Dieser Unterrichtsentwurf basiert auf Diethelm Wahls aktuellem didaktischen Prinzip (Sandwich-Prinzip), der methodisch sehr vielfältig und aufwendig konzipiert wurde. Zudem wurde eine beachtliche Anzahl an Unterrichtsmaterialien zu den Themenbereichen "Kreatives Schreiben zu Bildern, Kommaregeln sowie Aktiv und Passiv" dem Entwurf angehängt.
[...]
Die Schülerinnen und Schüler üben zunächst selbstbestimmt und in ihrem eigenen Lerntempo die Themenbereiche der vorangegangenen Unterrichtssequenz. Hierbei können sie ihren eigenen Lernstand überprüfen und sich gegebenenfalls fachliche Kompetenzen selbstbestimmt aneignen. Sie festigen ihr Wissen in einer interaktiven Sicherungsphase, die aus Lerntemposoli, -duetten, -terzetten und -quartetten besteht. Zielführend ist hierbei neben dem fachlichen Aspekt auch die soziale Komponente der Zusammenarbeit, die die Schülerinnen und Schüler aufgrund differenzierter Methoden anbahnen. Demnach kommt der methodischen und personalen Kompetenz eine scheinbar eher untergeordnete Rolle zu, die allerdings für das Gelingen der Aufgaben dennoch notwendig sind. [...]
Inhaltsverzeichnis
I. Bedingungsanalyse
1.1 Ist-Stand-Feststellung
II. Didaktische Reflexion
2.1 Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans
2.2 Sachanalyse – Fachwissenschaftliche Aspekte
2.2.1 Der innere Monolog
2.2.2 Der Dialog
2.2.3 Kommasetzung
2.2.4 Das Passiv
2.3 Kompetenzen und Standards
2.4 Stundenziel
III. Methodische Reflexion
3.1 Methodische Planung mit Alternativen und Begründung
3.1.1 Sandwich-Prinzip nach Diethelm Wahl
3.1.2 Analyse der methodischen Entscheidungen
IV. Quellennachweis
V. Anhang
I. Bedingungsanalyse
1.1 Ist-Stand-Feststellung
Alle Klassenzimmer des Schulgebäudes haben ihre Fensterfront auf der Südseite. Vorteilhaft ist dies in Bezug auf das helle Tageslicht im Raum. Nachteile zeigen sich in der Notwendigkeit, das Klassenzimmer abzudunkeln, wenn man mit dem Overheadprojektor arbeitet sowie in einer erhöhten Wärmeentwicklung bei sommerlichen Außentemperaturen. Außerdem erachte ich das Klassenzimmer für 30 Personen als relativ klein, so dass wenig Bewegungsspielraum vorhanden ist.
Die Klasse 8a ist aus 29 Schülerinnen und Schülern zusammengesetzt, davon 21 Mädchen und acht Jungen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund liegt bei mindestens 2/3, wobei zu berücksichtigen ist, dass die meisten von ihnen in Deutschland aufgewachsen sind. Sprachliche Defizite zeigen sich bei diesen Kindern besonders in der Schriftsprache.
Im Verlauf des Schuljahres wurden insgesamt fünf Kinder in die Klasse integriert; G. wiederholt die Klassenstufe, J wechselte die Schulart vom Gymnasium zur Realschule, M kam im Verlauf des zweiten Halbjahres 2009/10 und besuchte ab Januar 2011 für etwa 2 Monate eine Klinikschule. A wohnt die Woche über in einem Erziehungsheim, X letzte Schule war ein Internat in Ettenheim. A wird momentan ein externer Integrationsversuch in eine staatliche Schule ermöglicht. Die Probezeit beider Schüler dauert bis zum 06. Juni 2011. Die Klasse ist insgesamt sehr lebhaft und geprägt von vielen starken Persönlichkeiten. Namentlich hervorzuheben sind unter anderem K, H, S und M, die selten ein störungsfreies Unterrichten zulassen und häufig ermahnt werden müssen.
