Einleitung (Auszug)
Die Charakteristika des Mathematikunterrichts in der Primarstufe veränderten sich in den letzten Jahrzehnten stark. Stand früher noch der traditionelle lehrerzentrierte, formale Rechenunterricht im Vordergrund, so folgte aufgrund des Kognitivismus und des Pisa-Schocks im Jahre 2000 eine deutliche Zielverlagerung zum lernerzentrierten, kompetenzorientierten Mathematikunterricht. Die Denkprozesse, Strategien und die zu erwerbenden Kompetenzen des Schülers stehen nun im Zentrum der Aufmerksamkeit.
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Laut den Standards für inhaltsbezogene und mathe-matische Kompetenzen sollen die Schüller alle 4 Grundrechenarten und ihre Zusammenhänge verstehen, mündliche und halbschriftliche Rechenstrategien verstehen und bei geeigneten Aufgaben anwenden, verschiedene Rechenwege vergleichen und bewerten. Die schriftlichen Rechenverfahren dienen dem Schüler zur Erleichterung im Umgang mit großen Zahlen, um den Rechenprozess zuverlässig und ökonomisch zu gestalten. Jedoch erfährt das schriftliche Divisionalverfahren eine Einschränkung durch diesen KMK-Beschluss, denn die Schüler müssen lediglich die schriftlichen Verfahren der „Addition, Subtraktion und Multiplikation verstehen, geläufig ausführen und bei geeigneten Aufgaben anwenden“ (ebd.). Daraus resultierend entsteht in der Mathematikdidaktik eine Diskussion über die Notwendigkeit der Behandlung der schriftlichen Division.
In der vorliegenden Seminararbeit werden die verschiedenen Argumente der Mathe-matikdidaktiker zunächst zusammengetragen. Im darauffolgenden Kapitel erfolgt deren Kategorisierung durch die Autorin, wobei sie diese mit Kommentaren bzw. Wertungen ergänzt und sie sich infolgedessen eine eigene Positionierung erarbeitet. Abschließend wird die Fragestellung bearbeitet, was die Schüler am Ende der vierten Klasse leisten müssen und ob die schriftliche Division als Bestandteil des Lehrplans der Primarstufe einheitlich in allen Bundesländern Deutschlands zu intergieren ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Reflektion der schriftlichen Division in der Primarstufe
- Allgemeine Merkmale schriftlicher Rechenverfahren
- Didaktischer Stellenwert
- Argumente entsprechend allgemeiner Rechenverfahren
- Argumente entsprechend der schriftlichen Division
- Vorzeitige Behandlung der schriftlichen Division in der Primarstufe
- Vorteile
- Nachteile
- An der Schwelle zur weiterführenden Schule
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Diskussion um die Integration der schriftlichen Division in den Lehrplan der Primarstufe. Ziel ist es, die verschiedenen Argumente der Mathematikdidaktiker zu analysieren und zu kategorisieren, um eine eigene Positionierung zu entwickeln. Die Arbeit untersucht die Notwendigkeit der schriftlichen Division im Kontext des modernen Mathematikunterrichts und der aktuellen Bildungsstandards.
- Die Bedeutung der schriftlichen Division im Mathematikunterricht der Primarstufe
- Die didaktischen Argumente für und gegen die Behandlung der schriftlichen Division
- Die Rolle der schriftlichen Division im Kontext des Kompetenzorientierten Mathematikunterrichts
- Die Frage nach der Notwendigkeit der einheitlichen Integration der schriftlichen Division in den Lehrplan aller Bundesländer
- Die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich des Rechnens und die Bedeutung von flexiblen Rechenstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Seminararbeit dar und beleuchtet die Veränderungen im Mathematikunterricht der Primarstufe in den letzten Jahrzehnten. Sie führt in die Thematik der schriftlichen Division ein und erläutert die aktuelle Diskussion um deren Notwendigkeit.
Das zweite Kapitel analysiert die schriftliche Division im Kontext der schriftlichen Rechenverfahren. Es werden die allgemeinen Merkmale schriftlicher Rechenverfahren sowie deren didaktischer Stellenwert beleuchtet. Die Argumente für und gegen die Behandlung der schriftlichen Division werden in zwei Kategorien eingeteilt: Argumente entsprechend allgemeiner Rechenverfahren und Argumente entsprechend der schriftlichen Division.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob die schriftliche Division bereits in der Primarstufe behandelt werden sollte. Es werden die Vorteile und Nachteile einer vorzeitigen Behandlung der schriftlichen Division diskutiert. Darüber hinaus wird die Bedeutung der schriftlichen Division an der Schwelle zur weiterführenden Schule betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die schriftliche Division, den Mathematikunterricht in der Primarstufe, den Kompetenzorientierten Mathematikunterricht, die Bildungsstandards, die didaktischen Argumente für und gegen die Behandlung der schriftlichen Division, die Rolle der schriftlichen Division im Kontext des modernen Mathematikunterrichts, die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich des Rechnens und die Bedeutung von flexiblen Rechenstrategien.
- Quote paper
- BA Jennifer Lorz (Author), 2011, Die einheitliche Integration der schriftlichen Division in den Lehrplan der Primarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181434