Der Abschluss des Drei-Stufen-Plans im Jahr 1999 zur Schaffung der Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) mit der unwiderruflichen Festlegung der Wechselkurse und der Einführung des Euro als offizieller Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 in
elf der damaligen 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) stellt einen wesentlichen Meilenstein in der Europäischen Integration seit Unterzeichnung der Römischen
Verträge im Jahr 1957 dar. Der Wille zu einem Europäischen Integrationsprozess entspringt der Geschichte Europas, die von zwei Weltkriegen geprägt ist. Parallel zu dieser
politischen Entwicklung zeichnete sich in akademischen Kreisen die Frage nach der Optimalität von Währungsunionen ab. In diesem Zusammenhang wurde in den 1960er Jahren
die traditionelle Theorie optimaler Währungsräume (engl. optimum currency area theory,
OCA-Theorie) generiert, die Kriterien zur Beurteilung der Optimalität von Währungsräumen definiert. Mangels geeigneten Forschungsobjektes und Praxisrelevanz blieb dieser
Forschungszweig jedoch lange Zeit auf rein theoretischer Ebene und war „[...]for years
consigned to intellectual limbo.“. Erst im Zuge konkreter politischer Pläne zur Gründung
einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion erhielt dieser Forschungsbereich frischen Aufwind und führte so zu tiefergehenden Erforschungen der Kriterien sowie deren
Wechselwirkung zur Bewertung optimaler Währungsräume und führte somit zur Weiterentwicklung der traditionellen OCA-Theorie. Im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses und insbesondere der damit einhergehenden Einführung des Euros 2002 stellt
sich die Frage ob die EWWU einen optimalen Währungsraum bildet. Ausgelöst durch die
Weltwirtschaftskrise und der übermäßigen Verschuldung vieler EWWU-Mitgliedsstaaten
findet gerade aktuell eine kontroverse Diskussion über die Vor- und Nachteile der EWWU
statt und gewinnt auch in Zukunft zunehmend an Bedeutung. In dieser Seminararbeit werden die wichtigsten Entwicklungen der Theorie optimaler Währungsräume dargestellt und
anhand dieser, analysiert, ob es sich bei der EWWU um einen optimalen Währungsraum
handelt.
Inhalt:
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Begriff des optimalen Währungsraums
3. Die Theorie optimaler Währungsräume
3.1. Die traditionelle Theorie optimaler Währungsräume
3.1.1. Der Grad an Faktormobilität
3.1.2. Der Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft
3.1.3. Die Diversifikation von Produktion
3.2. Weiterentwicklungen der Theorie optimaler Währungsräume
3.2.1. Der alternative Ansatz einer Kosten-Nutzen-Analyse
3.2.2. Zukunftsorientierte Ansätze der Theorie optimaler Währungsräume
3.2.2.1. Die Endogenitätshypothese
3.2.2.2. Die Spezialisierungshypothese
3.3. Kritische Betrachtung der Theorie optimaler Währungsräume
3.4. Die EWWU im Hinblick der Theorie optimaler Währungsräume
3.4.1. Untersuchung der EWWU anhand der traditionellen Kriterien . .
3.4.2. Kosten-Nutzen-Analyse einer EWWU-Teilnahme
3.4.2.1. Der Nutzen
3.4.2.2. Die Kosten
3.4.3. Bewertung der Ergebnisse
4. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
A. Anhang
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