Einleitung
Die Arbeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Palliativ Care gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Zum Einen wurde die Gesundheitsindustrie nach der Einführung der Fallpauschalen gezwungen, nach Möglichkeiten zu suchen, sterbenden Menschen individuelle und optimale Betreuung zukommen zu lassen, da dies in Krankenhäusern nach dem Gesetz nicht mehr möglich ist.
Zum Anderen wünschen sich Angehörige multimorbider Hochbetagter eine optimale Betreuung, welche in Seniorenheimen auf Grund eines Mangels an ausreichend qualifizierten Mitarbeitern und ständigem Zeitdruck nicht gegeben ist.
Den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Hospizen und auf Palliativstationen kommt eine hohe Bedeutung zu. Sie arbeiten an der Grenze zwischen Leben und Tod und leisten qualitativ hochwertige Arbeit, um die verbleibende Lebenszeit der Patienten und Hospizgäste gemeinsam mit den Angehörigen individuell und würdevoll zu gestalten.
Der berechtigte Ruf der Politik nach Qualität in der Arbeit wird ausgehöhlt durch die geringe Anerkennung der Arbeit professionell Pflegender, die geringe finanzielle Entlohnung mit der immer wieder aufgeschobenen Mindestlohndebatte für Pflegeberufe und letztlich auch durch die zunehmende Bürokratisierung, welche den Verwaltungsaufwand erhöht, die verbleibende Zeit mit dem zu Betreuenden jedoch drastisch reduziert. Politische Debatten fordern in der Regel nur Verbesserungen, ohne die Basis dafür zu bereiten.
Bisherige Studien zur Berufsausstiegsgefährdung befassten sich lediglich mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der stationären und ambulanten Kranken- und Altenpflege, nicht jedoch mit Pflegenden in der Palliativ Care. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Fachgebietes teilweise erheblich von denen anderer Pflegebereiche.
Eine weitere Intention zum Aufgreifen der Thematik war die Tatsache, das Mitarbeiterzufriedenheit in der Pflege selten zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gemacht wird.
Wissenschaftliche Forschungen im Bereich der Palliativ Care gibt es zwar, aber sie beschränken sich auf den, nicht minder wichtigen, medizinischen Bereich.
Dieses Fehlen von Erkenntnissen und das Interesse an der Arbeit in der Palliativ Care war maßgebliche Intention für die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. HOSPIZE UND PALLIATIVSTATIONEN – ENTWICKLUNG UND AUSBLICK
- 2.1 Definitionen stationärer Einrichtungen
- 2.1.1 Das stationäre Hospiz
- 2.1.2 Die Palliativstation
- 2.2 Die Entwicklung stationärer Einrichtungen in Deutschland
- 2.2.1 Entwicklung der letzten Jahre
- 2.2.2 Gründe für die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der Hospizlandschaft
- 2.3 Gesetzliche Grundlagen nach SGB V
- 3. PALLIATIV CARE
- 3.1 Definition und Leitbild
- 3.1.1 Die Palliativ - Care - Ausbildung
- 3.1.2 Herausforderungen an die Mitarbeiter in der Palliativ Care
- 3.1.2.1 Herausforderungen der Mitarbeiter am Beispiel AIDS
- 3.1.2.2 Herausforderungen an die Mitarbeiter am Beispiel dementiell erkrankter Sterbender
- 4. QUALITÄT IN DER PFLEGE
- 4.1 Qualität eine Annäherung
- 4.2 Gesetzliche Vorgaben nach SGB XI
- 4.3 Pflege und Pflegequalität
- 4.3.1 Definitionen
- 4.3.2 Ziele der Pflegeinterventionen
- 4.4 Stellenwert des Mitarbeiters in Qualitätsmanagementsystemen
- 5. BERUFSAUSSTIEGSGEFÄHRDUNG IN DER PFLEGE
- 5.2 Befunde der europäischen NEXT – Studie für Deutschland
- 5.3 Befunde des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe e. V.
