Die Genealogische Methode ist eine wichtige Methode der ethnologischen Feldforschung. Sie umfasst
die Aufnahme, Darstellung und Analyse von Genealogien und gewährt Einblicke in viele Bereiche
von Kultur, die über die bloße Darstellung von Verwandtschafts- und Deszendenzbeziehungen
weit hinausgehen.
In dieser Arbeit möchte ich in Punkt 2 zunächst die Entstehung und verschiedenen Ausprägungen
der Genealogischen Methode behandeln und mich dazu in Punkt 2.1 auf den Begründer der Methode,
William Halse Rivers Rivers, konzentrieren um anschließend, in Punkt 2.2 die unterschiedlichen
Orientierungen – semantisch und demographisch – innerhalb der Methode, die maßgeblich von
Bronislav Malinowski und Alfred Reginald Radcliffe-Brown geprägt wurden, einzugehen.
In Punkt 3 werde ich die Zusammenhänge der Genealogischen Methode mit anderen Methoden der
Feldforschung behandeln und ihr Zusammenspiel darstellen um in Punkt 4 auf die generelle
Bedeutung der Methode für die Ethnologie und einige wichtige Anwendungsgebiete – Verwandschaft
und Deszendenz (Punkt 4.1), Namen und Sprache (Punkt 4.2), die explorative Dimension der
Genealogischen Methode (Punkt 4.3) sowie ihre Anwendung für die Ethnohistorie (Punkt 4.4) –
einzugehen.
In Punkt 5 werde ich näher auf Probleme bei der Anwendung der Genealogischen Methode eingehen
– Informantenauswahl (Punkt 5.1), Namen und Identifizierung von Personen (Punkt 5.2),
Kenntnisse und Bedeutung von Genealogien (Punkt 5.3), Fehler bei der Aufnahme genealogischer
Daten sowie entsprechende Kontrollmöglichkeiten (Punkt 5.4).
In Punkt 6 werde ich abschließend ein Fazit zu dieser Arbeit gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entstehung und Ausprägungen der Methode
- 2.1 W. H. R. Rivers
- 2.2 B. Malinowski und A. R. Radcliffe-Brown
- 2.3 Demographische oder semantische Methode?
- 3. Zusammenhänge mit anderen Methoden
- 4. Bedeutung und Anwendung
- 4.1 Verwandtschaft und Deszendenz
- 4.2 Namen und Sprache
- 4.3 Explorative Möglichkeit
- 4.4 Ethnohistorie
- 5. Methodenprobleme
- 5.1 Informantenauswahl
- 5.2 Namen und Identifizierung
- 5.3 Kenntnisse und Bedeutung
- 5.4 Fehler und Kontrollen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die genealogische Methode in der ethnologischen Feldforschung. Sie verfolgt das Ziel, die Entstehung, verschiedene Ausprägungen und Anwendungsmöglichkeiten dieser Methode darzustellen, sowie potentielle Probleme bei ihrer Anwendung zu beleuchten.
- Entstehung und Entwicklung der genealogischen Methode
- Unterschiedliche Ausprägungen der Methode (semantisch vs. demografisch)
- Bedeutung und Anwendungsbereiche der genealogischen Methode in der Ethnologie
- Zusammenhänge mit anderen ethnologischen Methoden
- Methodische Herausforderungen und Fehlerquellen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der genealogischen Methode ein und beschreibt ihren Stellenwert in der ethnologischen Feldforschung. Sie gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit und skizziert die einzelnen Kapitel und deren Inhalte. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der genealogischen Methode als Werkzeug zur Erforschung von kulturellen Aspekten, die über Verwandtschaftsbeziehungen hinausgehen.
2. Entstehung und Ausprägungen der Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der genealogischen Methode, beginnend mit W.H.R. Rivers und seiner Arbeit auf den Torres-Strait-Inseln. Es analysiert die unterschiedlichen Ansätze von Malinowski (quantitativer, demografischer Fokus) und Radcliffe-Brown (qualitativer, semantischer Fokus), die zu einer Aufspaltung der Methode führten. Das Kapitel beleuchtet die komplementäre Beziehung zwischen dem semantischen und dem demografischen Ansatz, wie sie von Rivers betont wurde, und die nachfolgende Schwerpunktsetzung auf entweder semantische oder demografische Aspekte in der Forschungspraxis.
