Das Datum des 14. Juli 1789 ist wohl die entscheidendste und bedeutendste Zäsur der europäischen Geschichte.
An diesem Tag, dem Tag der Sturm auf die Bastille in Paris, begann nicht nur der Niedergang der französischen Monarchie, sondern auch der Versuch der Einführung einer Demokratie.
Der Begriff "Französischer Revolutionskalender" ist nicht abtrennbar vom Begriff Französische Revolution. Ein kurzer Abriss der französischen Revolution ist daher erforderlich, zumindest der Zeitraum um 1792; er ist für den Kalender von besonderer Bedeutung.
Nachdem die konstitutionelle Monarchie unter König Ludwig den XVI. gescheitert war, sprachen sich 47 der 48 Pariser Sektionen im Sommer 1792 für die Absetzung der Monarchie aus. Der Sturm auf die Tuilerien vom 10. August 1792 führte zur Amtsenthebung des Königs. Es wurde ein Konvent einberufen, wie es Maximilien de Robespierre vorschlug.
Am 5. Oktober 1793 wurde der Französische Revolutionskalender im Konvent verabschiedet und am 24. November eingeführt. Als erster Tag des „neuen“ Kalenders wurde der 22. September 1792 bestimmt, also beginnt der neue Kalender, welcher schon zu Beginn der Revolution ausgearbeitet wurde, rückwirkend mit diesem Datum.
Dieser erste Versuch einer Republik schlug fehl, insbesondere durch die Schreckensherrschaft der Jakobiner, welche jeglichen konterrevolutionären Aktivitäten mit Terror und Gewalt begegneten.
Maximilien de Robespierre begründete den Terror mit dem:
„ […] Krieg der Freiheit gegen ihre Feinde“, innerhalb wie außerhalb des französischen Volkes.
Als es jedoch im Frühjahr des Jahres 1794 ausgenommen von wirtschaftlichen Krisen, kaum noch Gründe gab den Grande Terreur zu rechtfertigen, schien das Ende der Jakobinerherrschaft gekommen zu sein. Folglich wurde Robespierre am 27. Juli 1794 gestürzt und am darauf folgenden Tag guillotiniert.
Somit war die zweite Phase der Französischen Revolution beendet und es begann die Direktorialzeit.
Diese dritte Phase oder auch Direktorialzeit war geprägt von dem unbedingten Willen der besitzbürgerlichen Regierung, den Restaurationsbestrebungen entgegenzuwirken. Mit dem Staatsstreich Bonapartes vom 9. November 1799 (18. Brumaire) fand die Revolution ein Ende.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Elemente des Revolutionskalenders
- 2.1 Unterschiede zwischen dem christlichen gregorianischen und dem revolutionären französischen Kalender
- 2.2 Schwierigkeiten und Fehler des neuen Kalenders
- 2.2.1 Schwierigkeiten im öffentlichen Bereich
- 2.2.2 Schwierigkeiten im privaten Bereich
- 2.2.3 Inhaltliche Fehler des Kalenders
- 3. Das Scheitern des Revolutionskalenders
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Scheitern des französischen Revolutionskalenders. Die Zielsetzung besteht darin, die Gründe für sein Misslingen zu analysieren, indem sowohl die praktischen Schwierigkeiten seiner Umsetzung als auch die inhaltlichen Mängel beleuchtet werden. Dabei wird auch der wissenschaftliche Diskurs der Zeit, insbesondere die Kritik der Astronomen, berücksichtigt.
- Unterschiede zwischen gregorianischem und revolutionärem Kalender
- Praktische Schwierigkeiten der Kalenderumstellung im öffentlichen und privaten Leben
- Inhaltliche Fehler und Ungenauigkeiten des Revolutionskalenders
- Wissenschaftliche Kritik am Kalender, insbesondere aus astronomischer Sicht
- Der Zusammenhang zwischen dem Scheitern des Kalenders und dem politischen Kontext der Französischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des französischen Revolutionskalenders ein und stellt den historischen Kontext der Französischen Revolution dar, insbesondere die Ereignisse um 1792, die zur Einführung des neuen Kalenders führten. Der Bezug zum Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik wird hergestellt. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Gründe für das Scheitern des Kalenders an, wobei auch die naturwissenschaftliche Perspektive, speziell die Kritik der Astronomen, berücksichtigt werden soll.
