Kurzexposé
Biografiearbeit gewinnt in den Einrichtungen der stationären Altenpflege zunehmend an Bedeutung, wenn personenzentrierte Pflege im Sinne vieler Leitbilder der stationären Einrichtungen umgesetzt werden soll.
Der demografische Wandel mit Zunahme der Demenzerkrankten macht es notwendig, ein Instrument zu haben, welches eine persönlichkeitsfördernde und akzeptierende Arbeit mit Bewohnern dieser Einrichtungen realisierbar macht.
Professionelle Pflegearbeit muss eine primäre Orientierung an Defiziten vermeiden, vor allem im Rahmen der Dementenpflege, die eine immer größere Rolle spielen wird, und gesendete Signale und Verhaltensweisen Betroffener in richtiger Weise deuten.
Notwendige Anknüpfpunkte zur Kommunikation und Interaktion, als Grundlage personenzentrierter Pflege liefert, nach Kitwood, die Bewohnerbiografie.
In dieser Diplomarbeit soll zum Einen der positive Nutzen der Biografiearbeit für die Bewohner unterstrichen und zum anderen die salutogen Ausrichtung eines solchen Instruments in Bezug auf die Mitarbeiter hervorgehoben werden.
Einerseits erlaubt die Implementierung eines praktikablen Konzepts zur biografiezentrierten Pflegearbeit einen Blick auf die Biografie als Gesundheitsfaktor und als Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität alter Menschen. Andrerseits stellt Biografiearbeit ein ideales Instrument zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, im Sinne von Antonovsky´s Modell der Salutogenese dar.
Um eine subjektzentrierte Biografiearbeit zu etablieren, existieren eine Reihe von Biografiebögen, die es gilt, bei Einzug eines Bewohners auszufüllen.
Ziel dieser Betrachtungsweise soll einerseits der Bewohner und die Pflegepraxis sein und andererseits die salutogene Wirkweise eines solchen Konzepts im Sinne der Mitarbeiter...............
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Aktuelle Problemlage
- 2.1 Die demografische Entwicklung
- 2.2 Bewältigungsstrategien im Kontext dementieller Erkrankungen
- 2.3 Arbeitszufriedenheit im Praxisfeld Altenpflege
- 3 Biografiearbeit in stationären Altenpflegeeinrichtungen
- 3.1 Biografiezentrierte Pflege als modernes Instrument der Altenpflegearbeit
- 3.2 Ergebnisse einer Studie zum Thema Biografie
- 4 Theoretischer Begründungszusammenhang und Erkenntnisinteresse
- 4.1 Eriksons Lebenszyklusmodell als neues Konzept zum Verständnis von Alter und Identitätskrise
- 4.1.1 Grundlagen des Lebenszyklussmodells
- 4.1.2 Die psychosozialen Krisen und die Tugenden
- 4.1.3 Die Abwehrmechanismen
- 4.1.4 Der Einfluss der Umwelt
- 4.1.5 Die Identitätskrise im Alter
- 4.1.6 Schlussfolgerung
- 4.2 Antonovskys Modell der Salutogenese als Konzept salutogener Integration von Mitarbeitern
- 4.2.1 Ein kurzer Überblick
- 4.2.2 Der Kohärenzsinn (Sense of coherence = SOC)
- 4.2.3 Die Wiederstandsressourcen und Wiederstandsdefizite
- 4.2.4 SOC und Gesundheit
- 4.2.5 Die SOC-Typen
- 4.2.6 Der SOC im Lebensverlauf
- 4.2.7 Schlussfolgerung
- 4.3 Biografie als Gesundheitsfaktor
- 4.4 Biografiearbeit als Instrument zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit
- 4.5 Biografiearbeit in der Dementenpflege
- 5 Das Genogramm als praktikabler Einstieg in die Biografiearbeit
- 5.1 Grundlagen
- 5.2 Technik der Genogrammerstellung
- 5.3 Symbole in Genogrammen
- 5.4 Zentrale Themen in der Genogrammarbeit
- 5.5 Auswertung von Genogrammen
- 5.6 Anwendungsmöglichkeiten der Genogrammarbeit
- 5.7 Grenzen der Genogrammarbeit
- 5.8 Zusammenfassung und kritische Betrachtung
- 6 Ausblick und kritische Würdigung
- 7 Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Anwendung salutogen orientierter Biografiearbeit in stationären Altenpflegeeinrichtungen, insbesondere die Verwendung von Genogrammen. Ziel ist es, die Eignung von Genogrammen als Instrument zur Erhebung relevanter biographischer Daten zu evaluieren und deren Beitrag zum Wohlbefinden der Bewohner und der Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte zu analysieren.
- Biografiearbeit in der stationären Altenpflege
- Salutogenetische Aspekte der Biografiearbeit
- Anwendung von Genogrammen in der Biografiearbeit
- Einfluss der Biografiearbeit auf das Wohlbefinden der Bewohner
- Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Einleitung stellt die demografische Entwicklung und die steigende Zahl dementer Patienten in stationären Pflegeeinrichtungen als zentrale Herausforderung dar. Es wird der Bedarf an Konzepten betont, die sowohl das Wohlbefinden der Bewohner als auch die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals verbessern. Der Mangel an geeigneten Instrumenten zur Erhebung der Bewohnerbiografie und an fundiertem theoretischem Wissen zu diesem Thema wird hervorgehoben. Die Arbeit mit Genogrammen wird als möglicher Ansatz zur Verbesserung der Situation vorgestellt.
