Die vorliegende Arbeit bemüht sich um eine Neuinterpretation der "Judenbuche" vor dem Hintergrund der Ballade "Die Vergeltung". Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass Friedrich Mergel keineswegs zwangsläufig der Mörder Aarons sein muss. Stattdessen scheint Droste-Hülshoff den Leser bewusst in die Irre zu führen, um auf diese Weise die Fehlbarkeit der menschlichen Urteilskraft der Unfehlbarkeit der göttlichen Gerechtigkeit gegenüber zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Irdisches Recht und göttliche Gerechtigkeit
- Schuld und Unschuld
- Gnade und Vergeltung
- Schicksal und Freiheit
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Annette Droste-Hülshoffs „Judenbuche“ unter dem Aspekt der Vergeltung und setzt sie in Beziehung zu ihrer gleichnamigen Ballade. Ziel ist es, die „inhaltliche Dunkelheit“ der Novelle zu beleuchten und die Vielschichtigkeit des Werkes aufzuzeigen. Dabei werden die beiden Texte hinsichtlich ihrer Gestaltungsintentionen, ihrer Symbole und stilistischen Mittel verglichen.
- Der Gegensatz von irdischem und göttlichem Recht
- Das Nebeneinander von „äußerem Recht“ und „innerem Rechtsgefühl“
- Die Begriffe von Schicksal und Freiheit
- Das Verständnis von Schuld
Zusammenfassung der Kapitel
Die Ballade „Die Vergeltung“ erzählt die Geschichte eines Passagiers, der bei einem Schiffsbruch einen Kranken von einem Balken stößt, um sich selbst zu retten. Im zweiten Teil der Ballade wird dieser Passagier aufgrund eines Justizirrtums für einen Piraten gehalten und hingerichtet. Der scheinbare Zufall erhält erst durch die Erkenntnis, dass der Galgen derselbe Balken ist, von dem er zuvor den Kranken gestoßen hat, einen Sinn. Die Ballade zeigt den unüberbrückbaren Gegensatz von irdischem Recht und göttlicher Gerechtigkeit. Der Mensch ist fehlbar und nicht in der Lage, Gerechtigkeit zu schaffen. Letzteres obliegt allein dem Wirken Gottes, dessen Vergeltung unbeirrbar den Richtigen trifft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Vergeltung, die „Judenbuche“, Annette Droste-Hülshoff, irdisches Recht, göttliche Gerechtigkeit, Schuld, Unschuld, Schicksal, Freiheit, „äußeres Recht“, „inneres Rechtsgefühl“, Ballade, Novelle, Symbol, Stilistik, Gestaltungsintention.
- Quote paper
- Josua Handerer (Author), 2004, Das Prinzip der Vergeltung in der gleichnamigen Ballade und der "Judenbuche", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182304