2. Elemente des Revolutionskalenders: Dieses Kapitel vergleicht den gregorianischen Kalender mit dem revolutionären französischen Kalender. Es werden die Unterschiede in der Berechnung, der Schaltjahrregelung und der damit verbundenen Ungenauigkeiten des julianischen Kalenders erläutert, die zur gregorianischen Reform führten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Unterschiede in der Struktur und den Prinzipien beider Kalender, die auf unterschiedlichen philosophischen und wissenschaftlichen Ansätzen basieren. Die Ausführungen verdeutlichen die Komplexität der Kalenderreform und deren Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Französischer Revolutionskalender, Gregorianischer Kalender, Französische Revolution, Jakobiner, Robespierre, Kalenderreform, Astronomie, Wissenschaftliche Kritik, Zeitrechnung, Dezimalsystem, Politische Geschichte.
Häufig gestellte Fragen zum französischen Revolutionskalender
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Scheitern des französischen Revolutionskalenders. Sie untersucht die Gründe für sein Misslingen, indem sie sowohl die praktischen Schwierigkeiten seiner Umsetzung als auch seine inhaltlichen Mängel beleuchtet. Die wissenschaftliche Kritik der Zeit, insbesondere die der Astronomen, wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Unterschiede zwischen dem gregorianischen und dem revolutionären Kalender, praktische Schwierigkeiten der Kalenderumstellung im öffentlichen und privaten Leben, inhaltliche Fehler und Ungenauigkeiten des Revolutionskalenders, wissenschaftliche Kritik am Kalender (besonders aus astronomischer Sicht), und den Zusammenhang zwischen dem Scheitern des Kalenders und dem politischen Kontext der Französischen Revolution.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung, 2. Elemente des Revolutionskalenders (mit Unterkapiteln zu Unterschieden zwischen den Kalendersystemen, Schwierigkeiten im öffentlichen und privaten Bereich und inhaltlichen Fehlern), 3. Das Scheitern des Revolutionskalenders und 4. Zusammenfassung.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Einleitung stellt den historischen Kontext und die Ziele der Arbeit vor. Kapitel 2 vergleicht den gregorianischen und den revolutionären Kalender, beleuchtet deren Unterschiede und die Schwierigkeiten der Umsetzung. Kapitel 3 analysiert das Scheitern des Kalenders. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Französischer Revolutionskalender, Gregorianischer Kalender, Französische Revolution, Jakobiner, Robespierre, Kalenderreform, Astronomie, Wissenschaftliche Kritik, Zeitrechnung, Dezimalsystem, Politische Geschichte.
Welche Unterschiede zwischen dem gregorianischen und dem revolutionären Kalender werden untersucht?
Die Arbeit untersucht Unterschiede in der Berechnung, der Schaltjahrregelung und den damit verbundenen Ungenauigkeiten. Der Fokus liegt auf der Struktur und den Prinzipien beider Kalender, die auf unterschiedlichen philosophischen und wissenschaftlichen Ansätzen basieren.
Welche praktischen Schwierigkeiten werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Schwierigkeiten der Kalenderumstellung im öffentlichen und privaten Leben. Es werden sowohl die Herausforderungen im öffentlichen Bereich als auch im privaten Alltag beleuchtet.
Welche inhaltlichen Fehler des Revolutionskalenders werden untersucht?
Die Arbeit untersucht inhaltliche Fehler und Ungenauigkeiten des Revolutionskalenders, die zu seinem Scheitern beigetragen haben.
Welche Rolle spielt die wissenschaftliche Kritik?
Die wissenschaftliche Kritik, insbesondere aus astronomischer Sicht, wird als wichtiger Faktor für das Scheitern des Kalenders analysiert. Die Arbeit berücksichtigt den wissenschaftlichen Diskurs der Zeit.
Welchen Zusammenhang besteht zwischen dem Scheitern des Kalenders und der Französischen Revolution?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Scheitern des Kalenders und dem politischen Kontext der Französischen Revolution. Der Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik werden in diesem Zusammenhang betrachtet.
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- Toni Krohm (Author), 2011, Der französische Revolutionskalender. Gründe für das Scheitern einer Idee, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184906