2 Aktuelle Problemlage: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Problemlage in der stationären Altenpflege. Es thematisiert die demografische Entwicklung mit ihren Herausforderungen wie Alterung und Zunahme dementieller Erkrankungen. Weiterhin wird die Problematik der Arbeitszufriedenheit im Pflegebereich angesprochen und der Zusammenhang zwischen Belastungen und der Notwendigkeit biografieorientierter Pflege verdeutlicht. Das Kapitel legt die Grundlage für die Notwendigkeit neuer, effektiver Ansätze in der Pflege.
3 Biografiearbeit in stationären Altenpflegeeinrichtungen: Dieses Kapitel beschreibt den Stellenwert biografiezentrierter Pflege als modernes Instrument. Es werden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die den Bedarf an verbesserten Methoden zur Erhebung und Nutzung biographischer Informationen aufzeigt. Der Fokus liegt auf der Bedeutung individueller Lebensgeschichten für die ganzheitliche Pflege und das Wohlbefinden der Bewohner.
4 Theoretischer Begründungszusammenhang und Erkenntnisinteresse: Dieses Kapitel erörtert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es analysiert Eriksons Lebenszyklusmodell und Antonovskys Salutogenese-Modell. Erikson's Modell liefert einen Rahmen zum Verständnis von Alter und Identitätskrise, während Antonovskys Modell die salutogene Integration von Mitarbeitern in den Fokus stellt. Die Kapitel beleuchten den Zusammenhang zwischen Biografie, Gesundheit und Arbeitszufriedenheit. Der Kohärenzsinn und die Wiederstandsressourcen werden als zentrale Faktoren für die Bewältigung von Herausforderungen im Pflegealltag betrachtet.
5 Das Genogramm als praktikabler Einstieg in die Biografiearbeit: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Grundlagen, die Technik und die Anwendung von Genogrammen in der Biografiearbeit. Es werden die Symbole, die Auswertung und die Anwendungsmöglichkeiten von Genogrammen erklärt und kritisch hinterfragt, einschließlich der Grenzen dieser Methode. Das Kapitel analysiert die Möglichkeiten und Grenzen von Genogrammen als Instrument zur Erhebung und Darstellung von biographischen Daten.
Schlüsselwörter
Biografiearbeit, stationäre Altenpflege, Demenz, Genogramm, Salutogenese, Erikson, Antonovsky, Kohärenzsinn, Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden, Lebenszyklusmodell, familientherapeutische Methoden.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Biografiearbeit und Genogramme in der stationären Altenpflege
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Anwendung salutogen orientierter Biografiearbeit in stationären Altenpflegeeinrichtungen, insbesondere die Verwendung von Genogrammen. Ziel ist die Evaluierung der Eignung von Genogrammen zur Erhebung relevanter biographischer Daten und die Analyse ihres Beitrags zum Wohlbefinden der Bewohner und der Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals.
Welche Problematik wird in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit adressiert die Herausforderungen der steigenden Zahl dementer Patienten und der demografischen Entwicklung in der stationären Altenpflege. Sie beleuchtet die Problematik der Arbeitszufriedenheit im Pflegebereich und den Zusammenhang zwischen Belastungen und dem Bedarf an biografieorientierter Pflege. Ein Mangel an geeigneten Instrumenten zur Erhebung der Bewohnerbiografie und an fundiertem theoretischem Wissen wird als zentrale Problematik dargestellt.
Welche theoretischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Eriksons Lebenszyklusmodell und Antonovskys Salutogenese-Modell. Eriksons Modell dient dem Verständnis von Alter und Identitätskrise, während Antonovskys Modell die salutogene Integration der Mitarbeiter in den Fokus rückt. Der Kohärenzsinn und die Wiederstandsressourcen werden als zentrale Faktoren für die Bewältigung von Herausforderungen im Pflegealltag betrachtet.
Was sind Genogramme und wie werden sie eingesetzt?
Genogramme sind ein Instrument zur Visualisierung von Familienbeziehungen und -strukturen über mehrere Generationen. Die Arbeit beschreibt detailliert die Grundlagen, die Technik und die Anwendung von Genogrammen in der Biografiearbeit. Es werden die Symbole, die Auswertung, die Anwendungsmöglichkeiten und die Grenzen dieser Methode erläutert. Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen von Genogrammen als Instrument zur Erhebung und Darstellung von biographischen Daten.
Welche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner und die Arbeitszufriedenheit werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Biografiearbeit, insbesondere mit Genogrammen, auf das Wohlbefinden der Bewohner und die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals. Es wird analysiert, inwieweit Genogramme als Instrument zur Verbesserung der Situation beitragen können.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Biografiearbeit, stationäre Altenpflege, Demenz, Genogramm, Salutogenese, Erikson, Antonovsky, Kohärenzsinn, Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden, Lebenszyklusmodell, familientherapeutische Methoden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einführung, Aktuelle Problemlage, Biografiearbeit in stationären Altenpflegeeinrichtungen, Theoretischer Begründungszusammenhang und Erkenntnisinteresse, Das Genogramm als praktikabler Einstieg in die Biografiearbeit, Ausblick und kritische Würdigung, Quellenverzeichnis. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Biografiearbeit und Genogramm-Anwendung in der Altenpflege.
Welche Ergebnisse einer Studie werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse einer Studie, die den Bedarf an verbesserten Methoden zur Erhebung und Nutzung biographischer Informationen in der Altenpflege aufzeigt. Der Fokus liegt auf der Bedeutung individueller Lebensgeschichten für die ganzheitliche Pflege und das Wohlbefinden der Bewohner.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Eignung von Genogrammen als Instrument zur Biografiearbeit in der Altenpflege und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner und die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals. Eine kritische Würdigung der Methode und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen runden die Arbeit ab.
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- Dipl. Pflegewirtin Beate Schlüter-Rickert (Author), 2009, Salutogen orientierte Biografiearbeit in Einrichtungen der stationären Altenpflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182017