Weltweit und über alle Branchen hinweg ist in den letzten Jahren eine Verschärfung des Wettbewerbs festzustellen. Insbesondere für industrielle Produktionsbetriebe ist der Wandel von Verkäufer- zu Käufermärkten mit starkem Anpassungsdruck verbunden. Bis vor kurzer Zeit handelten Unternehmen vorwiegend produktorientiert. Zentrale Aufgabe der Unternehmen war der Verkauf: Die Suche nach Abnehmern von Standardprodukten. Heutzutage steht „Kunden- bzw. Marktorientierung“ im Mittelpunkt unternehmerischer Entscheidungen. Die Variantenvielfalt von Produkten ist gestiegen, die Kunden sind im Laufe der Jahre anspruchsvoller geworden. Dieses neue Anspruchs-denken sowohl auf Seiten der Kunden als auch aus Produktionssicht kommt in der heute als modern geltenden Verkaufsdevise „für jeden Kunden sein eigenes Produkt“ zum Ausdruck. Die Fertigung in einem modernen industriellen Produktionsbetrieb muß deshalb einem Mindestmaß an Flexibilität genügen. Flexible Fertigung allein ist aber noch kein „hinreichendes Kriterium“ für den Erfolg eines Unternehmens. Logistische Zielgrößen, die eine ganzheitliche Betrachtung des Unternehmens und seiner Geschäftsprozesse beinhalten, gewinnen immer mehr an Bedeutung: Es sind keine Suboptima in der Fertigung, der Beschaffung oder dem Vertrieb anzustreben, sondern die logistischen Prozesse müssen optimiert werden. Die Folge davon ist allerdings, daß der Planungs- und Steuerungs-aufwand im Unternehmen steigt.
Aus diesem Grund steigt sowohl der Bedarf als auch die Anforderungen an computergestützte Systeme, die die Produktionsplanung und –steuerung (PPS) unterstützen. Das Produkt R/3 des Branchenführers für betriebswirt-schaftliche Anwendungssoftware, der SAP AG mit Sitz in Walldorf, besitzt eine solche PPS-Komponente. Die vor-liegende Arbeit erläutert den Ablauf eines beispielhaften Planungsprozesses mit diesem Produkt (Kapitel 3 und 4). Dazu wurde ein Fertigungsszenario (Musterfirma) in R/3 abgebildet und der Produktionsplanungsprozeß simuliert. Ein Ausblick auf die Richtung, in die SAP bei der Weiterentwicklung seines R/3-Systemes im Bereich der PPS zu steuern beabsichtigt, bildet den Abschluß dieser Arbeit (Kapitel 5).
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Inhaltsverzeichnis
- Aufgaben und Ziele des Produktionsmanagement
- Konzepte zur operativen Produktionsplanung und -steuerung
- Struktur und Klassifizierung von PPS-Systemen
- MRP II
- Fortschrittszahlen
- Belastungsorientierte Auftragsfreigabe
- OPT
- Kanban
- Prozeßbausteine zur Produktionsplanung in SAP R/3
- Planungsstrukturen
- Fertigungs- und Planungsszenario
- Absatz-/Produktionsgrobplanung (SOP)
- Programmplanung
- Materialbedarfsplanung (MRP)
- Fertigungssteuerung
- Instrumente zur Feinplanung mit SAP R/3
- Störgrößen der Fertigung
- Materialverfügbarkeitsprüfung
- Kapazitätsplanung
- Aufgabe und Elemente der Kapazitätsplanung
- Kapazitätsabgleich
- Entwicklungstendenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Produktionsplanung mit dem Software-System SAP R/3. Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte und Prozesse der Produktionsplanung und -steuerung im Kontext von SAP R/3 darzustellen und anhand von Anwendungsbeispielen zu erläutern. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung der verschiedenen Planungsinstrumente und deren Integration innerhalb des Systems.
- Konzepte der operativen Produktionsplanung und -steuerung (PPS)
- Prozesse und Bausteine der Produktionsplanung in SAP R/3
- Instrumente der Feinplanung mit SAP R/3 (Materialverfügbarkeit, Kapazitätsplanung)
- Analyse von Störgrößen in der Fertigung
- Aktuelle Entwicklungstendenzen in der Produktionsplanung
Zusammenfassung der Kapitel
Aufgaben und Ziele des Produktionsmanagement: Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es die Aufgaben und Ziele des Produktionsmanagements im Allgemeinen definiert und den Kontext für die anschließende Analyse der Produktionsplanung mit SAP R/3 schafft. Es wird ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen und Ziele im Produktionsmanagement entwickelt, die später durch die Anwendung von SAP R/3 adressiert werden.
Konzepte zur operativen Produktionsplanung und -steuerung: Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über verschiedene Konzepte der operativen Produktionsplanung und -steuerung (PPS), darunter MRP II, Fortschrittszahlen, belastungsorientierte Auftragsfreigabe, OPT und Kanban. Es werden die jeweiligen Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden herausgestellt und ihre Eignung für unterschiedliche Produktionsszenarien diskutiert. Die Kapitelstruktur veranschaulicht die verschiedenen Ansätze zur Planung und Steuerung von Produktionsprozessen und legt den Grundstein für das Verständnis der Funktionsweise von SAP R/3.
