Schlussfolgerungen und Perspektiven
Das vorgestellte statistische Datenmaterial und die Ergebnisse einschlägiger Forschungsarbeiten bieten genügend Anhaltspunkte, die auf eine „Schnittmenge“ der verkehrs- und kriminaldelinquenten jungen Menschen hindeuten. Der veränderte Lebens- und Freizeitstil, das erhöhte Risikoverhalten, die Orientierung an Gleichaltrigengruppen bei gleichzeitiger Ablehnung „etablierter“ Werte und Normen, wirken gleichermaßen bei der Entstehung von Verkehrsdelinquenz und Kriminaldelikten.
Meine anfangs formulierten Hypothesen sind somit verifiziert.
Wie bereits dargestellt, existieren bereits integrierte Gesamtkonzepte auf den Gebieten der Verkehrssicherheitsarbeit und der Kriminalitätsbekämpfung. Jedoch ermitteln immer noch in aller Regel die Sachbearbeiter der Schutz- und Kriminalpolizei voneinander unabhängig. Aber nicht nur im Bereich der Repression, sondern auch in der Verkehrsunfall- und der Kriminalprävention gehen die Sparten überwiegend getrennte Wege. Es fehlt ein kriminologisches Gesamtkonzept, in dem jeder kriminogene Faktor seinen gesicherten Stellenwert hat, von dem bei der Prophylaxe ausgegangen werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ANLASS ZUM NACHDENKEN – „TRAGISCHES ENDE EINER DISCO-TOUR“
- POLIZEILICHE ALLTAGSERFAHRUNGEN
- AUSGANGSHYPOTHESEN
- ZIEL DER VORLIEGENDEN SEMINARARBEIT
- JUGENDLICHE, HERANWACHSENDE, „JUNGE ERWACHSENE\" – BEGRIFFSDEFINITIONEN
- METHODIK
- KRIMINALDELINQUENZ/VERKEHRSDELINQUENZ – PROBLEMGRUPPEN – PHÄNOMENOLOGIE
- KRIMINALDELINQUENZ/VERKEHRSDELINQUENZ
- STATISTISCHE BEFUNDE/BEVÖLKERUNG NACH ALTERSGRUPPEN
- Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland
- Bevölkerung Bayerns
- KRIMINALDELINQUENZ
- Polizeiliche Kriminalstatistik Bund
- Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern
- VERKEHRSDELINQUENZ
- Verkehrsunfallstatistik Bund
- Verkehrszentralregister des Kraftfahrtbundesamtes
- AUSWERTUNGSERGEBNIS/FAZIT
- ZIELGRUPPENORIENTIERTE ANSÄTZE
- ZIELGRUPPENORIENTIERTE AKTIVITÄTEN IM BEREICH DER KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG
- ZIELGRUPPENORIENTIERTE AKTIVITÄTEN IM BEREICH DER VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT
- VERKEHRSSICHERHEITSARBEIT UND KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG – EIN INTEGRIERTES GESAMTKONZEPT – AUCH ZIELGRUPPENORIENTIERT?
- EDUCATION - EINE GEMEINSAME GRUNDLAGE FÜR ERFOLG
- KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG DURCH VERKEHRSÜBERWACHUNG
- GESTALTUNG DES VERKEHRSRAUMES UND KRIMINALITÄTSVORBEUGUNG
- VERKEHRSDELINQUENZ UND ALLGEMEINKRIMINALITÄT – DECKUNGSGLEICHE PROBLEMGRUPPEN?
