Angesichts des teilweise aufsehenerregenden Fehlverhaltens einiger Führungsorgane und der dadurch entstandener Finanzkrise, ist das Thema Managerhaftung wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Dabei sind jedoch nicht nur Bankmanager, sondern allgemein Führungsorgane in Unternehmen betroffen. Den Kritikern zufolge sind die Manager für
sehr hohe Verluste und sogar für Pleiten der Unternehmen und somit für die Finanzkrise verantwortlich. Die Manager verdienen unglaublich viel Geld, machen schwerwiegende Fehler, werden nur selten für ihr Fehlverhalten zur Verantwortung gezogen und bekommen
bei ihrem Rücktritt, den ihr Missmanagement von ihnen abverlangt, auch noch hohe Abfindungen. Aus diesem Grund werden erneut Forderungen erhoben, die verlangen, dass die Verursacher der Krise persönlich in Haftung genommen werden und die Managerhaftung allgemein verschärft wird. „Es ist originäre Aufgabe des
Gesetzgebers, durch zivil- und strafrechtliche Haftungstatbestände die gebotenen Grenzen zu markieren“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU – Bundesfraktion, Norbert Röttgen (CDU), der Financial Times Deutschland. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich in ihrer Regierungserklärung zu dieser
Problematik: Ihrer Meinung nach sollen die Vorstände und Geschäftsführer in Zukunft stärker für die Folgen ihres Missmanagements zur Verantwortung gezogen werden. Zwar gibt es bereits gesetzliche Grundlagen in Deutschland um Konzernchefs in Haftung zu nehmen, doch man stellt immer wieder fest, dass diese Gesetze so gut wie nie genutzt werden, so die Kanzlerin. Und somit fordert auch Frau Merkel schärfere Maßnahmen für die Managerhaftung.
Allerdings ist es sehr schwer abzuwägen wann ein Fehlverhalten vorliegt und wann eine falsche Unternehmensentscheidung getroffen wurde. Denn es ist allgemein bekannt, dass die Managementtätigkeit auch ein großes Risiko mit sich bringt. Ein Manager ist eine
leitende Person, die eigenverantwortlich handeln muss, große Verfügungsgewalt besitzt und somit bei jeder unternehmerischen Entscheidung ein erhebliches Risiko eingeht. Der Erfolg einer solchen Entscheidung ist nicht vorhersehbar. Tritt ein schwerwiegender Fehler seitens der Unternehmensführung auf, so müssen die Manager selber beweisen, dass sie weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt haben.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1: Haftungssystem für Organe von Kapitalgesellschaften
- 1.1 GmbH-Geschäftsführer
- 1.1.1 Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft
- 1.1.2 Außenhaftung gegenüber Gesellschaftern und gesellschaftsfremden Dritten
- 1.2 Vorstand der Aktiengesellschaft
- 1.2.1 Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft
- 1.2.2 Außenhaftung gegenüber Aktionären und gesellschaftsfremden Dritten
- 1.1 GmbH-Geschäftsführer
- Kapitel 2: Möglichkeiten zur Haftungvermeidung
- 2.1 Informationsorganisation im Unternehmen
- 2.2 Delegation von Pflichten und Aufgaben
- 2.3 Gesellschafterweisung
- 2.4 Entlastung
- 2.5 Generalbereinigung
- 2.6 Vereinbarung über Haftungsbefreiung oder Haftungsmilderung
- 2.6.1 Summenmäßige Haftungsbegrenzung
- 2.6.2 Verkürzung der Verjährungsfrist
- 2.6.3 Haftungsausschluss für einfache Fahrlässigkeit
- 2.7 D&O Versicherung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Managerhaftung und den Möglichkeiten zur Haftungvermeidung. Ziel der Arbeit ist es, die rechtlichen Grundlagen der Managerhaftung in Deutschland zu analysieren und mögliche Strategien zur Reduzierung des Haftungsrisikos aufzuzeigen.
- Haftungssystem für Organe von Kapitalgesellschaften
- Haftungsvermeidungsmöglichkeiten für Manager
- Rechtliche Rahmenbedingungen und aktuelle Herausforderungen der Managerhaftung
- Bedeutung von Information, Delegation und Versicherung im Kontext der Haftungsminderung
- Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen in der Managerhaftung.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet das Haftungssystem für Organe von Kapitalgesellschaften. Dabei werden sowohl die Innenhaftung gegenüber der Gesellschaft als auch die Außenhaftung gegenüber Gesellschaftern und gesellschaftsfremden Dritten im Detail betrachtet. Der Fokus liegt auf den rechtlichen Grundlagen und der Praxis der Haftungsverfolgung.
Kapitel 2 widmet sich den Möglichkeiten zur Haftungvermeidung. Es werden verschiedene Strategien und Instrumente vorgestellt, die Manager nutzen können, um ihr Haftungsrisiko zu minimieren. Dazu gehören Informationsorganisation, Delegation von Pflichten und Aufgaben, Gesellschafterweisung, Entlastung, Generalbereinigung, Vereinbarung über Haftungsbefreiung oder Haftungsmilderung und die D&O-Versicherung. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen werden dabei berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Managerhaftung, Kapitalgesellschaft, GmbH-Geschäftsführer, Vorstand der Aktiengesellschaft, Innenhaftung, Außenhaftung, Haftungvermeidung, Informationsorganisation, Delegation, Gesellschafterweisung, Entlastung, Generalbereinigung, Haftungsbefreiung, Haftungsmilderung, D&O Versicherung, Recht, Wirtschaft, Unternehmen.
- Citar trabajo
- Xenia Rohn (Autor), 2010, Managerhaftung und Möglichkeiten zur Haftungsvermeidung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181423