Zwischen den Jahren 772 und 804 führte Karl der Große (747/48-814) immer wieder einzelne Kriegszüge gegen die Gebiete der nordöstlichen Nachbarn des Frankenreichs. Die Reichsannalen sprechen von langwierigen Kämpfen gegen die Sachsen, die immer wieder zur Unterwerfung gezwungen werden mussten, jedoch bald wieder rebellierten. Selbst nach der Taufe eines ihrer größten Anführer Widukind dauerte es noch beinahe ein Jahrzehnt, ehe Sachsen tatsächlich als unterworfen und befriedet angesehen werden konnte. Dank dieser Kriegszüge des Großen Karls verfügen wir über einige Informationen über die Sachsen und ihr Land im 8. Jahrhundert. Blickt man jedoch in nur unwesentlich ältere Zeiten wird die Quellenlage schnell sehr dünn. Trotzdem drängen sich während der Beschäftigung mit den Eroberungen Karls des Großen im Sachsenland die Fragen auf, wer diese Sachsen eigentlich waren. Gegen wen führte der zukünftige Kaiser hier Krieg, in welchen Gebieten lebten sie, wie war ihr Zusammenleben organisiert und wie konnten sie den Zugriffen durch die Franken so lange widerstehen? Alle diese Teilfragen ergeben zusammengenommen die Frage nach den Verhältnissen im Land der Sachsen vor der fränkischen Eroberung. Diese Frage soll diese Arbeit beantworten.
Ich nähere mich dem vorfränkischen Sachsen in zwei Schritten. Zunächst gebe ich einen Überblick über die Entstehung der Sachsen. Der Übersicht wegen habe ich schriftliche und archäologische Quellen nacheinander behandelt. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen das Verständnis der späteren politischen Strukturen in Sachsen erleichtern.
Im zweiten Teil der Arbeit gehe ich dann direkt auf die inneren Verhältnisse Sachsens ein. Diese Betrachtung habe ich gegliedert in politische Ordnung, Sozialordnung und sächsisches Heidentum. Der letzte Teilbereich ist vor allem gedacht, um Licht auf einen Faktor zu werfen, der in Hinblick auf die Kontakte mit den christlichen Franken sicherlich von Bedeutung war.
In beiden Abschnitten der Arbeit habe ich mich bemüht die vorhandenen durchaus recht verschiedenen Interpretationen des Quellenmaterials und ihre Vertreter erkennbar zu machen oder zumindest auf sie hinzuweisen. Vor allem aber im ersten Teil machte der kaum Vorhandene Konsens über die Ursprünge der Sachsen es nötig auf verschiedene Ideen hinzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ursprünge der Sachsen
- Hinweise in den schriftlichen Quellen
- Hinweise in den archäologischen Quellen
- Innere Verhältnisse Sachsens vor der fränkischen Eroberung
- Die politische Ordnung
- Die Sozialordnung
- Das sächsische Heidentum
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Gedruckte Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Verhältnissen im Land der Sachsen vor der fränkischen Eroberung. Sie untersucht die Ursprünge der Sachsen und ihre inneren Verhältnisse, einschließlich der politischen Ordnung, der Sozialordnung und des sächsischen Heidentums. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der sächsischen Gesellschaft vor der Herrschaft Karls des Großen zu zeichnen.
- Die Ursprünge der Sachsen
- Die politische Ordnung der Sachsen
- Die Sozialordnung der Sachsen
- Das sächsische Heidentum
- Die Rolle der Sachsen in den fränkischen Eroberungskriegen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Ursprüngen der Sachsen. Es untersucht die schriftlichen und archäologischen Quellen, die Aufschluss über die Herkunft und die Ausbreitung der Sachsen geben. Dabei werden verschiedene Theorien zur Entstehung des Sachsenstammes diskutiert, darunter die Eroberungstheorie und die Bündnistheorie. Das Kapitel zeigt, dass die frühesten Erwähnungen der Sachsen in römischen Quellen vornehmlich auf kriegerische Seeräubergruppen aus dem Norden verweisen, die nicht unbedingt einem einzigen Stamm angehörten.
Das zweite Kapitel widmet sich den inneren Verhältnissen Sachsens vor der fränkischen Eroberung. Es analysiert die politische Ordnung, die Sozialordnung und das sächsische Heidentum. Die politische Ordnung der Sachsen war durch eine dezentrale Struktur geprägt, die auf Stammesfürsten und lokalen Häuptlingen beruhte. Die Sozialordnung war durch eine klare Hierarchie gekennzeichnet, die von freien Bauern bis hin zu Adligen reichte. Das sächsische Heidentum spielte eine wichtige Rolle im Leben der Sachsen und beeinflusste ihre Kultur und ihre Beziehungen zu den christlichen Franken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sachsen, das fränkische Reich, Karl der Große, die Ursprünge der Sachsen, die politische Ordnung, die Sozialordnung, das sächsische Heidentum, die fränkischen Eroberungskriege und die Quellenlage zur sächsischen Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Lasse Seebeck (Autor:in), 2010, Sachsen vor Karl dem Großen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182250
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