1 Einleitung
Diese Arbeit trägt den Titel „Teambildende Maßnahmen zur Förderung der Gruppenkohäsion im Sportspiel - Eine empirische Interventionsstudie im Inline-Skaterhockey“. Wie in jeder Sportmannschaft, so stellt sich auch bei den Mannschaften im Inline-Skaterhockey zu Beginn jeder Saison folgendes Problem:
Eine Sportmannschaft besteht zu Anfang einer Saison oft aus vielen sehr unterschiedlichen Mannschaftsmitgliedern, die eine äußerst heterogene Gemeinschaft darstellen. Einerseits sind Neuzugänge aus anderen Vereinen oder der eigenen Jugend zu verzeichnen, die in das Team integriert werden müssen, andererseits müssen Abgänge kompensiert und deren Rollen neu verteilt werden. Außerdem kann es während der Saison zu Konflikten kommen, die auf ungleichen Aufgaben-, Ziel- oder Teamvorstellungen basieren. Dies bedeutet, dass die Aufgaben und Rollen gemeinsam neu erarbeitet und verteilt werden müssen, ein gemeinsames Ziel vereinbart und der soziale Zusammenhalt gefördert werden muss. Die Bedeutsamkeit hoher Gruppenkohäsion innerhalb einer Sportmannschaft hat schon Sepp Herberger bei der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 1954 erkannt und forderte von der deutschen Nationalmannschaft: „Elf Freunde müsst ihr sein“.
Es ist nun also die Aufgabe des Trainers/der Trainerin den Aufgaben- und den Sozialzusammenhalt im Training und Wettkampf zu fördern und zu fordern. Dabei helfen teambildende Maßnahmen und Übungen, um aktiv einen Teambildungsprozess einzuleiten, sowie die Gruppenkohäsion innerhalb der Sportmannschaft im Verlauf der Saison zu fördern und zu stärken.
Ziel ist es, aus der sehr heterogenen Gruppe ein möglichst homogenes Team zu schaffen, das ein gemeinsames Ziel verfolgt, sich gegenseitig respektiert und die Rolle des Mitspielers in der Mannschaft akzeptiert, um auch in schwierigen Situationen zusammen Probleme überwinden zu können.
Dieser schriftlichen Hausarbeit liegt eine empirische Untersuchung zu Grunde, um die theoretischen Ansätze und Hypothesen wissenschaftlich zu belegen und die teambildenden Maßnahmen zur Förderung der Gruppenkohäsion in der Praxis selbst anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Ansatz
- 2.1 Leistungsstruktur im Sportspiel Inline-Skaterhockey
- 2.1.1 Definition und Einordnung von sportlicher Leistung
- 2.1.2 Leistungsvoraussetzungen im Sportspiel
- 2.1.3 Charakteristik und Anforderungen des Inline-Skaterhockey-Spiels
- 2.2 Begriffsklärung Team
- 2.2.1 Definition Team
- 2.2.2 Abgrenzung zwischen Team und Gruppe
- 2.3 Begriffserklärung Teambildung
- 2.3.1 Definition Teambildung
- 2.3.2 Phasenprozess der Teambildung
- 2.4 Begriffsklärung Gruppenkohäsion
- 2.4.1 Definition Gruppenkohäsion
- 2.4.2 Einflussfaktoren auf die Gruppenkohäsion
- 2.4.3 Zusammenhang zwischen Gruppenkohäsion und Leistung
- 2.5 Sportartorientiertes Rahmenmodell zur Förderung psychosozialer Ressourcen
- 2.5.1 WAS – Auswahl psychosozialer Ressourcen
- 2.5.2 WOHIN – Kernziele zur Förderung psychosozialer Ressourcen
- 2.5.2.1 Psychische Ressourcen
- 2.5.2.2 Soziale Ressourcen
