Selten nur wagen es Sozialwissenschaftler in ihren Schriften so etwas wie Gesetzmäßigkeiten zu postulieren und tun sie es doch, müssen sie stets darauf gefasst sein, auf das heftigste kritisiert zu werden.
So auch Maurice Duverger. Über die Gültigkeit der von dem französischen Politologen 1951 aufgestellten Gesetz über den Zusammenhang von der Art des Wahlsystems und dem daraus resultierenden Parteiensystem, insbesondere bezüglich der Anzahl der Parteien, wurde in der Politikwissenschaft, vor allem in der Wahl- und Parteienforschung sowie im Bereich der vergleichenden Systemanalyse, auf das Heftigste diskutiert.
Und nun? Wo steht die Forschung nach fast 60 Jahren der Analyse und Kritik an Duvergers Gesetz jetzt?
In dieser Hausarbeit werde ich versuchen, den Stand der Forschung zu Duvergers Gesetz anhand diverser Literatur herauszuarbeiten. Hierbei wird mich vor allem die Fragestellung interessieren ob das Gesetz von Duverger als Determinismus haltbar ist oder ob die Anzahl der Parteien in einem politischen System nicht vielmehr von anderen Faktoren, als dem des Wahlsystems, bestimmt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung des Begriffs,,Wahlsystem“
- Die Typologien der Wahlsysteme und ihre Ausprägungen
- Das Verhältniswahlsystem
- Das Mehrheitswahlsystem
- Klärung des Begriffs „Parteiensystem“
- Das Gesetz von Duverger
- Aktueller Forschungsstand zum Gesetz von Duverger
- Der Sozial-Strukturelle Erklärungsansatz
- Der Institutionelle Erklärungsansatz
- Der Akteurszentrierte Erklärungsansatz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Gesetz von Duverger, einer These des französischen Politologen Maurice Duverger, die einen Zusammenhang zwischen dem Wahlsystem und der Anzahl der Parteien in einem politischen System postuliert. Ziel der Arbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand zum Gesetz von Duverger zu analysieren und zu bewerten, insbesondere die Frage zu klären, ob das Gesetz als Determinismus zu verstehen ist oder ob andere Faktoren eine größere Rolle für die Entwicklung von Parteiensystemen spielen.
- Klärung des Begriffs „Wahlsystem“ und „Parteiensystem“
- Analyse der Typologien von Wahlsystemen, insbesondere Verhältnis- und Mehrheitswahlsystem
- Darlegung des Gesetzes von Duverger und seiner zentralen Aussagen
- Bewertung der Haltbarkeit des Gesetzes von Duverger anhand verschiedener Erklärungsansätze
- Diskussion der Frage, ob das Gesetz von Duverger als Determinismus zu verstehen ist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Gültigkeit des Gesetzes von Duverger vor. Im zweiten Kapitel wird der Begriff „Wahlsystem“ definiert und von anderen Begriffen abgegrenzt. Das dritte Kapitel widmet sich den Typologien von Wahlsystemen, insbesondere dem Verhältnis- und dem Mehrheitswahlsystem, und erläutert deren Ausprägungen und Unterschiede. Das vierte Kapitel definiert den Begriff „Parteiensystem“ und stellt die für die Arbeit relevante Perspektive auf dieses Konzept dar. Das fünfte Kapitel behandelt das Gesetz von Duverger und seine zentralen Aussagen. Das sechste Kapitel analysiert den aktuellen Forschungsstand zum Gesetz von Duverger anhand verschiedener Erklärungsansätze, darunter der sozial-strukturelle, der institutionelle und der akteurszentrierte Ansatz. Das siebte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die zentrale Fragestellung nach der Haltbarkeit des Gesetzes von Duverger.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Wahlsystem, das Parteiensystem, das Gesetz von Duverger, Determinismus, Verhältniswahlsystem, Mehrheitswahlsystem, Sozial-Struktureller Erklärungsansatz, Institutioneller Erklärungsansatz, Akteurszentrierter Erklärungsansatz und vergleichende Systemanalyse.
- Arbeit zitieren
- Simon Hörrle (Autor:in), 2010, Das Gesetz von Duverger - Determinismus oder Binsenweisheit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182460