„Die Psychoanalyse ist ein Meilenstein für die Menschheit des 20. Jahrhunderts, Sigmund Freud damit ein Architekt unserer Zeit“ – so hebt Prof. Dr. Michael Ermann, Leiter der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der LMU München, die Bedeutung der Psychoanalyse hervor.
(Freud Symposium an der LMU „ Freud Heute“, 05.05.2006, München)
Doch Freuds Ansichten und Thesen stoßen nicht bei allen Experten auf absolute Zustimmung. Schon unmittelbar nach der Veröffentlichung von „Die Traumdeutung“ im Jahr 1900, in der Freud die grundlegenden Begriffe der frühen Psychoanalyse einführte, gab es erste Kritiker, die die wissenschaftliche Fundierung in Frage stellten. So ging Hans J. Eysenck, ein Persönlichkeitsforscher und Freuds größter Kritiker, davon aus, „ dass die Hypothesen Freuds ebenso wenig auf der Couch verifiziert werden können, wie man ein Urteil über die rivalisierenden Hypothesen von Einstein und Newton fällen kann, indem man sie unter den Apfelbaum schlafen legt“.
(Eysenck, H.J. (1953) Uses and abuses of psychology, S. 63. London: Penguin)
Kritiker und Befürworter einer wissenschaftlichen Theorie gibt es immer, das wusste schon Sigmund Freud, der einst sagte: „Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos “.
Fakt ist, die moderne Psychologie hat wesentliche Aspekte der psychoanalytischen Theorie revidiert oder erweitert, was zu den Fragen führt: Warum Freud studieren? Warum beginnen wir heute, am Anfang des 21 Jahrhunderts, bei der Auseinandersetzung mit Persönlichkeitstheorien mit der Arbeit eines Forschers, der seine Theorie Ende des 19.Jahrhunderts entwickelt hat, anstatt mit aktuellen und wissenschaftlich fundierten Theorien zu beginnen? Nur weil es laut Prof. Dr. Ermann ein Meilenstein für damalige Verhältnisse in der Geschichte der Psychologie ist?
Dieser Frage möchte ich in den folgenden Kapiteln wissenschaftlich nachgehen. Zunächst einmal erfolgt in Kapitel 2 eine Vorstellung und Erklärung der Freud’schen Persönlichkeitstheorie, bestehend aus dem Instanzenmodell und den fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung. Im dritten Kapitel folgt die eigentliche Analyse, die sich mit den Grenzen der Persönlichkeitstheorie beschäftigt, den Stellenwert in unserer heutigen Gesellschaft verdeutlicht und sich kritisch mit ihr auseinandersetzt. Im Anschluss daran folgt das Fazit mit der Beantwortung der dieser Arbeit zu Grunde liegenden Frage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Die Psychoanalyse als Persönlichkeitsmodell
- Es, Ich und Über-Ich
- Das Es
- Das Über-Ich
- Das Ich
- Die fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung
- Die orale Phase
- Die anale Phase
- Die phallische Phase
- Die Latenzphase
- Die genitale Phase
- Es, Ich und Über-Ich
- Grenzen und Kritik
- Fazit
- Warum heute noch Freud studieren?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Freud'schen Psychoanalyse als Persönlichkeitstheorie und analysiert diese kritisch. Ziel ist es, die zentralen Elemente der Theorie, insbesondere das Instanzenmodell und die fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung, zu erläutern und deren Relevanz für die heutige Zeit zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet die Grenzen und Kritikpunkte der Theorie und untersucht, warum Freuds Ansätze trotz ihrer Kritikfähigkeit weiterhin relevant sind.
- Das Instanzenmodell (Es, Ich, Über-Ich)
- Die fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung
- Kritik an der Freud'schen Psychoanalyse
- Relevanz der Psychoanalyse in der heutigen Zeit
- Der Stellenwert der Psychoanalyse in der Persönlichkeitsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Freud'schen Psychoanalyse ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung der Psychoanalyse als Meilenstein in der Geschichte der Psychologie und stellt die Relevanz der kritischen Auseinandersetzung mit Freuds Theorien heraus.
Kapitel 2 stellt die Freud'sche Persönlichkeitstheorie vor, die aus dem Instanzenmodell (Es, Ich, Über-Ich) und den fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung besteht. Es werden die einzelnen Instanzen und ihre Funktionen sowie die psychosexuellen Phasen mit ihren charakteristischen Merkmalen und Entwicklungsaufgaben detailliert beschrieben.
Kapitel 3 widmet sich der kritischen Analyse der Freud'schen Psychoanalyse. Es werden die Grenzen und Kritikpunkte der Theorie beleuchtet, die sich auf die wissenschaftliche Fundierung, die empirische Nachweisbarkeit und die kulturelle Einseitigkeit beziehen. Die Relevanz der Psychoanalyse in der heutigen Zeit wird diskutiert und die Frage nach dem Stellenwert der Theorie in der Persönlichkeitsforschung wird aufgeworfen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Freud'sche Psychoanalyse, das Instanzenmodell (Es, Ich, Über-Ich), die fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung, Kritik an der Psychoanalyse, Relevanz der Psychoanalyse in der heutigen Zeit, Persönlichkeitsforschung, Sigmund Freud, Triebtheorie, Entwicklungspsychologie.
- Arbeit zitieren
- Jannik Siggemann (Autor:in), 2011, Die Freud'sche Psychoanalyse als Persönlichkeitstheorie - eine kritische Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184288
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