- 2.5.2.3 Körperlich-sportliches Selbstkonzept (K 2)
- 2.5.2.4 Sportbezogene Selbstwirksamkeit des Einzelnen (K 1)
- 2.5.2.5 Kollektive Selbstwirksamkeit (K 3)
- 2.5.2.6 Aufgabenzusammenhalt der Gesamtgruppe (K 4)
- 2.5.2.7 Aufgabenzugehörigkeit des Einzelnen (K 5)
- 2.5.2.8 Kooperationsfähigkeit (K 6)
- 2.5.3 WIE – Methodische Gestaltung
- 2.5.3.1 Situationen aufgreifen
- 2.5.3.2 Situationen inszenieren
- 2.5.3.3 Situationen thematisieren
- 2.6 Festigung der Hypothese
- 2.1 Leistungsstruktur im Sportspiel Inline-Skaterhockey
- 3 Praktische Umsetzung
- 3.1 Allgemeine Maßnahmen zur Bildung von Gruppenkohäsion
- 3.2 Übungsauswahl zur Förderung der Gruppenkohäsion im Inline-Skaterhockey
- 4 Daten und Methodik
- 4.1 Studiendesign
- 4.2 Stichprobe
- 4.3 Messinstrument
- 4.4 Messzeitpunkte und Datenerhebung
- 4.5 Statistische Analyseverfahren
- 5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- 5.1 Kohäsionsdimension: Beziehungsorientierter Zusammenhalt (Individuum)
- 5.2 Kohäsionsdimension: Aufgabenorientierter Zusammenhalt (Individuum)
- 5.3 Kohäsionsdimension: Beziehungsorientierter Zusammenhalt (Gruppe)
- 5.4 Kohäsionsdimension: Aufgabenorientierter Zusammenhalt (Gruppe)
- 5.5 Zusammenfassung der Tendenzen
- 6 Diskussion
- 6.1 Fehlende Kontrollgruppe
- 6.2 Kritik zur Methodik des Kohäsionsfragebogens des Sports (KFS)
- 6.3 Messzeitpunkte
- 6.4 Teamgröße
- 6.5 Professionalisierungsgrad eines Inline-Skaterhockey-Landesliga-Teams
- 6.6 Trainingsgegebenheiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Gruppenkohäsion auf die Leistung in Inline-Skaterhockey-Teams. Ziel ist es, ein sportartorientiertes Rahmenmodell zur Förderung psychosozialer Ressourcen zu entwickeln und dessen Wirksamkeit zu überprüfen.
- Gruppenkohäsion und ihre Einflussfaktoren
- Zusammenhang zwischen Gruppenkohäsion und sportlicher Leistung
- Entwicklung eines Rahmenmodells zur Förderung psychosozialer Ressourcen
- Empirische Überprüfung des Modells im Kontext von Inline-Skaterhockey
- Methodische Aspekte der Untersuchung von Gruppenkohäsion im Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient als Einleitung. Kapitel 2 legt den theoretischen Hintergrund dar, definiert zentrale Begriffe wie Gruppenkohäsion und Team und präsentiert ein sportartorientiertes Rahmenmodell zur Förderung psychosozialer Ressourcen. Kapitel 3 beschreibt die praktische Umsetzung der Studie, inklusive der Maßnahmen zur Förderung von Gruppenkohäsion. Kapitel 4 erläutert das Studiendesign, die Stichprobe, die Messinstrumente und die statistischen Verfahren. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, ohne jedoch bereits Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Kapitel 6 behandelt verschiedene methodische Limitationen der Studie.
Schlüsselwörter
Gruppenkohäsion, Teambildung, Inline-Skaterhockey, Sportpsychologie, Leistungsvoraussetzungen, psychosoziale Ressourcen, empirische Studie, Rahmenmodell.
- Quote paper
- Jochen Kirchberg (Author), 2011, Teambildende Maßnahmen zur Förderung der Gruppenkohäsion im Sportspiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183125