Mit seinem Werk Don Quijote de la Mancha eröffnet Cervantes den langen Weg des
Romans als literarischen genre.
Der Roman verbindet innerhalb der berühmten Epoche der spanischen Kultur el siglo de oro
die Zeit der Renaissance (renacimiento) mit der des Barocks (barrueco) .
Voll Humor und Ironie werden die Abenteuer eines armen hidalgo (= Niederadel) erzählt.
Im ersten Kapitel beschreibt Cervantes die Umstände, die zu den Verlust des Realitätssinnes
der Hauptfigur und somit zu den Geschehnissen der Erzählung geführt haben. Und zwar aus
dem Drang die vergessene, edle Ritterwelt der alten Bücher wieder herzustellen beschliesst
Don Quijote als Ritter auszuziehen um die Jungfrauen und Waisenkinder zu beschützen. Narrativik beschäftigt sich mit dem Wie, Was und Wer des Erzählens. Also ist sie die Lehre
vom Erzählen. Obwohl Narrativik eine moderne Disziplin ist, knüpft sie an die antike Kunst
der Rhetorik an.
Anhand des Textfragmentes aus Don Quijote de la Mancha wird in diesem Protokoll die
Struktur der Erählung analysiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Erläuterungen zum Prosatext
2. Narrativik
3. Erzählmodi
4. Ebenen der Erzählung
4.1 Narración
4.2 Historia
5. Ebenen der narración
5.1 Texterne Pragmatik
5.2 Textinterne Pragmatik
5.2.1 Extradiegetische Ebene
5.2.2 Diegetische Ebene
6. Zeitstruktur
7. Erzählinstanz
7.1 Wahrnehmbarkeit des Erzählers
7.2 Ebenenzugehörigkeit des Erzählers
7.3 Teilnahme des Erzählers an der Erzählung
8. Erzählperspektive
8.1 Position des Erzählers zu der Geschichte
8.2 Grad der Einsichtnahme
8.3 Perspektivmodulation
9. Erzählweise
10. Erzählsituationen
11. Bibliographie
1. Erläuterungen zum Prosatext
Mit seinem Werk Don Quijote de la Mancha eröffnet Cervantes den langen Weg des Romans als literarischen genre.
Der Roman verbindet innerhalb der berühmten Epoche der spanischen Kultur el siglo de oro die Zeit der Renaissance (renacimiento) mit der des Barocks (barrueco) .
Voll Humor und Ironie werden die Abenteuer eines armen hidalgo (= Niederadel) erzählt.
Im ersten Kapitel beschreibt Cervantes die Umstände, die zu den Verlust des Realitätssinnes der Hauptfigur und somit zu den Geschehnissen der Erzählung geführt haben. Und zwar aus dem Drang die vergessene, edle Ritterwelt der alten Bücher wieder herzustellen beschliesst Don Quijote als Ritter auszuziehen um die Jungfrauen und Waisenkinder zu beschützen.
2.Narrativik
Narrativik beschäftigt sich mit dem Wie, Was und Wer des Erzählens. Also ist sie die Lehre vom Erzählen. Obwohl Narrativik eine moderne Disziplin ist, knüpft sie an die antike Kunst der Rhetorik an.
Anhand des Textfragmentes aus Don Quijote de la Mancha wird in diesem Protokoll die Struktur der Erählung analysiert.
3. Erzählmodi
Da sich die Narrativik nicht nur auf literarische Texte bezieht, muss man die Erzählart des zu analysierenden Textes feststellen, also ob dieser literarisch oder nicht-literarisch, fiktiv oder unfiktiv ist. Da man schwer festlegen kann, welche Texte literarisch und welche nicht-literarisch sind, wird auf diese Eigenschaft von den Verlagen, Institutionen (wie z.B. Akademien) oder von den Autoren selbst hingewiesen.
Da der Roman Don Quijote zu dem Kanon der spanischen Literatur gehört, wird er als literarischer Text klassifiziert.
Die Fiktionalität des Textes lässt sich leicht beweisen. Die ungenauen Orts- und Zeitangaben:
"en un lugar de la Mancha [...] no ha mucho tiempo que vivía un hidalgo"1, die indefinido Form der Verben und die unbestimmten Artikeln lassen den Leser vermuten, dass das dargestellte Geschehen nicht den Fakten entspricht.
4. Ebenen der Narration/ narración
Erzähltexte weisen grundsätzlich zwei Ebenen des "wie" und "was" Erzähltes auf.
Die Narration/ narración ist die Darstellungsweise eines Geschehens; wie eine Geschichte/ historia geschrieben wird. Eine Geschichte kann unendlich viele Narrationen hervorbringen. Auch in dem ersten Kapitel des Romans wird hingedeutet, dass es über den Kasus Don Quijote unterschiedliche narraciones gibt.2
Auf der Ebene der Narration unterscheidet man eine textexterne und textinterne Kommunikationssituation.
4.1 Texterne Pragmatik
Auf der Ebene der textexternen Pragmatik treffen sich der reale Autor und der reale Leser, in diesem Fall ist der reale Autor Miguel de Cervantes, also die Person, die 1547 in Alcalá de Henares, Spanien geboren wurde und die 1605 den Prosatext El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha herausgibt.
Die realen Leser würden, in dieser Situation, Studenten des Tutoriums sein, die den Ausschnitt lesen.
4.2 Textinterne Pragmatik
Die textinterne Kommunikationssituation des Romans spaltet sich auf in die extradiegetischen Ebene - wie Don Quijote erzählt wird- und diegetischen Ebene - die Abenteuer der Figuren.
4.2.1 Extradiegetische Ebene
- der implizite Autor ist der ideale Autor der Aussagen in einem Text, die an einen eingebildeten Leser gerichtet sind. Der ideale Autor wiedergibt die wahre Botschaft des Textes wieder, ohne den Leser im Unklaren zu lassen.
Aber in Don Quijote sagt der Erzähler nicht alles, er lässt bewusst gewisse Fakten im Unklaren, um auf die Unverlässlichkeit der Geschichte und deren Fiktionalität hinzuweisen. Der Ort und die Zeitangabe sind ungenau, das Alter der Nebenfiguren wird nur angedeutet und sogar den vollständigen Namen der Hauptfigur bleibt ungewiss:
"quieren decir que tenía el sobrenombre de Quijada, o Quesada"3
Dadurch wird der implizite Leser bewusst darauf aufmerksam gemacht, dass die ideale, vorgestellte Welt Don Quijotes und seine ritterlichen Abenteuer lächerlich und nicht realisierbar in der Wirklichkeit sind.
- der implizite Leser ist der Adressat der Erzählung, der die eigentliche Botschaft wahrnimmt und versteht. Diesem Leser wird gesagt, dass der Erzähler sich an dem genauen Ortsnamen nicht erinnern will und dass die Richtigkeit des Namens Don Quijotes keine Rolle spielt für die Geschichte. Da Informationen ausgelassen werden, die eine komplette Verständlichkeit ermöglichen, kann es in diesem Text keinen idealen Leser geben.
- der Erzähler wird explizit durch Personalpronmina, bzw. Verbdesinenzen im Text angegeben: "no quiero acordarme"4
[...]
1 Miguel de Cervantes , El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha, hg.v.: I.A. Murillo, Madrid 2 1982.
2 vgl. Cervantes.
3 Cervantes.
4 Cervantes.
- Arbeit zitieren
- Anneliese Tischler (Autor:in), 2003, Analyse eines Prosatextes aus der Perspektive der Narrativik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18150
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