- 2.2.1 Die Einführung des § 50c EStG
- 2.2.2 Die Änderungen des § 50c EStG
- 2.3 Das Verhältnis zu anderen Normen
- 2.1 Der Sinn und Zweck des § 50c EStG
- 3. DER REGELUNGSINHALT DES § 50C ESTG
- 3.1 Die Grundfälle des § 50c EStG
- 3.1.1 Der Grundtatbestand des § 50c Abs. 1 EStG
- 3.1.1.1 Anteilserwerb an unbeschränkt steuerpflichtigen Kapitalgesellschaften
- 3.1.1.2 Anrechnungsberechtigter Erwerber
- 3.1.1.3 Nicht anrechnungsberechtigter Veräußerer
- 3.1.1.4 Nicht berücksichtigungsfähige Gewinnminderungen
- 3.1.1.5 Gewinnminderung innerhalb der Sperrfrist
- 3.1.2 Der Ergänzungstatbestand des § 50c Abs. 6 EStG
- 3.1.3 Die Rechtsfolge der Sperrbetrags-Hinzurechnung
- 3.1.3.1 Definition des Sperrbetrages
- 3.1.3.2 Verfahren der Sperrbetrags-Hinzurechnung
- 3.1.3.3 Besonderheiten beim EK 04
- 3.1.3.4 Entstehen eines negativen Sperrbetrages
- 3.1.4 Die Probleme und Auswirkungen beim Unternehmenskauf
- 3.1.4.1 Problem der Erbauseinandersetzung
- 3.1.4.2 Berücksichtigung der Verstrickung beim Kaufpreis
- 3.1.4.3 Vertragliche Absicherung über § 50c EStG-Verstrickung
- 3.1.4.4 Zeitliche Dokumentation der Anteils-Verstrickung
- 3.1.1 Der Grundtatbestand des § 50c Abs. 1 EStG
- 3.2 § 50c EStG und ausgewählte Formen des Unternehmenskaufs
- 3.2.1 Das Kombinationsmodell
- 3.2.1.1 Teilschritte des Kombinationsmodells
- 3.2.1.2Ziel des Kombinationsmodells und die Wirkung des § 50c EStG
- 3.2.1.3 Nachteile des Kombinationsmodells
- 3.2.2 Die Umwandlung in eine Personengesellschaft
- 3.2.2.1 Technik der Verschmelzung unter Buchwertansatz
- 3.2.2.2 Auswirkungen des Sperrbetrages auf den Übernahmeverlust
- 3.2.2.3 Behandlung nicht am Übernahmeverlust beteiligter Gesellschafter
- 3.2.2.4 Vor- und Nachteile des Umwandlungsmodells
- 3.2.3 Besonderheiten hinsichtlich der Gewerbesteuer
- 3.2.3.1 Gewinnhinzurechnung beim Kombinationsmodell
- 3.2.3.2 Übernahmeverlust beim Umwandlungsmodell
- 3.2.3.3 Kritik zur gewerbesteuerlichen Behandlung des Übernahmeverlustes
- 3.2.1 Das Kombinationsmodell
- 3.3 Die Sonderfälle des § 50c EStG
- 3.3.1 Die Gründe für die Berücksichtigung der Sonderfälle
- 3.3.2 Veränderungen bei der Kapitalgesellschaft
- 3.3.2.1 Herabsetzung des Nennkapitals
- 3.3.2.2 Liquidation der Kapitalgesellschaft
- 3.3.2.3 Anwendung der Sperrbetrags-Hinzurechnung
- 3.3.3 Besonderheiten auf der Erwerberseite
- 3.3.3.1 Erwerb der Anteile durch eine andere Kapitalgesellschaft
- 3.3.3.2 Erwerb durch Rechtsnachfolge
- 3.3.3.3 Erwerb der Anteile über die Börse
- 3.4 Gestaltungen zur Vermeidung der Rechtsfolge des § 50c EStG
- 3.4.1 Der Untergang der infizierten Anteile
- 3.4.1.1 Darstellung der Vorgehensweise
- 3.4.1.2 Wegfall des Sperrbetrages
- 3.4.2 Die Umwandlung unter Beteiligung von „Steuerausländern"
- 3.4.2.1 Ansässigkeit im Nicht-DBA-Staat
- 3.4.2.2 Ansässigkeit im DBA-Staat
- 3.4.1 Der Untergang der infizierten Anteile
- 3.1 Die Grundfälle des § 50c EStG
- 4. DIE AUSDEHNUNG DES § 50C ESTG AUF INLÄNDISCHE ERWERBE
- 4.1 Die Einführung des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2 Der Regelungsinhalt des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2.1 Die Tatbestandsmerkmale des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2.1.1 Anrechnungsberechtigter Veräußerer
