In Europa kam das Thema Doping Ende des 16. Jahrhunderts auf. Erste Belege für Doping gab es aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. 1880 galt die „Schnelle Pulle“ beim 6-Tage- Rennen als DER Fitmacher. In Frankreich reichte man u.a. Radrennfahrern eine Mischung welche stark mit Koffein versetzt war. In Belgien begann man ätherische Zuckerstücke zu verabreichen und sogar alkoholische Getränke. Außerdem kam man immer mehr auf den Geschmack Nitroglycerin, Heroin und Kokain zu verabreichen. 1868 gab es den 1. Todesfall: der englische Radrennfahrer Linton starb an einer Überdosis Trimethyl. Im Boxen gab es eine ganz neue Dopingmethode „to loose“; Ein Strychnin und Kokain enthaltender Schnaps, welcher leistungshemmend wirkt, wurde dem Gegner verabreicht (Paranegativ- bzw. Negativdoping). Diese Methode wurde dann auch im Pferderennen angewandt. Auch die Karthager versetzten ihre Gegner mit einem schläfrigen, unzurechnungsfähigen Mittel, dem Alraun. Auch Amphetamin (eigentlich zur Schnupftherapie benutzt) wurde zur Leistungssteigerung eingesetzt. 1934 erkannte man erstmals seine stimulierende Wirkung. Ab 1959 ging keiner mehr ohne die Einnahme solcher Substanzen an den Start (besonderes bei Radrennen). 1961 gaben 97 % aller Sportler an, es zu benutzen, davon 27% Profifußballer in Italien. Erst nach dem Tod des englischen Radrennfahrers Simpson und des deutschen Boxers Elze gab es die ersten Anti-Doping Richtlinien. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurden 2079 Proben genommen, von welchen nur 7 positiv waren. In Montreal 1976 waren nur mehr 3 positiv und 1980 in Moskau konnte man keine Einnahmen von leistungssteigernden Mitteln nachweisen. Der Pferdesport gilt als wichtigster Schrittmacher des menschlichen Dopings. 1919 gab es in Österreich erstmals einen Kontrollnachweis bei Pferden, welcher den Speichel auf Alkaloide untersuchte. 1969 stellte der DSB und das IOC ein Verbot von Doping auf und gab eine Aufzählung von verbotenen Wirkstoffgruppen. Erst 1989 entstand das Anti-Doping-Kontrollsystem beim Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Doping?
- Definition
- Herkunft
- Arten, Wirkungen und Risiken
- kurzfristig wirkende Mittel
- langfristig wirkende Mittel
- Blutdoping
- Pro / Contra Diskussion über die Freigabe von Doping
- Stellungnahmen
- „Sportärzte und Doping – Komplizen oder der Moralapostel?\" (DVSF)
- Franz Reitz: Organisator Rundfahrt
- „Doping auf Rezept?\" (Dieter Lohmann)
- „Der saubere Sport muss keine Utopie sein“ (Prof. Dr. Helmut Digel - Präsident des DLV)
- Kurze Stellungnahme aus Sicht des Sportmanagements und -marketings
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Doping im Sport und beleuchtet insbesondere die Frage, ob die Freigabe von Doping sinnvoll wäre. Die Autorin untersucht die Definition und die historischen Wurzeln von Doping, analysiert verschiedene Arten von Dopingmitteln und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper und diskutiert die Argumente für und gegen die Freigabe von Doping.
- Definition und Geschichte von Doping
- Arten, Wirkungen und Risiken von Dopingmitteln
- Argumente für und gegen die Freigabe von Doping
- Stellungnahmen von Experten und Institutionen
- Ethische und gesellschaftliche Aspekte von Doping im Sport
Zusammenfassung der Kapitel
1. Was ist Doping?
Dieses Kapitel definiert Doping und beleuchtet seine historische Entwicklung. Es gibt einen Überblick über verschiedene Arten von Dopingmitteln, darunter kurzfristig und langfristig wirkende Substanzen sowie Blutdoping. Die Risiken und Nebenwirkungen dieser Mittel werden ebenfalls erläutert.
2. Pro/Contra Diskussion über die Freigabe von Doping
In diesem Kapitel werden die Argumente für und gegen die Freigabe von Doping im Sport gegenübergestellt. Es werden sowohl die potentiellen Vorteile wie die Beendigung der Verlogenheit im Sport und die individuelle Verantwortung des Athleten für die Einnahme von Dopingmitteln betrachtet, als auch die ethischen und gesellschaftlichen Bedenken hinsichtlich des Fairness-Gedankens und der Vorbildfunktion von Sportlern.
3. Stellungnahmen
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Stellungnahmen zum Thema Doping von Experten und Institutionen, darunter der Deutsche Verband der Sportärzte, der Organisator der Tour de France, sowie Wissenschaftler und Sportfunktionäre. Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Thematik werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Doping, Leistungssteigerung, Sport, Ethik, Fair Play, Gesundheit, Medikamente, Nebenwirkungen, Freigabe, Kontrolle, Sportärzte, Anti-Doping-Regelwerk.
- Citar trabajo
- Annemarie Kremer (Autor), 2003, Sollte Doping freigegeben werden?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18162