Die Gesetzgebung des Drakon ist im Volksmund verklärt und mit einem markant harten und blutigen Charakter versehen. Drakons Absichten und Gesetzesinhalte stehen hier im Mittelpunkt der Betrachtungen. Zudem wird der direkte Bogen zum deutschen Grundgesetz und dem Strafgesetzbuch gespannt, um die heutige Gültgkeit der Gesetzgebung des Drakon zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Demokratie und Drakon
- 2. Quellensituation und Probleme der Geschichtsrekonstruktion
- 3. Die Thesmoi (θεσμοί) Drakons
- 3.1. Unabsichtliche Tötung
- 3.2. Absichtliche Tötung - Mord
- 4. Entwicklung der Gerichtsverfahren in (vor-)solonischer Zeit
- 4.1. Drakons Prozessordnung
- 4.2. Solons Neuerungen
- 5. Die Frage nach der Verfassung
- 6. Drakons Bedeutung für unsere Zeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gesetzgebung Drakons im antiken Athen. Ziel ist es, die Inhalte und Absichten Drakons bei der Erstellung seiner Gesetze zu ergründen und deren Bedeutung für die Athener und für die Gegenwart zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Quellenlage und die damit verbundenen Herausforderungen der Geschichtsrekonstruktion.
- Die Bedeutung der Todesstrafe in der attischen Demokratie
- Die Quellenlage und die Probleme der Rekonstruktion der drakonischen Gesetze
- Die Inhalte der drakonischen Gesetze, insbesondere im Hinblick auf Totschlag und Mord
- Die Entwicklung der Gerichtsverfahren in der vor- und solonischen Zeit
- Die Relevanz von Drakons Gesetzgebung für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Demokratie und Drakon: Dieses Kapitel stellt einen Kontrast zwischen der modernen Auffassung von Menschenrechten in Demokratien und der drakonischen Gesetzgebung her. Es betont den scharfen Gegensatz zwischen der heutigen Ablehnung der Todesstrafe in vielen Demokratien und der strengen Bestrafung in Drakons Gesetzgebung. Die Bezeichnung „drakonisch“ für besonders harte Strafen wird in ihren historischen Kontext gesetzt, und die Arbeit selbst wird in Bezug auf die Ziele und Fragestellungen eingeleitet – nämlich die Untersuchung der Inhalte und Absichten Drakons Gesetzgebung sowie deren Bedeutung für Athen und die Gegenwart.
2. Quellensituation und Probleme bei der Rekonstruktion der Geschichte: Das Kapitel thematisiert die äußerst spärliche Quellenlage für die Rekonstruktion von Drakons Gesetzen. Die Schwierigkeit liegt in der indirekten Natur der Quellen, die keine direkten Aussagen über Drakon selbst oder seine Rolle als Gesetzgeber liefern. Es wird die Problematik der Erhaltung und Interpretation der auf Axonen eingemeißelten Gesetze erläutert, wobei die Verwitterung der Quellen, die Unleserlichkeit von Textfragmenten und die Möglichkeit von Veränderungen und Anpassungen im Laufe der Zeit als zentrale Herausforderungen der Rekonstruktion hervorgehoben werden. Die Glaubwürdigkeit der erhaltenen Texte wird in Frage gestellt, und die Bedeutung von Strouds Rekonstruktionsversuch und dessen kritische Bewertung werden angesprochen.
3. Die Thesmoi (θεσμοί) Drakons: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Interpretation von Drakons Gesetzen, insbesondere im Hinblick auf Tötungsdelikte. Die Schwierigkeiten der Übersetzung und Interpretation von Strouds Rekonstruktion werden hervorgehoben, insbesondere im Umgang mit der Ambiguität von Begriffen und der Frage nach der Unterscheidung zwischen vorsätzlicher und unvorsätzlicher Tötung. Die Diskussion der unterschiedlichen Interpretationen und die Unsicherheit über die genaue Formulierung der Gesetze verdeutlichen die komplexen Herausforderungen bei der Rekonstruktion und dem Verständnis von Drakons Gesetzgebung.
Schlüsselwörter
Drakon, attische Gesetzgebung, Todesstrafe, Axones, Thesmoi (θεσμοί), Quellenkritik, Geschichtsrekonstruktion, archaisches Griechenland, Mord, Totschlag, Solon, Demokratie, Menschenrechte.
Häufig gestellte Fragen zu: Drakon und seine Gesetzgebung im antiken Athen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Gesetzgebung Drakons im antiken Athen. Ziel ist es, die Inhalte und Absichten Drakons bei der Erstellung seiner Gesetze zu ergründen und deren Bedeutung für die Athener und für die Gegenwart zu beleuchten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Quellenlage und der damit verbundenen Herausforderungen der Geschichtsrekonstruktion.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung der Todesstrafe in der attischen Demokratie, die Quellenlage und Probleme der Rekonstruktion der drakonischen Gesetze, die Inhalte der drakonischen Gesetze (insbesondere zu Totschlag und Mord), die Entwicklung der Gerichtsverfahren in der vor- und solonischen Zeit und die Relevanz von Drakons Gesetzgebung für die heutige Zeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln: Kapitel 1 setzt Drakons Gesetzgebung in den Kontext der attischen Demokratie und hebt den Kontrast zur modernen Auffassung von Menschenrechten hervor. Kapitel 2 befasst sich mit der spärlichen Quellenlage und den Schwierigkeiten der Geschichtsrekonstruktion. Kapitel 3 analysiert die „Thesmoi“ Drakons, insbesondere bezüglich Tötungsdelikten. Kapitel 4 behandelt die Entwicklung der Gerichtsverfahren vor und nach Solon. Kapitel 5 diskutiert die Frage nach der drakonischen Verfassung. Kapitel 6 beleuchtet die Bedeutung Drakons für unsere Zeit.
Welche Quellen wurden verwendet und welche Probleme ergeben sich daraus?
Die Quellenlage ist äußerst spärlich und indirekt. Die Arbeit diskutiert die Probleme der Erhaltung und Interpretation der auf Axonen eingemeißelten Gesetze, einschließlich Verwitterung, Unleserlichkeit und möglicher Veränderungen im Laufe der Zeit. Die Glaubwürdigkeit der erhaltenen Texte wird hinterfragt, und der Rekonstruktionsversuch von Stroud wird kritisch bewertet.
Wie werden Drakons Gesetze interpretiert, insbesondere im Hinblick auf Tötungsdelikte?
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Interpretation von Drakons Gesetzen bezüglich Tötungsdelikten. Die Arbeit hebt die Schwierigkeiten der Übersetzung und Interpretation von Strouds Rekonstruktion hervor, insbesondere die Ambiguität von Begriffen und die Unterscheidung zwischen vorsätzlicher und unvorsätzlicher Tötung. Die unterschiedlichen Interpretationen und die Unsicherheit über die genaue Formulierung der Gesetze werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Drakon, attische Gesetzgebung, Todesstrafe, Axones, Thesmoi (θεσμοί), Quellenkritik, Geschichtsrekonstruktion, archaisches Griechenland, Mord, Totschlag, Solon, Demokratie, Menschenrechte.
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- Felix Eibenstein (Author), 2011, „Drakonisch heißt blutig und hart!“ - Die Gesetzgebung des Drakon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181449