Die zunehmende Globalisierung der letzten Jahrzehnte zwingt die Unternehmen, sich nicht nur auf den heimatlichen Finanzmärkten mit dem benötigten Kapital zu versorgen. Als Voraussetzung für ein Listing an zum Beispiel den US-Amerikanischen Börsen besteht eine landeskonforme Rechnungslegung und Bilanzierung. Daraus resultiert im Speziellen für deutsche Unternehmen, die bisher nach den Regeln des Handelsgesetzbuches bilanziert haben und diese international nicht vollständig anerkannt sind, ein entsprechender Handlungsbedarf. Auch für den in Deutschland so großen Mittelstand sind im internationalen Geschäft und der Kapitalbeschaffung Entwicklungschancen vorhanden, so dass dieser folglich davon ebenfalls betroffen is t.
Um diesen Problemen entgegen zu treten, existieren zwei Möglichkeiten. Zum Ersten wurden seit der Gründung des International Accounting Standard Commitees (IASC) im Jahre 1973 die so genannten International Accounting Standards (IAS) entworfen und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Bei diesen handelt es sich derzeit noch um Empfehlungen ohne Rechtskraft, die aber ab 2005 für börsennotierte Unternehmen zwingend anzuwenden sind. Die zweite Alternative besteht in der Verwendung der US - Generally Accepted Accounting Principles, die den Weg an die angloamerikanischen Börsen eröffnen, da die IAS ebenfalls nicht durch die amerikanische Börsena ufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) anerkannt sind.
Eine weitere für die Harmonisierungsbestrebungen bedeutende Ursache sind die Zielgruppen der jeweiligen Jahresabschlüsse. Während in den kontinentaleuropäischen Wirtschaftssystemen aufgrund der präferierten Finanzierung traditionell die Fremdkapitalgeber, der Staat und langjährige Eigentümer an einer kons ervativen Bilanzpolitik und Ausschüttungssperren interessiert sind, spielen besonders im anglo-amerikanischen Raum die internationalen und institutionellen Anleger die herausragende Rolle. Diese benötigen im Gegensatz zu den Ersterwähnten verstärkter exakte und vergleichbare Informationen. Da nun auch explizit europäische Unternehmen an zusätzlichem internationalem Eigenkapital interessiert sind, müssen sie resultierend den Anforderungen dieser Kapitalgeber gesteigert gerecht werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- 2 Abgrenzung der Finanzanlagen
- 2.1 Die Finanzanlagen nach dem Handelsgesetzbuch
- 2.1.1 Die Finanzanlagen des Anlagevermögens
- 2.1.2 Die Finanzanlagen des Umlaufvermögens
- 2.2 Die Finanzanlagen nach IAS
- 2.3 Die Finanzanlagen nach den US-GAAP
- 3 Bewertung von Finanzanlagen
- 3.1 Bewertung nach dem Handelsgesetzbuch
- 3.2 Bewertung nach den International Accounting Standards
- 3.3 Bewertung nach den US-General Accepted Accounting Principles
- 4 Derivative Finanzanlagen
- 4.1 Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten nach dem deutschen Recht
- 4.2 Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten nach IAS und US-GAAP
- 5 Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bewertung und Bilanzierung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP. Ziel ist es, die Unterschiede in der Behandlung von Finanzanlagen unter den drei Rechnungslegungsstandards aufzuzeigen und die daraus resultierenden Herausforderungen für Unternehmen, insbesondere im Kontext der zunehmenden Globalisierung, zu beleuchten.
- Unterschiede in der Abgrenzung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP
- Bewertung von Finanzanlagen des Anlage- und Umlaufvermögens nach den verschiedenen Standards
- Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente nach HGB, IAS und US-GAAP
- Auswirkungen der unterschiedlichen Standards auf die Kapitalbeschaffung und internationale Vergleichbarkeit
- Harmonisierungsbestrebungen im Bereich der Rechnungslegung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Zielsetzung der Arbeit: Die Einleitung beschreibt den wachsenden Bedarf an internationaler Rechnungslegung für deutsche Unternehmen aufgrund der Globalisierung und der Anforderungen an Börsenlistings in den USA. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, die Unterschiede zwischen HGB, IAS und US-GAAP zu verstehen, um den Herausforderungen der internationalen Kapitalbeschaffung zu begegnen. Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Bewertungs- und Bilanzierungsgrundsätze für Finanzanlagen unter diesen drei Standards zu analysieren und zu vergleichen.