Das Leistungsniveau der Klasse im Fach Deutsch liegt eher im unteren Durchschnittsbereich, was sicherlich bei vielen Schülerinnen und Schülern auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass sie im familiären Umfeld mit Deutsch als Fremdsprache aufgewachsen sind. Die Leistungsträger der Klasse sind im mündlichen Bereich L, D und normalerweise M. Im Allgemeinen ist die mündliche Beteiligung rege.
Die heutige Unterrichtsstunde dient als Zusammenfassung und Übungsangebot für die anstehende Klassenarbeit am kommenden Montag, in der die Schülerinnen und Schüler kreative Schreibaufgaben zu Bildern gestellt bekommen. Demnach gestaltete sich die gesamte Unterrichtseinheit aus verschiedenen Bereichen des kreativen Schreibens, ergänzt mit gezielten Grammatikeinheiten zum Aktiv und Passiv und zur Zeichensetzung, insbesondere den Kommaregeln bei Aufzählungen und Satzgefügen. Ebenso haben die Schülerinnen und Schüler in den letzten Wochen ein methodisches Repertoire aufgebaut, zumeist angelehnt an die didaktisch-methodischen Ansätze des Pädagogen Diethelm Wahl. Vermehrt wurden in dieser Unterrichtseinheit die Methoden Lerntempoduett, Netzwerk, Mindmap und Sprechmühle durchgeführt.
Das Schulcurriculum fällt im Fach Deutsch insgesamt sehr knapp aus. In nur wenigen Spiegelpunkten ist für die Klassenstufen 7 und 8 vorgesehen, die Zeitung inklusive ihres Layouts, zu behandeln. Für die aktuelle Unterrichtsstunde ist dies nicht von Relevanz.
II. Didaktische Reflexion
2.1 Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans
Kompetenzbereich SPRECHEN
Die Schülerinnen und Schüler sind fähig Gespräche zu führen:
Sie können…
- im Gespräch aufeinander eingehen
- Meinungen anderer akzeptieren und aushalten
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage vor einem begrenzten Kreis von Zuhörern zu sprechen:
Sie können…
- Texte ästhetisch gestaltend präsentieren
- nichtsprachliche Gestaltungsmittel wie Betonung, Lautstärke, deutliche Artikulation, Körpersprache altersgemäß gezielt für den Vortrag einsetzen
Kompetenzbereich SCHREIBEN
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage Texte zu verfassen und einen Schreibprozess eigenverantwortlich zu planen und zu gestalten:
Sie können…
- sich ein Schreibziel setzen
- adressaten- und situationsbezogen schreiben
- kreativ zu Bildern schreiben und ihre persönlichen Gefühle und Stimmungen zum Ausdruck bringen
- die Satzzeichen bei der Satzreihe und Satzgefügen richtig setzen
Die Schülerinnen und Schüler können Texte überarbeiten hinsichtlich des Inhalts, der Formulierung und des Stils:
Sie können…
- Sätze zu Satzreihen und bei Satzgefügen verknüpfen
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über folgende Methoden- und Medienkompetenz:
Sie können…
- Informationen auswerten
- Verfahren zur Vorbereitung des Schreibens nutzen
Kompetenzbereich SPRACHBEWUSSTSEIN ENTWICKELN
Die Schülerinnen und Schüler können…
- das Aktiv und Passiv beim Verb bilden
- die unterschiedliche Wirkung der Satzverknüpfungen bewusst nutzen
2.2 Sachanalyse – Fachwissenschaftliche Aspekte
2.2.1 Der innere Monolog
Der innere Monolog dient als Variante der direkten Rede, die den Gedankeninhalt der Figur, meist Wünsche, Gefühle und Gedanken[1] ohne die formale Vermittlung einer Erzählinstanz zur Sprache kommen lässt. Er ist syntaktisch unabhängig in das Erzählen eingebettet und steht meist im Indikativ Präsens. Die Figur spricht von sich in der 1. Person oder zu sich selbst in der 2. Person.[2] Die Gedanken und Empfindungen werden häufig so stilisiert, dass der Eindruck einer unmittelbaren Abbildung des Bewusstseins entsteht.[3]