- NATIONALE UND INTERNATIONALE WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNGEN
- Zusammenhang zwischen allgemeiner Kriminalität und Verkehrsdelinquenz
- Zusammenhang zwischen allgemein-kriminellen Delikten und Alkoholdelinquenz im Straßenverkehr
- Zusammenhang zwischen Aggressionskriminalität und Verkehrsdelinquenz
- Zusammenhang zwischen Aggressionskriminalität und Alkoholdelinquenz im Straßenverkehr
- ZUSAMMENFASSUNG DER EMPIRISCH NACHGEWIESENEN ZUSAMMENHÄNGE
- ERKLÄRUNGSANSÄTZE FÜR KRIMINELLES VERHALTEN JUNGER MENSCHEN
- PSYCHOLOGISCHE UND SOZIALPSYCHOLOGISCHE ERKLÄRUNGSANSÄTZE
- Kontrolltheorie
- Lerntheoretische Ansätze
- Die Aggressionstheorien
- Die lernpsychologische Erklärung aggressiven Verhaltens
- Frustrations-Aggressions-Hypothese
- DIE SOZIOLOGISCH ORIENTIERTE ANOMIETHEORIE
- DER ADDITIVE MEHRFAKTORENANSATZ
- DAS INTEGRATIONSMODELL
- SOZIALISATION JUNGER MENSCHEN
- Der Sozialisationseinfluss der Familie und der Schule
- Alkoholkonsum und Kriminalität
- Arbeitslosigkeit junger Menschen und Kriminalität
- Freizeit und Delinquenz
- LEBENSSTIL UND VERKEHRSVERHALTEN JUNGER FAHRER UND FAHRERINNEN
- ERKLÄRUNGSVERSUCHE FÜR VERKEHRSDELINQUENZ JUNGER MENSCHEN
- DER EINFLUSS DER PEER-GROUP – INFORMELLE SOZIALE KONTROLLE („PEER-SOZIALISATION“)
- DIE CHARAKTERISTIK DES ALKOHOLFAHRERS
- DECKUNGSGLEICHE ERKLÄRUNGSANSÄTZE FÜR VERKEHRSAUFFÄLLIGES, VERKEHRSDELINQUENTES UND ALLGEMEIN KRIMINELLES VERHALTEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verkehrs- und kriminaldelikten jungen Menschen. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, ob es sich bei Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen um deckungsgleiche Problemgruppen auf den Feldern der Verkehrs- und Kriminaldelinquenz handelt.
- Analyse der statistischen Daten zu Verkehrs- und Kriminaldelinquenz in Bezug auf die Altersgruppe der Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen
- Untersuchung der Ursachen und Risikofaktoren für Verkehrs- und Kriminaldelinquenz in dieser Altersgruppe
- Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Bereich der Verkehrs- und Kriminalitätsbekämpfung
- Diskussion von Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Polizei und anderen Institutionen zur effizienteren Bekämpfung von Verkehrs- und Kriminaldelinquenz bei jungen Menschen
- Einordnung der Ergebnisse in den Kontext der wissenschaftlichen Diskussion über die Ursachen und Folgen von Jugendkriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Seminararbeit stellt anhand eines aktuellen Verkehrsunfalls die Problematik von Verkehrs- und Kriminaldelinquenz junger Menschen in den Vordergrund. Es werden die polizeilichen Alltagserfahrungen mit jungen Straftätern in diesen Bereichen dargestellt. Im Anschluss werden die Ausgangs-hypothesen der Arbeit definiert und das Ziel der Arbeit benannt.
Im Kapitel "Jugendliche, Heranwachsende, „junge Erwachsene" - Begriffsdefinitionen" werden die Begriffe "Jugendliche", "Heranwachsende" und "junge Erwachsene" im Hinblick auf ihre Relevanz für die Arbeit definiert.
Kapitel 6 beleuchtet das Phänomen der Kriminal- und Verkehrsdelinquenz. Es werden statistische Befunde zur Bevölkerungsstruktur und zu den Kriminalitäts- und Verkehrsunfallzahlen in Bezug auf die Altersgruppe der Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen präsentiert.
Kapitel 7 befasst sich mit zielgruppenorientierten Ansätzen zur Kriminalitäts- und Verkehrs-sicherheitsarbeit. Es werden verschiedene Maßnahmen und Programme zur Prävention und Bekämpfung von Kriminalität und Verkehrsdelikten bei jungen Menschen vorgestellt.
In Kapitel 8 werden die Zusammenhänge zwischen Kriminalitätsbekämpfung, Verkehrssicherheitsarbeit und der Rolle von Bildung für die Prävention von Jugenddelinquenz diskutiert.
Kapitel 9 beschäftigt sich mit der Frage, ob Verkehrsdelinquenz und allgemeine Kriminalität deckungsgleiche Problemgruppen repräsentieren. Es werden nationale und internationale wissenschaftliche Untersuchungen zu den Zusammenhängen zwischen allgemeiner Kriminalität, Verkehrsdelinquenz und Alkoholdelikten im Straßenverkehr zusammengefasst.
Kapitel 10 befasst sich mit verschiedenen Erklärungsansätzen für kriminelles Verhalten junger Menschen.
Kapitel 11 betrachtet die Ursachen und Folgen von Verkehrsdelinquenz bei jungen Menschen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern Verkehrs- und Kriminaldelinquenz, Jugendkriminalität, Alkoholdelikte, Präventions- und Interventionsmaßnahmen, zielgruppenorientierte Ansätze, wissenschaftliche Untersuchungen, Risikofaktoren, Sozialisation, Peer-Sozialisation und Erklärungsansätze für kriminelles Verhalten.
- Quote paper
- Konrad Stangl (Author), 1997, Verkehrs- und Kriminaldelinquenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184551