1 Einleitung
Mit dem Einsetzen der Protestbewegung in der arabischen Welt geriet die Region in Aufruhr. Die Proteste weiteten sich in der Folgezeit auch teilweise auf die Staaten am Ara-bisch-Persischen Golf aus (aktuell sind hier die Länder Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait und der Oman betroffen) (Jensen, 2011). Diese Nationen eint dabei die Eigenschaft, das ihre Ent-wicklung in hohem Maße durch Wanderungsbewegungen1 geprägt ist (Gesemann, 2003). Ab den 1970er-Jahren kam es hier zur Entstehung einer neuen Form der internationalen Migrati-on. Diese primär temporär angelegte internationale Arbeiterwanderung machte den Nahen Osten mitsamt den Golfstaaten2 zu einem global gesehen wichtigen Zentrum internationaler Wanderungsströme (Husa & Wohlschlägl, 2005). Somit verwundert es kaum, dass man bei einem Besuch in Dubai die Beobachtung machen kann, „dass das Straßenbild nicht von ein-heimischen Emiratis dominiert wird, sondern von Inder/innen, Pakistanis, Araber/innen aus den Nachbarländern und Filipinos“ (Christ, 2009, S. 67). Dieses Phänomen ist jedoch mit-nichten eine spezifische Erscheinung Dubais bzw. der Vereinigten Arabischen Emirate, son-dern charakteristisch für alle Golfstaaten und das Ergebnis einer 40-jährigen Migrationsge-schichte dieser Länder. Keine andere Region weltweit hat in solchen Maßen mit Arbeitsmig-rations-Maßnahmen auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften im eigenen Land rea-giert, wie die Staaten am Arabisch-Persischen Golf (Husa & Wohlschlägl, 2005; Weiner, 1982). ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten
- Der Migrationsbegriff
- Arbeitsmigration
- Der Golfkooperationsrat
- Phasen der Migration in den Golfstaaten
- Bis zur Ölkrise 1973
- Von 1973 bis 1980
- Die Jahre 1981 bis 1990
- 1990/91 bis 1998
- Seit 1998
- Charakterisierung der Arbeitsmigranten
- Herkunftsländer der Arbeitsmigranten
- Zielländer der Arbeitswanderer
- Demographische Merkmale der Arbeitsmigranten
- Verteilung der Migranten auf die Wirtschaftssektoren
- Dauer, Gründe und Aufenthaltsstatus
- Folgen der Migration
- Folgen der temporären Arbeitsmigration auf die Migranten
- Folgen für die GCC-Staaten
- Folgen für die Auswanderungsstaaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Arbeitsmigration in den Golfstaaten. Sie definiert zunächst relevante Begriffe und analysiert die verschiedenen Phasen der Migration seit den 1970er Jahren. Die Arbeit beleuchtet die Charakteristika der Arbeitsmigranten, ihre Herkunfts- und Zielländer sowie deren Verteilung auf verschiedene Wirtschaftssektoren.
- Entwicklung der Arbeitsmigration in den Golfstaaten
- Charakterisierung der Arbeitsmigranten und ihrer Herkunftsländer
- Wirtschaftssektoren und Verteilung der Arbeitsmigranten
- Folgen der Arbeitsmigration für Migranten und Golfstaaten
- Das Rotationsprinzip und seine sozialen und politischen Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeitsmigration in den Golfstaaten vor dem Hintergrund aktueller politischer Ereignisse. Die Kapitel zu den Begrifflichkeiten klären die verwendeten Termini. Die Kapitel zur Entwicklung der Migration gliedern die Geschichte der Arbeitsmigration in verschiedene Phasen. Die folgenden Kapitel analysieren die Herkunftsländer, die demographischen Merkmale, die Verteilung auf Wirtschaftssektoren und die Dauer sowie die Gründe für die Migration. Die Kapitel zu den Folgen der Migration befassen sich mit den Auswirkungen auf die Migranten selbst und auf die beteiligten Staaten.
Schlüsselwörter
Arbeitsmigration, Golfstaaten, GCC, Rotationsprinzip, temporäre Arbeitsverträge, soziale Diskriminierung, Wirtschaftssektoren, Herkunftsländer, Demographie.
- Quote paper
- Sebastian Hammer (Author), 2011, Arbeitskräftewanderung in den Golfstaaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183530