2.2.2 Der Dialog
Bei einem Dialog führen zwei oder mehrere Personen eine Unterhaltung über ein bestimmtes Thema. Dabei werden verschiedene Haltungen und Ansichten dargestellt. Die Rolle des Sprechers und Zuhörers wechselt ständig. Beim Verfassen von Dialogen muss zunächst die äußere Situation und die innere Situation geklärt werden. Darüber hinaus ist zu entscheiden, ob Sätze eingebaut werden, die nichts mit dem eigentlichen Gesprächsthema zu tun haben, z.B. eine Bestellung in einem Restaurant.[4]
Der Dialog selbst wird in der wörtlichen Rede verfasst und mit den notwendigen Satzzeichen (Anführungszeichen, Schlusszeichen) an den richtigen Stellen versehen. Der Schreiber sollte stets darauf achten, dass die Sprechweise zu den jeweiligen Charakteren passt, dies betrifft zum Beispiel den Grad der Emotionalität oder Sachlichkeit. Der Gesprächsverlauf muss durch gezieltes Nachfragen, Aufgreifen von Stichworten, Einwänden usw. vorangebracht werden.[5]
2.2.3 Kommasetzung
Das Komma fungiert als Anknüpfungszeichen. Es steht nur zwischen sprachlichen Einheiten und gliedert sie. Typischerweise dient das Komma zur Abgrenzung von Einheiten, die keinen selbstständigen Status haben, wie z.B. untergeordneten Sätzen oder koordinierten Teilen von Aufzählungen. Auch selbstständige Sätze können allein durch ein Komma verbunden sein und bilden dann wiederum einen Satz. Ob bestimmte grammatikalische Einheiten durch Kommas abgegrenzt werden müssen, ist in der Rechtschreibung im Einzelnen geregelt.[6] Die Kommasetzung im Deutschen befolgt bestimmte Regeln, diese können grob in drei Grundregeln gefasst werden[7]:
1.) Kommasetzung bei Aufzählungen
2.) Kommasetzung zum Abgrenzen von Sätzen
3.) Kommasetzung bei Unterbrechung
Kommaregeln bei Aufzählungen
Aufzählungen werden mit einem Komma voneinander getrennt. Dies gilt für:
- einzelne Wörter: Heute muss ich kochen, putzen, wischen.
- einzelne Satzteile: Im Gedränge waren arme Bettler, kleine Kinder, gutaussehende Frauen und viele Händler.
- gleichrangige Sätze: Im Flur war es still, ich drückte auf die Klingel, hinter der Tür war ein Geräusch zu hören.
Kein Komma wird gesetzt, wenn die Aufzählung durch die Konjunktionen sowie, wie, sowohl - als auch, weder - noch, und, oder, beziehungsweise, entweder - oder miteinander verbunden sind.
Beispiele:
- „sowohl als auch“: Sie mag sowohl Salatgurken als auch Gewürzgurken im Salat.
- „und“ + „sowie“: Er isst gerne Äpfel, Birnen und Pfirsiche sowie Nektarinen.
Kommaregeln bei Satzgefügen und Satzreihen
Satzgefüge werden immer mit einem Komma voneinander getrennt. Bei eingeschobenen Nebensätzen werden diese mit zwei Kommas, auch paariger Gebrauch des Kommas genannt[8], in den Hauptsatz integriert:
Beispiel: Ich griff zu, den Genießer spielend, obwohl sie nicht wirklich gut schmeckten.
Sind zwei Hauptsätze mit den Konjunktionen denn, aber, doch, sondern verbunden, so setzt man ein Komma:
Beispiel: Du musst ins Bett gehen, aber ich darf noch fernsehen.
Es `darf` ein Komma gesetzt werden, wenn die Konjunktionen und, oder, beziehungsweise, entweder – oder, weder - noch die beiden Hauptsätze trennen und die Hauptsätze auch alleine stehen könnten.
Beispiel: Du bleibst zu Hause (,) und ich gehe in die Stadt.
Man setzt kein Komma, wenn der zweite Teilsatz nicht selbstständig ist.
Beispiel: Ich bleibe lieber zu Hause und lese ein spannendes Buch.
