Parteien- und Politikverdrossenheit sind Begriffe, die in der heutigen Zeit immer wieder durch die Berichterstattung der Medien geistern. Probleme, die von den Parteien und ihren Vertretern nicht zur Zufriedenheit Aller gelöst werden können, scheinen viele Menschen in Lethargie zu versetzen. Gebrochene Versprechen tun ihr übriges, um sie in der Gruppe der enttäuschten Nicht-Wähler einzureihen. Gerade heutzutage scheint es also, als ob immer mehr Wähler ihren „Glauben“ an Parteien jeglicher coulleur verloren haben. Unzufriedenheit über die Regierung führt etwa nicht dazu, dass die Opposition vehement Wähler hinzugewinnt, sondern lediglich, dass sich die (ohnehin bei allen Parteien schwindende) Stammwählerschaft von ihrer eigenen Partei abwendet und gar nicht mehr wählt. Auch die Mitgliederzahlen nahezu aller Parteien sind rückläufig. Es scheint zu einer „Vergreisung“ der Parteien zu kommen. Junge Menschen lassen sich kaum noch motivieren, einer solchen Organisation beizutreten.
Das Engagement in NROs (Nicht-Regierungs-Organisationen) scheint in der deutschen Bevölkerung ebenfalls nicht sehr ausgeprägt zu sein. Die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften schwinden kontinuierlich, ATTAC und Greenpeace spielen in der Berichterstattung der Medien nur eine untergeordnete Rolle, scheinen mit ihren Meinungen und Aktionen im Stimmengewirr der Medienlandschaft unterzugehen und zählen meist nur passive (nur finanziell aktive) Mitglieder. Auch sie scheinen somit als Impulsgeber für die Politik auszuscheiden.
Dabei ist es eine Untersuchung wert, welche Ursachen diese Parteienverdrossenheit hat und ob diese Entwicklung zu einer Schwächung der Demokratie führen kann, wenn sich viele Wähler ihrer Stimme enthalten – oder ob die Entwicklung nicht annähernd so beunruhigend ist, wie es uns die Medien glauben machen wollen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Was ist Parteienverdrossenheit?
2.1. Definition von Parteienverdrossenheit
2.2. Abgrenzung von Politik/er- und Demokratieverdrossenheit
2.3. Geschichtliche Einordnung
3. Parteienverdrossenheit in Deutschland
3.1. Woran erkennt man Parteienverdrossenheit?
3.1.1. Die Nichtwähler
3.1.2. Wahl der Extreme – Reiner Protest?
3.1.3. Mitgliederschwund: Verlieren die Parteien ihre Basis?
3.2. Welche Gründe gibt es für Parteienverdrossenheit?
3.2.1. Schwindendes Vertrauen in die Politik
3.2.2. Angleichung der Parteien
3.2.3. Mangelnde Problemlösungskompetenz
3.2.4. Geringe Bürgernähe
3.2.5. Parteienfinanzierung
4. Parteienverdrossenheit und die Rolle der Medien
4.1. Probleme der Parteien mit den Medien
4.1.1. „In der Kürze liegt die Würze“
4.1.2. Übertreibung und unausgereifte Konzepte in den Medien
4.1.3. Die Medien als Sprachrohr für „Hinterbänkler“
4.1.4. Die Presse als „Politikmacher“
5. Wie lässt sich der Politikverdrossenheit entgegenwirken?
5.1. Lösung der aufgeführten Probleme der Parteien
5.2. Änderung des Verhältnisses von Medien und Parteien
6. Ausblick
Literaturliste
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