Im Rahmen der folgenden Untersuchung soll anhand eines geeigneten Vorteilskriteriums die mögliche Vorteilhaftigkeit einer Lebensversicherung zu Finanzierungszwecken in Abgrenzung zum klassischen, banküblichen Annuitätendarlehn analysiert werden. Die einzelnen Einflußfaktoren sollen herausgearbeitet und deren Wirkungsweisen dargestellt werden. Ziel der Untersuchung ist es, aus den Feststellungen des analytischen Vergleichs Handlungsempfehlungen hinsichtlich der zu wählenden Alternative zu entwickeln.
Die Immobilienfinanzierung ist ein spezieller, aber mit einem Anteil von fast 50 % aller von inländischen Kreditinstituten vergebenen Krediten gleichzeitig sehr gewichtiger Teil der Kreditwirtschaft. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Anbietergruppen von Immobiliarkrediten und einer großen Vielfalt an Ausgestaltungsmöglichkeiten verschiedener Kreditalternativen ergibt sich für den potentiellen Kreditnehmer die Notwendigkeit, sich für eine bestimmte Finanzierungsvariante zu entscheiden.
Vor dem Hintergrund der Verwischung traditioneller Grenzen zwischen den einzelnen Finanzdienstleistungsbereichen und der Kooperation von Kredit- und Versicherungswirtschaft erhält die Frage nach dem Einsatz einer Lebensversicherung zu Finanzierungszwecken in Abgrenzung zum klassischen, banküblichen Annuitätendarlehn bei der Entscheidungsfindung eine besondere Bedeutung. Beide Finanzierungsformen eignen sich hinsichtlich ihrer langfristig angelegten Struktur zur Immobilienfinanzierung. Aufgrund der zum Teil kontroversen Diskussion in der Literatur sowie der häufig vereinfachenden und damit irreführenden Darstellung der Zusammenhänge insbesondere durch die werbende Versicherungswirtschaft wird das Entscheidungsproblem zwischen den beiden genannten Alternativen zusätzlich erschwert.
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Abkürzungen
- Verzeichnis der Symbole
- Verzeichnis der Abbildungen
- Verzeichnis der Tabellen
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Themenabgrenzung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Steuerrechtliche Grundlagen
- 2.1.1 Relevante Steuerarten
- 2.1.2 Behandlung des Investitionsdarlehns
- 2.1.3 Behandlung der Lebensversicherung
- 2.2 Betriebswirtschaftliche Grundlagen
- 2.2.1 Relevantes Vorteilskriterium
- 2.2.2 Jahressteuerbelastungsdifferenzen
- 2.2.3 Problem der Unsicherheit
- 2.1 Steuerrechtliche Grundlagen
- 3 Quantitativer Vorteilsvergleich
- 3.1 Methodisches Vorgehen und Ausgangsdaten
- 3.1.1 Prämissen
- 3.1.2 Zahlungsgrößen und deren Steuerwirkungen
- 3.1.3 Untersuchungsmethode und Vorteilhaftigkeitsbedingung
- 3.1.4 Einflußfaktoren auf die Vorteilhaftigkeit
- 3.1.4.1 Darlehnszinssatz
- 3.1.4.2 Kalkulationszinssatz
- 3.1.4.3 Laufzeiten
- 3.1.4.4 Steuersätze
- 3.1.4.5 Lebensversicherungsbeitrag
- 3.1.4.6 Ablaufleistung der Lebensversicherung
- 3.1.4.7 Rendite der Lebensversicherung
- 3.1.5 Ausgangsfall
- 3.2 Sensitivitätsanalyse
- 3.2.1 Einfluß des Darlehnszinssatzes
- 3.2.2 Einfluß des Kalkulationszinssatzes
- 3.2.3 Einfluß von Laufzeiten
- 3.2.4 Einfluß von Steuersätzen
- 3.2.4.1 Einfluß von Gewerbeertragsteuersätzen
- 3.2.4.2 Einfluß von Einkommensteuersätzen
- 3.2.5 Vorteilsprofile bei sämtlichen Einkommenstufen
- 3.2.5.1 Variierte Darlehnszinssätze
- 3.2.5.2 Variierte Kalkulationszinssätze
- 3.2.5.3 Variierte Laufzeiten
- 3.2.6 Einfluß zusätzlicher Auszahlungen
- 3.2.6.1 Versicherungsteuer
- 3.2.6.2 Risikolebensversicherungsbeitrag
- 4 Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis der Beschlüsse und Urteile
- Verzeichnis der Parlamentaria, Verwaltungsanweisungen und politischen Empfehlungen
- BR-Drucksache
- BT-Drucksache
- Richtlinien
- BMF-Schreiben
- OFD-Verfügungen
- Petersberger Steuervorschläge
- Verzeichnis der Gesetze
- Anhang 1
- Anhang 2
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich zwischen einer Finanzierung unter Einsatz einer Lebensversicherung und einem banküblichen Annuitätendarlehn im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Ziel ist es, die steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte beider Finanzierungsformen zu analysieren und anhand eines konkreten Fallbeispiels zu vergleichen. Die Arbeit soll aufzeigen, welche Finanzierungsform unter welchen Bedingungen für den Unternehmer vorteilhafter ist.
- Steuerliche Behandlung von Investitionsdarlehen und Lebensversicherungen
- Betriebswirtschaftliche Vorteilskriterien und deren Anwendung
- Quantitativer Vergleich der Finanzierungsformen unter Berücksichtigung relevanter Einflussfaktoren
- Sensitivitätsanalyse der Einflussfaktoren auf die Vorteilhaftigkeit
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ableitung von Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und grenzt das Thema ab. Im Kapitel 2 werden die steuerrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen der beiden Finanzierungsformen erläutert. Dabei werden die relevanten Steuerarten, die Behandlung des Investitionsdarlehns und der Lebensversicherung sowie das Vorteilskriterium der Jahressteuerbelastungsdifferenz behandelt. Das Kapitel 3 widmet sich dem quantitativen Vorteilsvergleich. Es werden die methodischen Vorgehensweisen und Ausgangsdaten erläutert, die Prämissen des Vergleichs definiert und die Zahlungsgrößen sowie deren Steuerwirkungen analysiert. Anschließend wird die Untersuchungsmethode und die Vorteilhaftigkeitsbedingung vorgestellt. Der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Vorteilhaftigkeit wird in einer Sensitivitätsanalyse untersucht. Das Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und leitet Handlungsempfehlungen für Unternehmer ab.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die gewerbliche Immobilienfinanzierung, den quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich, Lebensversicherung, Annuitätendarlehn, Steuerrecht, Betriebswirtschaftslehre, Sensitivitätsanalyse, Einflussfaktoren, Handlungsempfehlungen.
- 3.1 Methodisches Vorgehen und Ausgangsdaten
- Quote paper
- Wiltrud Sziesze (Author), 1998, Immobilienfinanzierung für Gewerbe durch Lebensversicherung oder Annuitätendarlehn? Quantitativer Vorteilhaftigkeitsvergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185219