Raubtiere denken nie anders als professionell.
Billy, 2011
Da wir Menschen uns selber zu schreiben, die am weitesten und höchsten entwickelte Spezies auf diesem Planeten zu sein, müsste dieses Zitat folglich auch für uns gelten, denn das Raubtier in uns haben wir überwunden und folglich sollten wir zu mehr in der Lage sein, schon allein auf der Grundlage unserer Intelligenz und dem damit verbundenen logisch, strategischen Denken. Jedoch ist das weit gefehlt, wenn man sich alleine die schiere Bandbreite der Professionssoziologie anschaut und ihre Mannigfaltigkeit an Themen und Spezifizierungen. Ein hoch diskutables Thema was den unvermeidlichen Schluss nahe legt, das Professionalität und dementsprechend auch professionelles Handeln, in der humanen Welt deutlich abstraktere Formen annimmt, an Voraussetzungen einiges verlangt und definitiv keinen allgemeinen Schluss zulässt.
So bleibt die Frage akut, was denn nun wirklich professionelles Handeln ausmacht. Wann ist man überhaupt professionell? Was für Kriterien, die wir uns scheinbar selber auferlegt haben, gilt es zu erfüllen um als Professioneller zu gelten? Was charakterisiert professionelles Handeln und was passiert eigentlich wenn Professionen, sofern sie denn existieren, ihren Status „professionell zu sein“, verteidigen und legitimieren müssen?
Eine Hand voll Fragen, die es in dieser Ausarbeitung zu klären gilt, sofern solch adäquate Rückschlüsse/Antworten denn möglich sind. Dass man diesem Anspruch nämlich nicht vollends gerecht werden kann, zeigt schon der erste Teil, indem es darum gehen soll eine zutreffende Definition zu finden.
Wie es die Teilüberschrift schon sagt, geht es lediglich um den Versuch einer Definition, bei einer solch differenzierten Quellenlage. Daran anschließend und aufbauend soll geklärt werden, was unterschiedliche Autoren zum Thema professionelles Handeln sagen. Der Querschnitt durch dieses Thema soll versuchen eine annehmbare Basis zu schaffen, jedoch auch Unterschiede aufzeigen, die wiederum belegen sollen, wie ausdifferenziert diese Angelegenheit doch ist. Nachdem aufgezeigt wurde was professionelles Handeln denn ist oder auch nicht ist, soll der zweite vertiefende Schwerpunkt auf die Deprofessionalisierung gelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Versuch einer Definition
- 3. Professionelles Handeln
- 3.1 Michael Meuser
- 3.2 Harald Mieg
- 3.3 Ulrich Oevermann
- 3.4 Kai-Olaf Maiwald
- 3.5 Vergleich
- 4. Deprofessionalisierung
- 5. Schlussbetrachtungen
- 6. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Konzepte von professionellem Handeln und Deprofessionalisierung. Sie zielt darauf ab, eine Definition von professionellem Handeln zu entwickeln und die verschiedenen Perspektiven unterschiedlicher Autoren zu diesem Thema zu vergleichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Deprofessionalisierungsprozessen.
- Definition von professionellem Handeln
- Vergleichende Analyse verschiedener Autorensichten zum professionellen Handeln
- Untersuchung der Deprofessionalisierung
- Kriterien für Professionalität
- Legitimationsprobleme von Professionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung wirft die Frage auf, was professionelles Handeln ausmacht und welche Kriterien erfüllt sein müssen, um als professionell zu gelten. Sie beleuchtet die Komplexität des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit einer Definition von professionellem Handeln, verschiedenen Autorensichten und dem Phänomen der Deprofessionalisierung auseinandersetzt. Das Zitat von Billy dient als provokanter Einstieg, der die Frage nach der menschlichen Professionalität im Vergleich zu Raubtieren aufwirft. Die Einleitung betont die Vielschichtigkeit der Professionssoziologie und die Notwendigkeit, den Begriff des professionellen Handelns genauer zu definieren.
