„... the press is significantly more than a purveyor of information. It may not be successful much of the time in telling people what to think, but it is stunningly successful in telling its readers what to think about”. (Cohen 1963: 13)
Mit diesem Zitat nahm Bernard Cohen die Annahme von Shaw und McCombs vorweg. Diese waren die Gründerväter der Agenda-Setting-Theorie, die genau auf diese Hypothese von Cohen aufbaut.
Nach einer Kehrtwende der Medienwirkungsforschung galt es den Weg der Einstellungs- und Verhaltenswirkungen („what to think“) zu verlassen und den neuen Weg der Wissens- bzw. Vorstellungswirkungen („what to think about“) zu beschreiten. Es wird deshalb auch oft von kognitiven Effekten der Massenmedien gesprochen (Rössler 1997: 16; Schenk 2002: 399). Die „Macht“ der Massenmedien liege daher eher darin, dass diese eine Strukturierung der Realität leiste, die Welt für uns zu definieren, und weniger in den kurzfristigen Überzeugungswirkungen, so Schenk (2002: 400). Diese Strukturierungsprozesse, die bei den Medien, wie auch bei den Rezipienten stattfinden, werden schließlich in der Agenda-Setting-Funktion der Massenmedien von Shaw und McCombs (1972) umschrieben (vgl. Schenk 2002: 400.). Man versuchte zu erforschen, ob die Massenmedien aufgrund, einer häufigeren Erwähnung eines Themas, zu einer Beeinflussung der Themenwichtigkeit beim Rezipienten führt. Dabei wurde die Themenpriorität der Medien und der Rezipienten in sogenannten Ranglisten erfasst, die miteinander verglichen wurden.
Die Agenda-Setting-Theorie war so ein neues fruchtbares Betätigungsfeld, das sich einer enormen Popularität erfreute. So sprechen viele Autoren von der wichtigsten Perspektive der neueren Wirkungsforschung (vgl. Bonfadelli 2004: 237) oder von „einer der zwei oder drei besten Ideen des Jahrzehnts“ (Rössler 1997: 16). Der Ausgangspunkt der Agenda-Setting-Forschung ist Shaw und McCombs, mit ihrer „Chapel-Hill“- Studie 1972, zu zuschreiben. Auf die ich im weiteren aber nur kurz eingehen werde.
Die „Chapel-Hill“-Studie war eine Untersuchung des Präsidentschaftswahlkampfes 1968 in Chapell Hill, North Carolina. Es wurde hier zum ersten Mal die Übereinstimmung (Korrelation) der Medienrangliste mit den Publikumsranglisten überprüft und festgestellt (vgl. Schenk 2002: 400). So konnten die Vermutungen der Agenda-Setting-Theorie bestätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- MASSENMEDIEN UND IHRE MASSENKOMMUNIKATION
- DIE AGENDA-SETTING-THEORIE.
- ZENTRALE BESTANDTEILE DER AGENDA-SETTING-THEORIE
- INTERPERSONALE KOMMUNIKATION UND MASSENKOMMUNIKATION ALS GEGENSTÄNDE DER AGENDA-SETTING-FORSCHUNG
- INTERPERSONALE KOMMUNIKATION EIN Effekt des AGENDA-SETTING..
- AGENDA-SEtting ein EffekT DER MASSENKOMMUNIKATION......
- KOMMUNIKATION JUGENDLICHER UNTER EINFLUSS DES AGENDA-SETTING.
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung der Agenda-Setting-Theorie für die Kommunikation von Jugendlichen. Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwieweit die Agenda-Setting-Theorie einen Einfluss auf die Jugendlichen hat und welche Bedeutung sie für ihre Kommunikation spielt.
- Die Funktionsweise der Agenda-Setting-Theorie und ihre zentralen Bestandteile.
- Der Einfluss der Agenda-Setting-Theorie auf die interpersonale Kommunikation und die Massenkommunikation.
- Die Rolle der Agenda-Setting-Theorie in der Kommunikation von Jugendlichen und ihr Einfluss auf die Themenprägung in der Jugendkultur.
- Die Bedeutung der Agenda-Setting-Theorie für die Medienwirkungsforschung und ihre Relevanz für die Mediengesellschaft.
- Die Herausforderungen und Chancen der Agenda-Setting-Theorie im Kontext der digitalen Medienlandschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Agenda-Setting-Theorie im Kontext eines medialen Ereignisses in Georgien vor und erläutert die grundlegende Idee, dass Massenmedien durch die Auswahl und Gewichtung von Themen die Wahrnehmung der Rezipienten beeinflussen können. Im ersten Kapitel werden die Begriffe Massenmedien und Massenkommunikation definiert und ihre Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft beleuchtet. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Agenda-Setting-Theorie, ihre zentralen Bestandteile und ihre Entstehung. Das dritte Kapitel untersucht die Interaktion der Agenda-Setting-Theorie mit der interpersonalen Kommunikation und der Massenkommunikation und beleuchtet die gegenseitige Beeinflussung dieser Kommunikationsformen. Das vierte Kapitel widmet sich der Kommunikation von Jugendlichen im Kontext der Agenda-Setting-Theorie und analysiert den Einfluss der Massenmedien auf die Themenprägung und die Informationsbedürfnisse von Jugendlichen. Die Hausarbeit endet mit einem Fazit, das die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und die Bedeutung der Agenda-Setting-Theorie für die Kommunikation Jugendlicher hervorhebt.
Schlüsselwörter
Agenda-Setting-Theorie, Massenmedien, Massenkommunikation, Interpersonale Kommunikation, Jugendkommunikation, Medienwirkungsforschung, Medienlandschaft, Rezipienten, Themenprägung, Informationsbedürfnisse, JIM-Studie.
- Quote paper
- David Trouillet (Author), 2010, Die Bedeutung der Agenda-Setting-Theorie für die Kommunikation Jugendlicher, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181919