3. Zusammenhänge mit anderen Methoden: Dieses Kapitel (dessen Inhalt im Ausgangstext nicht explizit beschrieben ist) würde die Verbindungen der genealogischen Methode zu anderen Methoden der Feldforschung beleuchten. Es würde wahrscheinlich die Synergien und Überschneidungen mit Methoden wie der ethnographischen Interviews, der teilnehmende Beobachtung oder der Analyse von Ritualen und Mythen untersuchen und aufzeigen, wie die genealogische Methode die Ergebnisse anderer Methoden bereichert und umgekehrt.
4. Bedeutung und Anwendung: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der genealogischen Methode und ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Es wird detailliert auf die Anwendung in der Erforschung von Verwandtschaftssystemen, Namen und Sprache, sowie auf deren explorative Möglichkeiten und den Einsatz in der Ethnohistorie eingegangen. Die verschiedenen Anwendungsbeispiele zeigen die breite Anwendbarkeit der Methode und ihren Wert für die umfassende Erforschung von Kulturen.
5. Methodenprobleme: Das Kapitel behandelt kritische Aspekte der genealogischen Methode, wie die Auswahl geeigneter Informanten, die Herausforderungen bei der Identifizierung von Personen und der korrekten Erfassung von Informationen. Es analysiert mögliche Fehlerquellen und diskutiert Strategien zur Fehlerkontrolle und -minimierung. Die Auseinandersetzung mit diesen Problemen betont die Notwendigkeit einer kritischen und reflektierten Anwendung der Methode.
Schlüsselwörter
Genealogische Methode, Ethnologie, Feldforschung, Verwandtschaft, Deszendenz, W.H.R. Rivers, B. Malinowski, A.R. Radcliffe-Brown, Semantik, Demografie, Informantenauswahl, Methodenkritik, Ethnohistorie.
Häufig gestellte Fragen zur Genealogischen Methode in der Ethnologie
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die genealogische Methode in der ethnologischen Feldforschung. Er behandelt die Entstehung, verschiedene Ausprägungen, Anwendungsbereiche und methodische Probleme dieser Methode. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselwörtern.
Wer sind die wichtigsten Figuren in der Entwicklung der genealogischen Methode?
Der Text nennt W.H.R. Rivers als Pionier der genealogischen Methode. Die unterschiedlichen Ansätze von Bronisław Malinowski (quantitativer, demografischer Fokus) und A.R. Radcliffe-Brown (qualitativer, semantischer Fokus) werden als entscheidende Entwicklungen hervorgehoben, die zu einer Aufspaltung der Methode führten.
Welche verschiedenen Ausprägungen der genealogischen Methode werden beschrieben?
Der Text unterscheidet zwischen einem semantischen und einem demografischen Ansatz. Der semantische Ansatz konzentriert sich auf die Bedeutung der Verwandtschaftsbeziehungen, während der demografische Ansatz die quantitativen Aspekte der Verwandtschaft im Vordergrund stellt. Rivers’ komplementäre Sichtweise beider Ansätze wird betont, bevor die nachfolgende Fokussierung auf einen der beiden Ansätze in der Forschungspraxis erläutert wird.
Wo wird die genealogische Methode angewendet?
Die genealogische Methode findet Anwendung in verschiedenen Bereichen der ethnologischen Forschung. Der Text nennt explizit die Erforschung von Verwandtschaftssystemen und Deszendenz, Namen und Sprache, explorative Möglichkeiten und die Ethnohistorie als Anwendungsgebiete.
Welche methodischen Probleme werden im Text angesprochen?
Der Text thematisiert wichtige methodische Herausforderungen, darunter die Auswahl geeigneter Informanten, die Identifizierung von Personen, die korrekte Erfassung von Informationen und die Vermeidung von Fehlern. Strategien zur Fehlerkontrolle und -minimierung werden ebenfalls diskutiert.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Entstehung und Ausprägungen der Methode, Zusammenhänge mit anderen Methoden, Bedeutung und Anwendung, Methodenprobleme und Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Zu den Schlüsselwörtern gehören: Genealogische Methode, Ethnologie, Feldforschung, Verwandtschaft, Deszendenz, W.H.R. Rivers, B. Malinowski, A.R. Radcliffe-Brown, Semantik, Demografie, Informantenauswahl, Methodenkritik und Ethnohistorie.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die Entstehung, verschiedenen Ausprägungen und Anwendungsmöglichkeiten der genealogischen Methode darzustellen und potentielle Probleme bei ihrer Anwendung zu beleuchten.
Wie ist die Struktur des Textes?
Der Text ist übersichtlich strukturiert und beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung, Kapitelzusammenfassungen und eine Zusammenfassung der Schlüsselwörter. Diese Struktur erleichtert das Verständnis und die Navigation durch den komplexen Stoff.
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- Lino Hermes (Author), 2008, Die Genealogische Methode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182861