- 4.2.1.2 Steuerpflichtige Veräußerung der Anteile
- 4.2.1.3 Unentgeltlicher Erwerb und Einlage in das Betriebsvermögen
- 4.2.2 Die Rechtsfolgen des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2.2.1 Anwendung des § 50c Abs. 1 bis 8 EStG
- 4.2.2.2 Sperrbetrag im Sinne des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2.3 Das Inkrafttreten des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.2.1 Die Tatbestandsmerkmale des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.3 Die Auswirkungen auf die Formen des Unternehmenskaufs
- 4.3.1 Die Konsequenzen für das Kombinationsmodell
- 4.3.2 Die Konsequenzen für das Umwandlungsmodell
- 4.3.3 Das Ausscheiden eines nicht wesentlichen Anteilseigners
- 4.4 Gestaltungen zur Vermeidung der Rechtsfolgen des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.4.1 Das Düsseldorfer Modell
- 4.4.2 Die Aufstockung auf eine wesentliche Beteiligung
- 4.4.3 Die steuerpflichtige Zwischenveräußerung
- 4.4.4 Die Veräußerung der Anteile nach Umwandlung
- 4.5 Kritische Anmerkungen zur Einführung des § 50c Abs. 11 EStG
- 4.5.1 Das Fehlen der Bagatellgrenze und der Börsenklausel
- 4.5.2 Die Systemwidrigkeit der Besteuerung des Erwerbers
- 4.5.3 Die Verfassungsmäßigkeit der Rückwirkung
- 5. SCHLUBBETRACHTUNG
- ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse des § 50c EStG und seinen Auswirkungen auf den Unternehmenskauf. Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen des § 50c EStG zu beleuchten und dessen Auswirkungen auf verschiedene Formen des Unternehmenskaufs zu untersuchen. Dabei werden sowohl die Grundfälle als auch die Sonderfälle des § 50c EStG betrachtet. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des § 50c EStG auf die Steuerbelastung des Erwerbers und des Veräußerers sowie auf die Gestaltungsmöglichkeiten des Unternehmenskaufs.
- Die rechtlichen Grundlagen des § 50c EStG
- Die Auswirkungen des § 50c EStG auf den Unternehmenskauf
- Die Gestaltungsmöglichkeiten des Unternehmenskaufs unter Berücksichtigung des § 50c EStG
- Die Kritik an der Einführung des § 50c Abs. 11 EStG
- Die Bedeutung des § 50c EStG für die Steuerplanung im Unternehmenskauf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des § 50c EStG im Kontext des Unternehmenskaufs dar. Sie erläutert die steuermindernde Berücksichtigung der Anschaffungskosten und die Bedeutung des § 50c EStG für die Steuerplanung. Kapitel 2 ordnet den § 50c EStG in das Steuerrecht ein und beleuchtet dessen Sinn und Zweck sowie die historische Entwicklung. Kapitel 3 analysiert den Regelungsinhalt des § 50c EStG, einschließlich der Grundfälle, Sonderfälle und der Auswirkungen auf verschiedene Formen des Unternehmenskaufs. Kapitel 4 untersucht die Ausdehnung des § 50c EStG auf inländische Erwerbe und die damit verbundenen Konsequenzen für den Unternehmenskauf. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den § 50c EStG, Unternehmenskauf, Steuerrecht, Steuerbelastung, Gestaltungsmöglichkeiten, Kombinationsmodell, Umwandlungsmodell, Sperrbetrag, Anrechnungsverfahren, Übernahmeverlust, Steuerplanung, Kritik, Rückwirkung.
- Quote paper
- Michael Edelberg (Author), 1998, Analyse des § 50c EStG und seiner Auswirkungen auf den Unternehmenskauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185270