- Arbeitssoziologische Aspekte der Berufsausstiegsgefährdung
- 6. FORSCHUNGSFRAGEN UND ZIEL DER UNTERSUCHUNG
- 7. AUSWERTUNG DER BEFRAGUNG STATIONÄRER EINRICHTUNGEN MIT PALLIATIVEM HINTERGRUND
- 7.1 Darstellung der Befragung
- 7.1.1 Die Einrichtungen
- 7.1.2 Der Fragebogen
- 7.2 Auswertung Hospiz Bad Berka
- 7.3 Auswertung Palliativstation Südharzkrankenhaus Nordhausen gGmbH
- 7.4 Gesamtauswertung und Vergleich
- 8. DISKUSSION: AUSWIRKUNG DER UNZUFRIEDENHEIT DER MITARBEITER AUF DIE QUALITÄT DER PFLEGE UND BETREUUNG IN DER PALLIATIV CARE
- 8.1 Kurz- und Mittelfristige Auswirkungen
- 8.1.1 Definition Stress
- 8.1.1.1 Einteilung von Stress
- 8.1.1.2 Der Salutogenese - Ansatz von Antonovski
- 8.1.1.3 Stress als gesellschaftliche Anerkennung
- 8.2 Langfristige Auswirkungen
- 8.2.1 Erkrankungen
- 8.2.1.1 Burnout
- 8.2.1.2 Rückschlüsse auf die Burnoutgefährdung aus der Befragung
- 8.2.1.3 Phasen eines Burnout
- 8.2.1.4 Diagnose von Burnout
- 8.2.1.5 Burnout in der Palliativ Care
- 8.2.2 Mobbing
- 8.2.2.1 Definition
- 8.2.2.2 Formen und Ursachen von Mobbing
- 8.2.2.3 Folgen von Mobbing
- 8.3 Ausscheiden aus dem Beruf/ Fluktuation
- 9. HANDLUNGSANSÄTZE ZUR VERBESSERUNG DER MITARBEITERZUFRIEDENHEIT
- 9.1 Erkennen von Defiziten am Beispiel der untersuchten Einrichtungen
- 9.2 Mögliche Lösungsansätze zur Vorbeugung und Beseitigung chronischer Überbelastungen
- 9.2.1 Möglichkeiten des Einzelnen
- 9.2.2 Möglichkeiten aus Leitungssicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der Mitarbeiterzufriedenheit auf die Qualität der Pflege und Betreuung in Palliativeinrichtungen in Thüringen. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und der Qualität der Palliativversorgung aufzuzeigen und Handlungsansätze zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit zu entwickeln.
- Mitarbeiterzufriedenheit als Qualitätsmerkmal in der Palliativpflege
- Auswirkungen von Mitarbeiterunzufriedenheit auf die Pflegequalität
- Berufsausstiegsgefährdung im Bereich Palliativpflege
- Analyse von Stressfaktoren und deren Auswirkungen auf Mitarbeitergesundheit
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterzufriedenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein. Kapitel 2 beschreibt die Entwicklung und den aktuellen Stand von Hospizen und Palliativstationen in Deutschland. Kapitel 3 definiert Palliativ Care und beleuchtet die Herausforderungen für die Mitarbeiter. Kapitel 4 behandelt den Qualitätsbegriff in der Pflege und den Stellenwert der Mitarbeiter im Qualitätsmanagement. Kapitel 5 fokussiert auf die Berufsausstiegsgefährdung in der Pflege und präsentiert relevante Studienergebnisse. Kapitel 6 formuliert die Forschungsfragen. Kapitel 7 erläutert die durchgeführte Befragung in ausgewählten Thüringer Einrichtungen und deren Auswertung.
Schlüsselwörter
Mitarbeiterzufriedenheit, Palliativpflege, Pflegequalität, Qualitätsmanagement, Berufsausstiegsgefährdung, Burnout, Mobbing, Stress, Thüringen, Hospiz, Palliativstation.
- Quote paper
- Josefine Ziemek (Author), 2009, Mitarbeiterzufriedenheit als Qualitätsmerkmal , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183330