Prozeßbausteine zur Produktionsplanung in SAP R/3: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Prozeßbausteine der Produktionsplanung innerhalb des SAP R/3 Systems. Es werden detailliert die Planungsstrukturen, das Fertigungs- und Planungsszenario, die Absatz-/Produktionsgrobplanung (SOP), die Programmplanung, die Materialbedarfsplanung (MRP) und die Fertigungssteuerung erläutert. Die einzelnen Bausteine werden im Kontext ihrer Interaktion und Integration innerhalb des Gesamtsystems vorgestellt, um ein ganzheitliches Bild der Planungsprozesse in SAP R/3 zu vermitteln. Die Darstellung der verschiedenen Planungsstufen und ihrer Abhängigkeiten liefert ein klares Verständnis der Funktionalität und des Zusammenspiels der verschiedenen Module.
Instrumente zur Feinplanung mit SAP R/3: Der Fokus liegt hier auf den Instrumenten der Feinplanung innerhalb von SAP R/3, insbesondere der Materialverfügbarkeitsprüfung und der Kapazitätsplanung. Es werden die Herausforderungen und Störgrößen der Fertigung analysiert und die Funktionen von SAP R/3 zur Bewältigung dieser Probleme dargestellt. Die detaillierte Betrachtung der Kapazitätsplanung, einschließlich Aufgaben, Elemente und des Kapazitätsabgleichs, zeigt die Möglichkeiten der Feinabstimmung und Optimierung von Produktionsprozessen mit SAP R/3.
Schlüsselwörter
Produktionsplanung, SAP R/3, PPS-Systeme, MRP II, OPT, Kanban, Materialbedarfsplanung, Kapazitätsplanung, Fertigungssteuerung, Feinplanung, Grobplanung, Produktionsprozessoptimierung.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Produktionsplanung mit SAP R/3
Was ist der Inhalt dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert die Produktionsplanung mit dem Software-System SAP R/3. Sie beschreibt verschiedene Konzepte und Prozesse der Produktionsplanung und -steuerung im Kontext von SAP R/3 und erläutert diese anhand von Anwendungsbeispielen. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung der verschiedenen Planungsinstrumente und deren Integration innerhalb des Systems.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Konzepte der operativen Produktionsplanung und -steuerung (PPS), Prozesse und Bausteine der Produktionsplanung in SAP R/3, Instrumente der Feinplanung mit SAP R/3 (Materialverfügbarkeit, Kapazitätsplanung), die Analyse von Störgrößen in der Fertigung und aktuelle Entwicklungstendenzen in der Produktionsplanung.
Welche PPS-Konzepte werden im Detail untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene PPS-Konzepte, darunter MRP II, Fortschrittszahlen, belastungsorientierte Auftragsfreigabe, OPT und Kanban. Ihre Stärken, Schwächen und Eignung für verschiedene Produktionsszenarien werden diskutiert.
Wie werden die Prozesse der Produktionsplanung in SAP R/3 dargestellt?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Prozeßbausteine der Produktionsplanung in SAP R/3, einschließlich Planungsstrukturen, Fertigungs- und Planungsszenario, Absatz-/Produktionsgrobplanung (SOP), Programmplanung, Materialbedarfsplanung (MRP) und Fertigungssteuerung. Die Interaktion und Integration dieser Bausteine innerhalb des Gesamtsystems werden erläutert.
Welche Instrumente der Feinplanung mit SAP R/3 werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Instrumente der Feinplanung, insbesondere die Materialverfügbarkeitsprüfung und die Kapazitätsplanung (inkl. Aufgaben, Elemente und Kapazitätsabgleich). Die Bewältigung von Störgrößen der Fertigung mit Hilfe von SAP R/3 wird ebenfalls behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Produktionsplanung, SAP R/3, PPS-Systeme, MRP II, OPT, Kanban, Materialbedarfsplanung, Kapazitätsplanung, Fertigungssteuerung, Feinplanung, Grobplanung, Produktionsprozessoptimierung.
Welche Ziele verfolgt die Diplomarbeit?
Das Ziel der Diplomarbeit ist es, die verschiedenen Konzepte und Prozesse der Produktionsplanung und -steuerung im Kontext von SAP R/3 darzustellen und anhand von Anwendungsbeispielen zu erläutern. Es soll ein umfassendes Verständnis der praktischen Anwendung der verschiedenen Planungsinstrumente und deren Integration innerhalb des Systems vermittelt werden.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die jeweils die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit Produktionsplanung und dem Einsatz von SAP R/3 befassen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die relevanten Konzepte und Methoden.
- Quote paper
- Pascal Zuber (Author), 1998, Produktionsplanung mit SAP R/3 - Analyse und Anwendungsbeispiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185199