Heinrich von Kleist ist unbestritten einer der größten
Schriftsteller Deutschlands. Doch nicht nur seine Werke,
sondern auch sein Lebenslauf wurde von vielen Forschern
untersucht. Eine wichtige Station im Leben Kleists war
sicherlich die sogenannte Kantkrise. Durch sie verlor der
Schriftsteller jeglichen Glauben und Halt in seinem Leben. Ob
der Begriff „Kantkrise“ richtig gewählt ist, soll in dieser
Arbeit untersucht werden. Denn nicht jeder der Forscher ist der
Ansicht, daß Kleist Kant gelesen hat.
Aus diesem Grunde werden in dieser Arbeit zwei unterschiedliche
Aufsätze zur Kantkrise behandelt, von Ludwig Muth „Kleist und
Kant“ und von Ernst Cassirer „Heinrich von Kleist und die
Kantische Philosophie“. Cassirer stellt in seinem Aufsatz die
These auf, daß Kleist durch Fichte diese Krise erlitten hat.
Zunächst möchte ich den Inhalt des Aufsatzes wiedergeben. Dies
geschieht jedoch nur durch eine grobe Zusammenfassung, da der
Schwerpunkt dieser Arbeit die jeweilige Argumentation und ihrer
Analyse ist. Der Inhalt wird nur zum besseren Verständnis vorab
angeführt. Ausführlicher möchte ich dagegen die Beweisführung
Cassirers behandeln, um so prüfen zu können, ob seine
Behauptung stichhaltig ist. Mit dem Aufsatz von Muth werde ich
genauso verfahren. Da dieser später verfaßt wurde, bezieht sich
der Autor auch auf die Forschungsergebnisse Cassirers. Die
Ergebnisse des Argumentationsaufbaus sollen in der
Zusammenfassung verglichen und im Idealfall die wirkliche
Ursache der Kantkrise näher bestimmen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ernst Cassirer: Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie
- Beweisführung Cassirers
- Ludwig Muth: Kleist und Kant
- Beweisführung Muths
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die sogenannte Kantkrise im Leben des Schriftstellers Heinrich von Kleist anhand einer vergleichenden Analyse der Aufsätze von Ludwig Muth und Ernst Cassirer. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Kleist tatsächlich Kants Philosophie gelesen hat und welche Auswirkungen diese auf ihn hatte.
- Die Interpretation der „Kantkrise“ im Leben von Heinrich von Kleist
- Analyse der Argumentation von Ernst Cassirer und Ludwig Muth
- Vergleich der Beweisführung beider Autoren
- Identifizierung der möglichen Ursachen der „Kantkrise“
- Die Rolle von Fichtes Philosophie in der „Kantkrise“
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die beiden zu analysierenden Aufsätze von Ludwig Muth und Ernst Cassirer vor.
- Das Kapitel über Ernst Cassirers Aufsatz „Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie“ beschreibt die These Cassirers, dass Kleist durch Fichtes Philosophie in eine Krise geriet. Der Abschnitt beleuchtet Cassirers Argumentation und analysiert die Schlüsselfaktoren, die zu dieser Schlussfolgerung führten.
- Das Kapitel über Ludwig Muths Aufsatz „Kleist und Kant“ betrachtet die Argumentation des Autors und die Erkenntnisse, die er aus Cassirers Forschung gewinnt. Der Abschnitt fokussiert auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Argumentationsweise der beiden Autoren.
Schlüsselwörter
Heinrich von Kleist, Kantkrise, Kantische Philosophie, Ludwig Muth, Ernst Cassirer, Fichte, „Die Bestimmung des Menschen“, „Die Kritik der reinen Vernunft“, Literaturgeschichte, deutsche Literatur
- Quote paper
- Ellen Rennen (Author), 1999, Die Bedeutung der sogenannten Kantkrise für Kleist - Eine vergleichende Analyse der Aufsätze von Ludwig Muth und Ernst Cassirer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18348