„Im kulturellen Gedächtnis wird der Dreißigjährige Krieg als das
überragende Exempel für einen lang andauernden Konflikt erinnert, der durch „Religion“ verursacht wurde“ 1
In meiner Hausarbeit werde ich erörtern, inwiefern der Dreißigjährige Krieg ein Konfessionskonflikt, bzw. ein Religionskrieg war.
Dazu werde ich den Krieg in sechs Abschnitte (die vier Kriegsabschnitte, das Restitutionsedikt und den Westfälischen Frieden) einteilen. Am Ende werde ich mich noch der Zivilbevölkerung und den Soldaten zuwenden. Ich beginne jedes Kapitel mit einer kurzen Einführung in den historischen Kontext. In diesem Kontext werde ich jeweils im zweiten Teil des Kapitels den Anteil, den die Konfessionen und die Religion im Allgemeinen an diesem Teilabschnitt haben, darstellen. Da die Haltung der einfachen Bevölkerung noch nicht ausreichend erforscht wurde, kann ich im 8.Kapitel nur relativ exemplarisch arbeiten und es ist weitgehend unmöglich, allgemeingültige Aussagen zu treffen.
Mit Hilfe von Fachliteratur und einigen Quellen möchte ich herausfinden, ob der Glaube an Gott und die jeweilige konfessionelle Richtung ausschlaggebend für die Handlungen der Führungseliten sowie des Volkes war und sich der Dreißigjährige Krieg somit als ein reiner Konfessionskonflikt darstellt, oder ob die Konfession nur Vorwand, Propagandamittel oder Legitimationsbasis bildete. Letzteres würde zeigen, dass es sich vorrangig um einen Machtkonflikt gehandelt hatte. Diese Frage werde ich im Schlussteil der Hausarbeit erörtern. Im Anhang werden wichtige Personen und Ereignisse (sie sind im laufenden Text kursiv gedruckt) kurz erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der böhmisch-pfälzische Krieg
- 3. Der niedersächsisch-dänische Krieg
- 4. Das Restitutionsedikt
- 5. Der schwedische Krieg und der Prager Frieden
- 6. Der französisch-schwedische Krieg
- 7. Der Westfälische Friede
- 8. Soldaten und Bevölkerung
- 9. Die Frage nach dem Religionskrieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit der Dreißigjährige Krieg ein Konfessionskonflikt war. Die Analyse erfolgt anhand der sechs Phasen des Krieges (die vier Kriegsabschnitte, das Restitutionsedikt und der Westfälische Friede) sowie der Untersuchung der Rolle der Zivilbevölkerung und der Soldaten. Die Arbeit beleuchtet die Konfessionen und Religionen in ihren jeweiligen historischen Kontexten, um herauszufinden, ob der Glaube an Gott und die jeweilige konfessionelle Richtung maßgeblich für die Handlungen der Führungseliten und des Volkes waren. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Konfession lediglich als Vorwand, Propagandamittel oder Legitimationsbasis für andere Machtinteressen diente.
- Die Rolle der Konfessionen im Dreißigjährigen Krieg
- Die Ursachen und Auslöser des Krieges
- Die verschiedenen Phasen des Krieges
- Der Einfluss des Krieges auf die Zivilbevölkerung
- Die Frage nach der Bedeutung des Konfessionskonflikts im Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
2. Der böhmisch-pfälzische Krieg
Der Auslöser des böhmisch-pfälzischen Krieges war der Prager Fenstersturz von 1618, der eine Adelsrevolte gegen Ferdinand II., König von Böhmen, entfachte. Die Ursachen dieser Revolte lagen in religionsrechtlichen Differenzen, strukturellen Problemen der Machtverteilung und den Konfessionskonflikten, die seit der Reformation bestanden. Die böhmischen Stände wählten Friedrich V. von der Pfalz zum König, jedoch wurde Böhmen von habsburgischer Seite schnell wieder zurückerobert. Die Schlacht am Weißen Berg (1620) besiegelte die Niederschlagung des Aufstands. Die Konfessionen spielten in dieser Phase eine wichtige Rolle, da die Rebellion durch die religiösen Spannungen zwischen den katholischen Habsburgern und den protestantischen böhmischen Ständen ausgelöst wurde.
3. Der niedersächsisch-dänische Krieg
4. Das Restitutionsedikt
5. Der schwedische Krieg und der Prager Frieden
6. Der französisch-schwedische Krieg
7. Der Westfälische Friede
8. Soldaten und Bevölkerung
Schlüsselwörter
Dreißigjähriger Krieg, Konfessionskonflikt, Religionskrieg, Habsburger, böhmische Stände, Ferdinand II., Friedrich V. von der Pfalz, Prager Fenstersturz, Schlacht am Weißen Berg, Restitutionsedikt, Westfälischer Friede, Religion, Machtkonflikt.
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- Sophia Freund (Author), 2003, War der Dreissigjährige Krieg (1618-1648) ein Konfessionskonflikt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18514