2.2.4 Das Passiv
Das Passiv wird vorwiegend in der Schriftsprache verwendet. Durch das Passiv wird die Aufmerksamkeit des Lesers in erster Linie auf den Gegenstand der Tätigkeit bzw. die Tätigkeit selbst gerichtet.[9] Es wird unterschieden zwischen dem Vorgangspassiv und dem Zustandspassiv.[10]
Das Vorgangspassiv: (werden-Passiv)
Beim Vorgangspassiv steht das Geschehen im Vordergrund. Diese Passivform wird gebildet aus dem Hilfsverb „werden“ und dem Partizip II des Vollverbs. ➔ „werden + Partizip II“
Das passivbildende „werden“ weist ein Flexionsparadigma auf. Generell umfasst ein passivischer Verbalkomplex genau eine Verbform mehr als die Tempus-Modus-Form im Aktiv.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Zeitformen des Passivs im Kurzüberblick
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie auch im Präsens besteht das Passiv im Präteritum ebenfalls aus zweiteiligen Verbalkomplexen, die aus der finiten Präteritumform von „werden“ (das angepasst an die jeweilige Person flektiert wird) und dem Partizip II des Vollverbs gebildet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
An den Futurformen des Passivs sind zwei verschiedene Varianten von „werden“ beteiligt; zum einen das finite futurbildende „werden“ und das Hilfsverb „werden“, das im Infinitiv steht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Zustandspassiv (sein-Passiv)
Das Zustandspassiv bezeichnet den erreichten Zustand oder das Ergebnis einer Handlung. Diese Passivform wird gebildet aus dem hier finiten Hilfsverb „sein“ und dem Partizip II. ➔ „sein + Partizip II“
Man unterscheidet drei unterschiedliche Verbkategorien. Alle drei Typen sind gleich aufgebaut: Sie enthalten eine Flexionsform des Verbs „sein“, die das Partizip II eines Vollverbs regiert.
- Verbalkomplex als mehrteilige Tempusform:
Bsp.: Der Fremde ist geflohen.
➔ hier regiert das Hilfsverb „sein“ das Partizip II eines intransiten Vollverbs.
- Verbalkomplex als Passivform:
Bsp.: Die Wand ist gestrichen.
➔ hier verbindet sich das Hilfsverb „sein“ mit dem Partizip II eines transiten Vollverbs.
- Verbalkomplex als „Zustandsreflexiv“:
Bsp.: Der Junge ist erkältet.
➔ hier regiert das Hilfsverb „sein“ das Partizip II eines reflexiven Verbs. Diesen Verbalkomplex nennt man „Zustandsreflexiv“ (nach Helbig/Buscha)
[...]
[1] Vgl. Deutschbuch 4. Sprach- und Lesebuch für Realschulen in Baden-Württemberg (Hrsg. Becker-Binder; Schurf) Cornelsen. 2007. S. 231
[2] Vgl. Duden 4. Die Grammatik. Dudenverlag Mannheim, 2006. S. 1127
[3] Duden 4. Die Grammatik. Dudenverlag Mannheim, 2006. S. 1127
[4] Vgl. Deutschbuch 5. Sprach- und Lesebuch für Realschulen in Baden-Württemberg (Hrsg. Becker-Binder; Schurf) Cornelsen. 2007. S. 150
[5] Vgl. Deutschbuch 5. Sprach- und Lesebuch für Realschulen in Baden-Württemberg (Hrsg. Becker-Binder; Schurf) Cornelsen. 2007. S. 150
[6] Duden 4. Die Grammatik. Dudenverlag Mannheim, 2006. S. 1073
[7] Vgl. Melenk H.; Knapp W.: Inhaltsangabe-Kommasetzung. Schriftsprachliche Leistung in Klasse 8. Schneider Verlag Hohengehren GmbH, Hohengehren 2001 (Von der wörtlichen Rede wird hier abgesehen.)
[8] Duden 4. Die Grammatik. Dudenverlag Mannheim, 2006. S. 1073
[9] Vgl. http://donnerwetter.kielikeskus.helsinki.fi/DVG/Verben/passiv/regeln/deutsch.htm (Stand: 17.05.2011)
[10] Vgl. Duden: Die Grammatik, Band 4, Auflage 7, Dudenverlag, Mannheim, 2006
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