Diese Hausarbeit wurde im Wintersemester 2008 / 2009 unter der Leitung von Herrn Dr. Thomas Fiegle geschrieben.
Das Thema der vorliegenden Arbeit beschreibt im Kern die chronologische Entwicklung des Positivismus hin zum Neopositivismus.
Hierbei stehen die Ansichten zur Erkenntnisphilosophie nach John Stuart Mill im Mittelpunkt der sozialwissenschaftlichen Analyse. Mit John Stuart Mill und der Frage nach der Entstehung und der europäischen Verbreitung des Positivismus wird auch das Kapitel II eingeleitet. Um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen, erhalten im ersten Kapitel die Begriffe Positivismus, Neopositivismus, Erkenntnisphilosophie und der Begriff des positiven Rechts eine Definition. In Kapitel III werden die Theorieansätze und Untersuchungen zum Naturalismus bzw. zur Erkenntnisphilosophie im Sinne des Wiener Kreises erläutert. Aus diesem Kreise zahlreicher Mathematiker, Philosophen, Natur- und Geisteswissenschaftler wird in dieser Darstellung die Wissenschaftslogik nach Rudolf Carnap, Mitbegründer des Wiener Kreises und somit des Neopositivismus, in die Untersuchung der Fragestellung mit einbezogen. Ferner werden im dritten Kapitel die Aussagen und Kritiken zum Neopositivismus seitens des Philosophen und bekanntesten Vertreters des kritischen Rationalismus im 20. Jahrhundert, Karl Popper1, in den sozialwissenschaftlichen Vergleich integriert. Im Anschluss werden in Kapitel IV die Grundannahmen zur Erkenntnisphilosophie und zu den Geistes- und Sozialwissenschaften seitens des hier ausgewählten Personenkreises hervorgehoben. Daran anknüpfend wird anhand der für diese Arbeit ausgewählten Quellen geklärt, wie der Einfluss John Stuart Mills auf den Neopositivismus in den Sozialwissenschaften beurteilt wird. Dabei steht die Verknüpfung des logischen Empirismus des Wiener Kreises mit der empirisch-positivistischen Tradition nach John Stuart Mill im Focus der Analyse. Des Weiteren wird die Verbindungen zwischen den Theorien von John Stuart Mill zu den Theorien von Rudolf Carnap verdeutlicht werden.
Im letzten Abschnitt wird die Frage aufgegriffen, inwieweit John Stuart Mill noch heute eine Rolle in den Geisteswissenschaften spielt. Ferner Schließlich versucht das Resümee, den Kontext zwischen dem Positivismus und dem Neopositivismus zu bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Die begriffliche Basis
- I.1 Positivismus und Neopositivismus
- I.2 Erkenntnistheorie
- II. Die Verbreitung des Positivismus im 19. Jahrhundert
- II.1 John Stuart Mill zum Positivismus
- III. Der Neopositivismus im 20. Jahrhundert
- III.1 Der Wiener Kreis
- III.2 Rudolf Carnap als Vertreter des Neopositivismus
- III.3 Karl Popper und seine Kritik am Neopositivismus
- IV. Stellungnahmen zur Erkenntnisphilosophie und zu den Geistes- und Sozialwissenschaften
- IV.1 John Stuart Mills Logik der Geisteswissenschaften und die Verknüpfung des logischen Empirismus des Wiener Kreises mit der empirisch-positivistischen ,,Tradition\" nach John Stuart Mill
- IV.2 Rudolf Carnap über Mills Theorien der Logik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des Positivismus zum Neopositivismus und beleuchtet die Standpunkte bedeutender Vertreter dieser Denkrichtungen hinsichtlich Erkenntnisphilosophie und Gesetzesbegriff in den Sozialwissenschaften. Der Fokus liegt auf John Stuart Mill und seiner Rolle in der Verbreitung des Positivismus, sowie auf der Analyse des Neopositivismus im Kontext des Wiener Kreises.
- Chronologische Entwicklung des Positivismus zum Neopositivismus
- Erkenntnistheoretische Positionen von John Stuart Mill und Vertretern des Wiener Kreises
- Der Gesetzesbegriff in den Sozialwissenschaften aus positivistischer und neopositivistischer Perspektive
- Verbindungen zwischen John Stuart Mill und dem Wiener Kreis
- Der Einfluss von John Stuart Mill auf den Neopositivismus in den Sozialwissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Positivismus nach Auguste Comte und erklärt dessen Grundprinzipien. Anschließend werden die Begriffe Positivismus, Neopositivismus, Erkenntnistheorie und positives Recht definiert. Kapitel II behandelt die Verbreitung des Positivismus im 19. Jahrhundert, wobei John Stuart Mill und seine Ansichten im Zentrum stehen. Kapitel III fokussiert auf den Neopositivismus im 20. Jahrhundert, speziell auf den Wiener Kreis, Rudolf Carnap und Karl Poppers Kritik am Neopositivismus. In Kapitel IV werden die Grundannahmen zur Erkenntnisphilosophie und den Geistes- und Sozialwissenschaften von Mill, Carnap und Popper herausgestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Verknüpfung des logischen Empirismus des Wiener Kreises mit der empirisch-positivistischen Tradition nach John Stuart Mill.
Schlüsselwörter
Positivismus, Neopositivismus, Erkenntnistheorie, Gesetzesbegriff, Sozialwissenschaften, John Stuart Mill, Wiener Kreis, Rudolf Carnap, Karl Popper, Logischer Empirismus, Empirisch-positivistische Tradition, Naturwissenschaften, Metaphysik.
- Quote paper
- Dipl.-Pol. Carl-Martin Hißler (Author), 2009, Vom Positivismus zum Neopositivismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183309