Was bedeutet es, im sprachlichen Sinn, eine Frau oder ein Mann zu sein und an wie viele Grenzen stoßen wir, wenn wir mit dem anderen Geschlecht kommunizieren wollen? Auch mir geht es oft so, dass ich in privaten Gesprächen mit Männern an meine Grenzen stoße, weil ich mich einfach unverstanden fühle. Deshalb habe ich mich mit Debora Tannen beschäftigt, um zu verstehen, warum Männer und Frauen in verschiedenen Situationen so reagieren, wie sie reagieren. Wie mir scheint, geht es da nicht nur mir so, der Markt boomt mit Bestsellern, die alle den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau erklären. Ich habe mich dabei auf den sprachlichen Unterschied konzentriert und dabei bemerkt, dass sich damit auch nicht nur Sprachwissenschaftler beschäftigt haben, sondern auch Soziologen, Psychologen, Antropologen und andere. Dabei habe ich entdeckt, dass dies ein breit gefächertes Gebiet ist und man nicht auf alles eingehen kann.
Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Kommunikationsstile der Geschlechter zu beleuchten und die Gründe für Kommunikationskonflikte zu erklären. Im Leben ist es oft so, dass der Mann sich gefühlsmäßig distanziert, häufig belehrend spricht und die Oberhand im Dialog behalten will. Die Frau dagegen nimmt sich zurück und baut den Partner durch Bestätigungen auf. Dies alles, so sagt es Friedemann Schulz von Thun, wird schon in der frühen Kindheit durch das unterschiedlich strukturierte Frühschicksal erworben. Auch die mannigfachen Interpretationsregeln von Frau und Mann führen oft zu Missverständnissen. Da sie, so Malz und Borker, in verschiedenen Kulturen aufwachsen. Diese beiden Hypothesen möchte ich in Kapitel 1 näher beleuchten um eine erste Erklärung zu finden, wie es mit der Sozialisation und geschlechtspezifischem Sprechen einhergeht. In Kapitel 2 beziehe ich mich auf das geschlechtsspezifische Sprachverhalten, wobei ich näher darauf eingehe, welche Unterschiede es in der Kommunikation zwischen Mann und Frau gibt. Dabei werde ich das Kommunikationsverhalten herausfiltern, und mich der Beziehungs- und Berichtssprache widmen. Um das ganze abzurunden, möchte ich auch die dominanten und nichtdominanten Mittel des Sprachverhaltens erklären. Durch den unterschiedlichen Stil im Sprachverhalten kommt es sehr oft zu Konflikten in der Kommunikation zwischen Mann und Frau.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ansätze zur Entstehung geschlechtsspezifischer Kommunikation
- Hypothese des Frühschicksals
- Der soziolinguistische Ansatz
- Geschlechtsspeziefisches Sprachverhalten
- Kommunikationskonflikte zwischen den Geschlechtern
- Lösungsansätze für eine gelungene Kommunikation
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Kommunikation. Das Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Kommunikationsstile der Geschlechter zu beleuchten und die Gründe für Kommunikationskonflikte zu erklären. Dabei werden die Theorien von Schulz von Thun und Gumpertz, Maltz und Borker näher betrachtet.
- Die Entstehung geschlechtsspezifischer Kommunikation anhand der Hypothese des Frühschicksals und des soziolinguistischen Ansatzes
- Unterschiede im sprachlichen Verhalten von Frauen und Männern
- Die komplementäre Schismogenese als Hauptgrund für Kommunikationskonflikte
- Lösungsansätze für eine gelungene Kommunikation zwischen den Geschlechtern
- Der Einfluss von Sozialisation und Kultur auf die Kommunikationsstile
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Kommunikation und beschreibt die Motivation der Autorin für die Thematik. Kapitel 1 behandelt die Entstehung dieser Unterschiede durch die Hypothese des Frühschicksals von Schulz von Thun und den soziolinguistischen Ansatz von Gumpertz, Maltz und Borker. Kapitel 2 analysiert das geschlechtsspezifische Sprachverhalten, indem es die Unterschiede in der Beziehungs- und Berichtssprache und die dominanten und nichtdominanten Mittel des Sprachverhaltens beleuchtet. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Kommunikationskonflikte zwischen den Geschlechtern und erklärt das Phänomen der komplementären Schismogenese als Hauptgrund für diese Konflikte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Geschlechterforschung, Kommunikation, Sprache, Sozialisation, Kultur, Frühschicksal, Beziehungs- und Berichtssprache, komplementäre Schismogenese, Kommunikationskonflikte, Lösungsansätze.
- Quote paper
- Antje Kreher (Author), 2008, Frauensprache – Männersprache. Die Geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182907