2. Versuch einer Definition: Dieses Kapitel versucht, eine Definition von professionellem Handeln zu entwickeln, indem es auf die Arbeiten von Pfadenhauer (2005) und Alfred Schütz (1971) zurückgreift. Es wird ein lexikalischer Ansatz verfolgt und die Merkmale von Professionen im Vergleich zu anderen Berufen untersucht. Die Ausführungen zeigen die Schwierigkeiten auf, eine eindeutige Definition zu finden und heben die Autonomie von Professionen bei der Regelung interner Angelegenheiten hervor. Die Diskussion bezieht sich auf die Ansichten von Oevermann (1999) und Mieg (2003), die unterschiedliche Kriterien für die Abgrenzung von Professionen entwickeln.
3. Professionelles Handeln: Dieses Kapitel präsentiert die Ansichten verschiedener Autoren (Meuser, Mieg, Oevermann, Maiwald) zum Thema professionelles Handeln. Ein Vergleich der verschiedenen Perspektiven soll eine Basis für das Verständnis von professionellem Handeln schaffen und gleichzeitig die Unterschiede und Ausdifferenzierungen des Themas hervorheben. Der Vergleich beleuchtet unterschiedliche Aspekte von Professionalität und dient als Grundlage für die spätere Auseinandersetzung mit Deprofessionalisierung.
4. Deprofessionalisierung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Phänomen der Deprofessionalisierung. Es werden zwei Autoren vorgestellt (die bereits im vorherigen Kapitel erwähnt wurden), um aufzuzeigen, dass Professionen Legitimationsprobleme haben und dass Soziologen sich dieser Tatsache bewusst sind. Die Diskussion befasst sich mit den Herausforderungen, die sich für Professionen aus der Notwendigkeit der Legitimation ihrer Professionalität ergeben.
Schlüsselwörter
Professionelles Handeln, Deprofessionalisierung, Professionssoziologie, Professionalität, Legitimation, Autonomie, Definition, Meuser, Mieg, Oevermann, Maiwald, Pfadenhauer, Schütz.
Häufig gestellte Fragen zu: Seminararbeit über Professionelles Handeln und Deprofessionalisierung
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Konzepte von professionellem Handeln und Deprofessionalisierung. Sie zielt darauf ab, eine Definition von professionellem Handeln zu entwickeln und verschiedene Autorensichten zu diesem Thema zu vergleichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Deprofessionalisierungsprozessen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition von professionellem Handeln, eine vergleichende Analyse verschiedener Autorensichten (Meuser, Mieg, Oevermann, Maiwald), die Untersuchung von Deprofessionalisierung, Kriterien für Professionalität und Legitimationsprobleme von Professionen.
Welche Autoren werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit bezieht sich auf die Ansichten von Michael Meuser, Harald Mieg, Ulrich Oevermann, Kai-Olaf Maiwald, sowie auf die Werke von Pfadenhauer (2005) und Alfred Schütz (1971). Die Perspektiven dieser Autoren werden verglichen und analysiert.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Versuch einer Definition von professionellem Handeln, Professionelles Handeln (mit Einzelanalysen der genannten Autoren und einem Vergleich), Deprofessionalisierung, Schlussbetrachtungen und Anhang. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Was ist das Ziel der Arbeit bezüglich der Definition von professionellem Handeln?
Die Arbeit versucht, eine Definition von professionellem Handeln zu entwickeln, indem sie auf verschiedene theoretische Ansätze zurückgreift und die Merkmale von Professionen im Vergleich zu anderen Berufen untersucht. Sie zeigt dabei die Schwierigkeiten auf, eine eindeutige Definition zu finden und hebt die Autonomie von Professionen hervor.
Wie wird das Thema Deprofessionalisierung behandelt?
Das Kapitel zur Deprofessionalisierung konzentriert sich auf die Legitimationsprobleme von Professionen und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Es zeigt auf, dass Soziologen sich dieser Probleme bewusst sind.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Professionelles Handeln, Deprofessionalisierung, Professionssoziologie, Professionalität, Legitimation, Autonomie, Definition, Meuser, Mieg, Oevermann, Maiwald, Pfadenhauer, Schütz.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Punkte und Ergebnisse zusammenfasst.
Welche provokante Frage wird in der Einleitung aufgeworfen?
Die Einleitung wirft mit einem Zitat von Billy die provokante Frage nach der menschlichen Professionalität im Vergleich zu Raubtieren auf.
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- Tobias Engfer (Author), 2011, Professionelles Handeln und Deprofessionalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184989