Bei der Auseinandersetzung mit Konditionensystemen stößt man unweigerlich auch auf die
Begriffe Konditionen, Konditionenpolitik und Kontrahierungspolitik. Um Verständnisproblemen
entgegenzuwirken, werden diese Begriffe in Folge voneinander abgegrenzt.
1. 1. Konditionen und Konditionenpolitik
Der Konditionenbegriff wird in der Marketinglehre nicht einheitlich gesehen. Pragmatisch
betrachtet sind Konditionen „Geschäftsbedingungen, Allgemeine Geschäftsbedingungen,
Lieferbedingungen und Zahlungsbedingungen.“1 Mehr dem Begriffsverständnis der Praxis
entsprechend kommt Steffenhagen zu folgender Definition: „Konditionen sind zwischen
Anbieter und Abnehmer vereinbarte, an besondere Umstände gekoppelte, abnehmerspezifische
Modifikationen der ansonsten üblichen (Standard)-Bemessung von Anbieter-
Leistungen und/oder von Abnehmer-Gegenleistungen bei Markttransaktionen.“2 Die erwähnten
Modifikationen in Form von Rechten, Dienstleistungen oder monetären Ausgestaltungsformen
können sich sowohl positiv, in Form eines Rabatts als auch negativ, in
Form eines Zuschlages für den Abnehmer darstellen. Durch die Konditionenpolitik werden
die Rahmenbedingungen für die Gewährung der Konditionen festgelegt Es wird also
definiert „... zu welchen Bedingungen Produkte und Dienstleistungen am Markt angeboten
werden sollen. Hierzu zählen diejenigen kontrahierungspolitischen Instrumente, die außer
dem Preis Gegenstand vertraglicher Vereinbarungen über das Leistungsentgelt sein können…“3
1. 2. Kontrahierungspolitik
Die Konditionenpolitik bildet zusammen mit der Preispolitik die beiden wesentlichen Säulen
der Kontrahierungspolitik. Sie umfasst „... alle vertraglich fixierten Vereinbarungen
über das Entgelt des Leistungsangebots, über mögliche Rabatte und darüber hinausgehende
Lieferungs-, Zahlungs- und Kreditierungsbedingungen.“4
1 Gabler Wirtschafts-Lexikon, (CD-Rom, 2001).
2 Steffenhagen, H. (Konditionengestaltung,1995), S. 37.
3 Meffert, H. (Marketing, 1991), S. 346.
4 Ebenda, S. 260.
Inhaltsverzeichnis
- Begriffsabgrenzung
- Konditionen und Konditionenpolitik
- Kontrahierungspolitik
- Konditionensystem
- Konditionenpolitische Instrumente
- Rabatte
- Rabattarten nach Meffert
- Rabattarten nach Steffenhagen
- Möglichkeiten der Rabattgewährung
- Bonus
- Lieferbedingungen
- Zahlungsbedingungen
- Absatzkreditpolitik
- Prinzipien der Systemgestaltung
- Leistungsorientierung
- Kundensegmentierung
- Transparenz
- Konsequenz
- Ermessensspielräume
- Komplexitätsbegrenzung
- Kontrolle und Anpassung
- Umsetzung
- Zusammenfassung und Ausblick
- Quellenverzeichnis
- Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Konditionensystemen und deren Bedeutung für Unternehmen. Ziel ist es, die wesentlichen konditionenpolitischen Instrumente zu erläutern und die Voraussetzungen für ein funktionierendes System aufzuzeigen. Dabei werden relevante Aspekte der Umsetzung betrachtet, um der Frage „Konditionensysteme – was ist wichtig?“ gerecht zu werden.
- Begriffsdefinitionen von Konditionen, Konditionenpolitik und Kontrahierungspolitik
- Analyse verschiedener Konditionenpolitischer Instrumente wie Rabatte, Bonus, Liefer- und Zahlungsbedingungen
- Grundprinzipien der Systemgestaltung, inklusive Leistungsorientierung, Kundensegmentierung und Transparenz
- Relevante Aspekte der Umsetzung eines Konditionensystems in der Praxis
- Bedeutung und Vorteile von Konditionensystemen für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Begriffsabgrenzung
Das Kapitel definiert die Begriffe Konditionen, Konditionenpolitik und Kontrahierungspolitik. Es wird deutlich, dass Konditionen als Geschäftsbedingungen, Liefer- und Zahlungsbedingungen verstanden werden, die durch die Konditionenpolitik festgelegt werden. Die Konditionenpolitik wiederum ist ein Teil der Kontrahierungspolitik, die alle vertraglich fixierten Vereinbarungen über Entgelte, Rabatte und weitere Bedingungen umfasst.
1.3. Konditionensystem
Dieses Kapitel behandelt den Begriff des Konditionensystems und dessen Bedeutung für Unternehmen. Es wird argumentiert, dass ein Konditionensystem die Voraussetzung für eine leistungsorientierte Konditionengewährung schafft und somit ungerechtfertigte Preisnachlässe und entgangene Erlöse verhindert. Zudem sorgt es für Planungssicherheit und reduziert den Aufwand für Preisverhandlungen.
2. Konditionenpolitische Instrumente
Dieses Kapitel widmet sich verschiedenen Konditionenpolitischen Instrumenten, insbesondere Rabatten, Bonus, Liefer- und Zahlungsbedingungen. Es werden verschiedene Arten von Rabatten nach Meffert und Steffenhagen vorgestellt und die Möglichkeiten der Rabattgewährung erläutert. Der Bonus als Instrument der Kundenbindung und die verschiedenen Aspekte von Liefer- und Zahlungsbedingungen werden ebenfalls beleuchtet.
3. Prinzipien der Systemgestaltung
Das Kapitel behandelt die wichtigsten Prinzipien der Systemgestaltung. Es werden Punkte wie Leistungsorientierung, Kundensegmentierung, Transparenz, Konsequenz, Ermessensspielräume, Komplexitätsbegrenzung und Kontrolle und Anpassung erläutert. Diese Prinzipien sollen gewährleisten, dass das Konditionensystem effektiv und effizient funktioniert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Konditionen, Konditionenpolitik, Kontrahierungspolitik, Konditionensystem, Rabatt, Bonus, Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen, Leistungsorientierung, Kundensegmentierung, Transparenz, Umsetzung.
- Citar trabajo
- Katja Schlicht (Autor), 2003, Konditionensysteme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18198