2 Abgrenzung der Finanzanlagen: Dieses Kapitel grenzt Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP ab. Es beschreibt die verschiedenen Kategorien von Finanzanlagen im Anlage- und Umlaufvermögen nach HGB, wobei der Grad der Einflussnahme auf das fremde Unternehmen und die Dauer des Engagements entscheidend sind. Die Unterschiede in der Klassifizierung und Definition von Finanzanlagen unter IAS und US-GAAP werden im Vergleich zu HGB herausgestellt, wobei die jeweiligen spezifischen Regelungen und Kriterien erläutert werden.
3 Bewertung von Finanzanlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP. Es werden die unterschiedlichen Bewertungsmethoden für Finanzanlagen des Anlage- und Umlaufvermögens nach HGB detailliert dargestellt, inklusive der spezifischen Regelungen für verschiedene Anlageklassen. Der Vergleich mit den Bewertungsmethoden nach IAS und US-GAAP zeigt die jeweiligen Stärken und Schwächen sowie die Auswirkungen auf die Bilanzierung auf. Die Kapitel erläutert die unterschiedlichen Ansätze zur Wertberichtigung und -anpassung unter den drei Standards.
4 Derivative Finanzanlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten. Es werden die Unterschiede in der Behandlung von Derivaten nach deutschem Recht, IAS und US-GAAP im Detail beleuchtet. Die verschiedenen Vorschriften zur Bilanzierung im Rahmen eines Risikomanagements werden verglichen, und die jeweiligen Implikationen für die Unternehmensberichterstattung werden erläutert.
Schlüsselwörter
Finanzanlagen, Bewertung, Bilanzierung, Handelsgesetzbuch (HGB), International Accounting Standards (IAS), US-Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP), Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Derivative Finanzinstrumente, Risikomanagement, Konzernbilanzierung, internationale Rechnungslegung, Globalisierung, Kapitalbeschaffung.
Häufig gestellte Fragen zu "Bewertung und Bilanzierung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bewertung und Bilanzierung von Finanzanlagen nach drei wichtigen Rechnungslegungsstandards: dem Handelsgesetzbuch (HGB), den International Accounting Standards (IAS) und den US-Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP). Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Behandlung von Finanzanlagen unter diesen Standards und den daraus resultierenden Herausforderungen für Unternehmen, insbesondere im Kontext der Globalisierung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Abgrenzung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP, die Bewertung von Finanzanlagen im Anlage- und Umlaufvermögen nach den verschiedenen Standards, die Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente nach HGB, IAS und US-GAAP, die Auswirkungen der unterschiedlichen Standards auf die Kapitalbeschaffung und die internationale Vergleichbarkeit sowie die Harmonisierungsbestrebungen im Bereich der Rechnungslegung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung und Zielsetzung, Abgrenzung der Finanzanlagen, Bewertung von Finanzanlagen, Derivative Finanzanlagen und Kritische Würdigung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Bewertung und Bilanzierung von Finanzanlagen unter den drei betrachteten Standards.
Welche Unterschiede in der Abgrenzung von Finanzanlagen werden betrachtet?
Die Arbeit vergleicht die unterschiedlichen Kategorien und Definitionen von Finanzanlagen im Anlage- und Umlaufvermögen nach HGB, IAS und US-GAAP. Dabei werden Kriterien wie der Grad der Einflussnahme auf das fremde Unternehmen und die Dauer des Engagements berücksichtigt.
Wie werden die Bewertungsmethoden verglichen?
Die Arbeit detailliert die verschiedenen Bewertungsmethoden für Finanzanlagen des Anlage- und Umlaufvermögens nach HGB, IAS und US-GAAP. Sie vergleicht die Methoden, beleuchtet deren Stärken und Schwächen und zeigt die Auswirkungen auf die Bilanzierung auf. Die unterschiedlichen Ansätze zur Wertberichtigung und -anpassung werden ebenfalls erläutert.
Wie wird die Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente behandelt?
Das Kapitel zu derivativen Finanzanlagen beleuchtet die Unterschiede in der Behandlung von Derivaten nach deutschem Recht, IAS und US-GAAP. Die verschiedenen Vorschriften zur Bilanzierung im Rahmen eines Risikomanagements werden verglichen, und die Implikationen für die Unternehmensberichterstattung werden erläutert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Kapitel "Kritische Würdigung und Ausblick" fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Herausforderungen und Implikationen der unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards für Unternehmen. Es wird ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Harmonisierungsbestrebungen gegeben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Finanzanlagen, Bewertung, Bilanzierung, Handelsgesetzbuch (HGB), International Accounting Standards (IAS), US-Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP), Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Derivative Finanzinstrumente, Risikomanagement, Konzernbilanzierung, internationale Rechnungslegung, Globalisierung, Kapitalbeschaffung.
- Quote paper
- Rene Teichmann (Author), 2003, Bewertung und Bilanzierung von Finanzanlagen nach HGB, IAS und US-GAAP, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18507