Terrorismus und Guerilla als Austragungsformen sozialer Konflikte sind nicht erst seit den Anschlägen und Entwicklungen der jüngsten Zeit ein kontrovers diskutiertes Thema. Seit dem Ende der Kolonialzeit kam es weltweit zur Bildung einer beträchtlichen Zahl unabhängiger Staaten mit heterogenen Gesellschaften. Diese Entwicklung führte in einigen Staaten zu Minderheitenkonflikten, welche unter bestimmten Voraussetzungen durch ethno-nationalistischen bzw. separatistischen Terrorismus und Guerilla ausgetragen wurden.
So auch auf Sri Lanka, wo die „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) etwa dreißig Jahre lang einen militanten Kampf gegen den singhalesischen Staat und ihre Widersacher führte. Das besondere an der LTTE ist jedoch, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Terrororganisationen ihrer Art letztlich Erfolg hatte. Aus diesem Grund und aufgrund der Tatsache, dass der Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen auf Sri Lanka, der in den letzten zwanzig Jahren als offener Bürgerkrieg ausgetragen wurde, kaum in den westlichen Medien präsent war und ist, entschied ich mich diese Thematik in meiner Hausarbeit aufzugreifen.
Der Analyse der LTTE und des Bürgerkriegs auf Sri Lanka liegt im ersten Abschnitt des Hauptteils eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen des sozialen Konflikts zugrunde. Neben der Definition und einer Klassifizierung sozialer Konflikte werden in diesem Teil Fragen zu den Strukturhintergründen, zur Bildung von Konfliktgruppen und zu Verlaufsformen sozialer Konflikte beantwortet. Abschließend wird im Kontext einer Definition der Begriffe „Ethnie“, „Ethnozentrismus“ und „ethnischer Konflikt“ auf die Entstehung ebensolcher ethnischer Konflikte in postkolonialen Staaten eingegangen.
Im zweiten Abschnitt des Hauptteils werden „ethno-nationaler“ bzw. „separatistischer“ Terrorismus und Guerilla als Austragungsformen sozialer Konflikte näher betrachtet. Nach genauerer Definition der Begrifflichkeiten erfolgt eine analytische Untersuchung der Taktiken, Techniken und Ziele solcher militanten Organisationen.
Der letzte Teil schließlich befasst sich mit dem empirischen Beispiel Sri Lanka und der LTTE. Neben einer Einleitung zum Konfliktgegenstand und einer Beschreibung des Konfliktverlaufs seit Ausbruch des Bürgerkrieg 1983, werden in diesem Teil der Aufstieg der LTTE zum alleinigen Vertreter der Tamilen auf Sri Lanka sowie die Taktik der LTTE untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie des sozialen Konflikts
- Definition und Klassifizierung von „sozialer Konflikt“
- Klassifizierung der auf Sri Lanka vorhandenen Konflikte
- Bildung von Konfliktgruppen und Merkmale der sozialen Selbstdefinition
- Intensität, Gewaltsamkeit und Regelung von sozialen Konflikten
- Definition von Ethnozentrismus, Ethnie und ethnischem Konflikt
- Entstehung ethnischer Konflikte in postkolonialen Staaten und der Einfluss der Kolonialzeit
- Ethno-nationalistischer/separatistischer Terrorismus und Guerilla als Austragungsform sozialer Konflikte
- Definitions- und Abgrenzungsversuch
- Taktiken, Techniken und Ziele des ethno-nationalen Terrorismus
- Der Tamilenkonflikt auf Sri Lanka
- Einleitung
- Konfliktgegenstand
- Der Aufstieg der LTTE
- Konfliktverlauf ab 1983
- Der ethnische Bürgerkrieg 1983-1987
- Die Intervention Indiens 1987-1990
- Der zweite Eelam-Krieg
- Von 1996 bis 2003
- Taktik der LTTE
- Schlussteil
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem sozialen Konflikt auf Sri Lanka, insbesondere mit der Rolle der „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) im Kampf gegen den singhalesischen Staat. Die Arbeit analysiert die LTTE als Beispiel für eine ethno-nationalistische Terrororganisation, die im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Art letztlich Erfolg hatte. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen des sozialen Konflikts, die Entstehung ethnischer Konflikte in postkolonialen Staaten und die Besonderheiten des ethno-nationalistischen Terrorismus und der Guerilla als Austragungsformen sozialer Konflikte.
- Soziale Konflikte und ihre Klassifizierung
- Ethno-nationalistischer Terrorismus und Guerilla
- Der Tamilenkonflikt auf Sri Lanka
- Der Aufstieg der LTTE
- Die Taktik der LTTE
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des sozialen Konflikts. Dabei werden verschiedene Definitionen und Klassifizierungen von sozialen Konflikten vorgestellt, sowie die Entstehung ethnischer Konflikte in postkolonialen Staaten beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden ethno-nationalistischer Terrorismus und Guerilla als Austragungsformen sozialer Konflikte näher betrachtet. Es werden die Taktiken, Techniken und Ziele solcher militanten Organisationen analysiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Tamilenkonflikt auf Sri Lanka. Es werden der Konfliktgegenstand, der Aufstieg der LTTE und der Verlauf des Bürgerkriegs seit 1983 beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den sozialen Konflikt, den ethno-nationalistischen Terrorismus, die Guerilla, den Tamilenkonflikt auf Sri Lanka, die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), den Bürgerkrieg, die ethnische Selbstbestimmung und die postkoloniale Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Daniel Rupprecht (Autor:in), 2004, Sozialer Konflikt auf Sri Lanka, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181236
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