„Death has got something to be said for it: There is no need to get out of bed for it; wherever you may be, they bring it to you, free.”
“Delivery Guaranteed” Kingsley, Amis (1922)
Schon seit Menschen auf der Erde leben, ist es völlig gleich, wie unterschiedlich ihre Existenzen ablaufen. In einem Punkt sind wir alle gleich: Das Sterben und der Tod gehören genauso zu jedem Dasein, wie das Leben an sich. Dabei entwickeln wir schon in unserer Kindheit ein Bewusstsein über die eigene Sterblichkeit, das mit dem Älterwerden und den ersten deutlichen Anzeichen des Alters immer intensiver wird. Wie Amis Kingsley es so schön beschreibt, findet der Tod früher oder später zu jedem von uns.
Aber wer beschäftigt sich in einer hektischen, erfolgsorientierten und technologisierten Wissenschaftsgesellschaft wie der unsrigen, in der persönliche Nähe und die Familie eine scheinbar untergeordnete Rolle im Alltag spielen, schon gerne mit so etwas rudimentär lästigem und finalem wie dem eigenen Tod?
Wie ich im Verlauf dieser Arbeit zeigen werde, haben sich die Einstellungen der Menschen bezüglich ihres Ablebens im Verlauf unserer Geschichte deutlich gewandelt – gab es, einige Generationen zuvor, größtenteils noch den Wunsch einer ausführlichen Vorbereitung auf den Tod und auf ein absehbares und organisiertes Sterben, so leben wir heute in einer Gesellschaft, in der das Thema völlig verdrängt und die eigene Sterblichkeit gerne gänzlich ignoriert wird (vgl. Freud 1924, S. 20; bzw. Ariès 1980, S. 782ff.). Aber auch der Umgang mit Toten, die Betreuung der Sterbenden und viele andere Todes-Angelegenheiten haben sich im Verlauf der Geschichte enorm verändert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung in die Thematik
- 3. Sterben und Tod – von der „ars moriendi“ bis in die Gegenwart
- 4. Institutionalisierung des Sterbens
- 4.1 Krankenhäuser und Pflegeheime als ungeeignete Orte zum Sterben
- 4.2 Das Hospiz als Anfang einer Lösung
- 5. „Sterbekultur“ heute
- 5.1 Sterbehilfe und der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung
- 5.2 Ein nötiger Wandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Entwicklung der Einstellungen zum Sterben und Tod in der modernen Gesellschaft. Sie beleuchtet, wie sich die Art und Weise des Abschiednehmens und der Umgang mit der eigenen Sterblichkeit im Laufe der Geschichte verändert haben und untersucht, wie sich die „Sterbekultur“ in der heutigen Zeit darstellt.
- Veränderungen der Einstellungen zum Tod im historischen Kontext
- Institutionalisierung des Sterbens in Krankenhäusern und Pflegeheimen
- Alternative Modelle des Sterbens, wie beispielsweise das Hospiz
- Die Rolle von Sterbehilfe und Selbstbestimmung am Lebensende
- Der Wandel der Sterbekultur hin zu einem würdevollen Tod in der säkularisierten Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Arbeit setzt den Fokus auf das Thema „würdiges Sterben“ in der modernen Gesellschaft und stellt die Relevanz der Thematik heraus.
- Kapitel 2: Einführung in die Thematik - Der Autor veranschaulicht die Problematik des Sterbens in der heutigen Gesellschaft anhand eines Vergleichs zwischen dem Lebensende des Soziologieprofessors Morrie Schwartz und den Bedingungen eines durchschnittlichen Sterbenden.
- Kapitel 3: Sterben und Tod - von der „ars moriendi“ bis in die Gegenwart - Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung der Einstellungen zum Tod anhand von Philippe Ariès' „Geschichte des Todes“.
- Kapitel 4: Institutionalisierung des Sterbens - Das Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Krankenhäusern und Pflegeheimen als Orte des Sterbens und beleuchtet die Problematik dieser Einrichtungen in Bezug auf ein „würdiges Sterben“.
- Kapitel 5: „Sterbekultur“ heute - Der Autor erörtert die aktuelle Sterbekultur, die Themen Sterbehilfe und Selbstbestimmung am Lebensende sowie den Bedarf an einem Wandel in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Sterben, Tod, „ars moriendi“, „Sterbekultur“, Selbstbestimmung, Hospiz, Sterbehilfe, Institutionalisierung und dem Wandel der Gesellschaft im Umgang mit dem Tod.
- Quote paper
- Simon Busch (Author), 2010, So stirbt man heute!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182405